Hallo!
Wiederum danke für die umfangreichen Erklärungen =).
Nun stellt sich in meinen Augen aber auch noch das Problem der offenkundigen Kleinwüchsigkeit, und dies, wo die Zwergwachteln ohnehin schon so winzig sind. Du hast sehr gut erklärt, warum dies alles Hennen sind, doch wie ich bereits sagte: Was, wenn wirklich mal eine erwachsen und legereif wird?
Zu vermuten, da der Körper kleiner ist, daß auch das Ei entsprechend kleiner sein wird, finde ich sehr gewagt. Doch nehmen wir mal an, die Eier sind wirklich kleiner, noch kleiner als die normal "großen" Eier, aus dem der Albino schlüpft. Bedeutet, sind die Albino- Eier kleiner, werden auch die Küken entsprechend noch winziger und noch viel anfälliger als ohnehin schon...
Nein, so leid es mir tut, und so interessant die Mutation sein mag, ich halte das für keine gute Idee, gezielt und mit jedem Mittel zum jetzigen Zeitpunkt einen Albino großzuziehen, wobei die Chancen, das es klappt, ohnehin nicht wirklich vorhanden sind. Nur einmal muß die Technik einen Knacks haben, und schon war es das. Das wäre es mir wirklich nicht wert, und würde mir wie erwähnt wirklich die Freude am Tier oder dem Hobby nehmen.
Wie gesagt, wenn es weiße sein sollen, dann arbeitet über Auswahlzucht mit Schecken, das dauert zwar, klappt aber irgendwann bestimmt, und die Tiere dürften so vital sein wie jede andere Farbe auch. An eine Erzüchtung von Albinostämmen würde ich erst denken, wenn eine neue Mutation erscheint, bei der die Küken normal groß und normal bedunt sind, vorher nicht.
Eine interessante Sache die man machen könnte, wäre sicherlich, die gestorbenen Albinoküken der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, denn die können die Genloci entschlüsseln, die den momentan noch ziemlich letalen Albinismus bedingen, und können bei eventuell auftretenden späteren Albino- Mutationen eine große Hilfe sein, indem sie erkennen, ob es der bekannte und letztendlich doch tödliche Albinismus meinetwegen A ist, oder ein neuer Albinismus, bei dem man dann sein Glück versuchen kann...
Ich will euch hier keineswegs zusammen stauchen oder fertig machen, ich verstehe ja eure Begeisterung, aber hm, es wird nichts, ständig auf des Messers Schneide ein solches Küken mit allem Pipapo großzuziehen, mit der Gefahr, das es jederzeit sterben kann/ wird, und falls es doch groß wird, dann feststellen zu müssen, daß es aufgrund Körperbau etc. nicht in der Lage ist, sich zu reproduzieren...
Auch wenn es gemein ist, und wahrscheinlich ein anderer das Glück hat, aber ich würde eine neue Albinismus bedingende Mutation abwarten, bei der die Küken vitaler sind, bevor ich an einen neuen Farbschlag dächte.
Zumal ja auch gar nicht die Spur sicher ist, daß das mit der Melaninanreicherung auch bei den Zwergwachteln funktioniert, und wieviele kaum zu erreichende Generationen dafür nötig wären...
Eine Sache ist noch, bei den Lutinos und Albinos der Wellensittiche oder Seidenhühnern gab es solche Sachen nie, von wegen beinahe blind, ständig an der Grenze des Erfrierens, Kleinwüchsigkeit etc., und sie waren und sind ohne weiteres in der Lage, sich selbst zu erhalten, natürlich in Obhut des Menschen, aber wenigstens können sie es...
Bei den Seidenhühnern mutierte nur die Federstruktur, sonst nichts lebenswichtiges, beim Lutino nur das Gen für Zeichnung und Melaninbildung.
Und schön finde ich Bulldoggen etc., oder jegliche Art dieser erbarmungswürdigen Nacktmutationen jedweder Tiere bestimmt nicht.
So Sachen wie Strupphühner, Lockentauben/ Lockengänse oder derart belatschte Tauben, daß sie nur mit den Füßen wackeln müssten, um zu fliegen, sind meines auch nicht. Barthühner oder nicht zu krass federfüßige Hühner/ Tauben hingegen sind eine super Sache, weil die durch den Federbewuchs der Kehllappen, Füsse etc. einen besseren Kälteschutz haben (vermute ich), als nicht bärtige oder federfüßige Tiere (man nehme hier das natürliche Beispiel Rauhfußhühner aus nördlichen oder waldigen Gefilden im Gegensatz zu Nacktfußhühnern wärmerer/ offenerer Habitate).
Ist alles ein zweischneidiges Schwert, und man sollte immer zuerst kucken, mit was das Tier zurecht kommt, und nicht, was am schausten aussieht, wenngleich die Prioritäten zugegeben oft andersherum beurteilt werden.
Ich würde, sollten nochmals Albinos schlüpfen, auf deren Aufzuchtsversuch verzichten, wenn sie nicht im vertretbaren Rahmen selber Futter finden, oder eine von den anderen Küken deutlich unterschiedliche Aufzucht benötigen, ehrlich.
Grüße, Andreas