Beizvögel

Diskutiere Beizvögel im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo! Ich wollte euch Fachleute hier mal fragen, welche Greife sich wirklich für die Falknerei eignen. Und welche da für Anfänger und welche...
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Jutschina

Guest
Hallo! Ich wollte euch Fachleute hier mal fragen, welche Greife sich wirklich für die Falknerei eignen. Und welche da für Anfänger und welche sind schwieriger? Zum Beispiel welche Bussardarten? Und für welchen Zweck?
Ich hoffe, ihr antwortet mir!

Greifvögel: Sie verstehen es, den Menschen so zu imponieren, dass er ihn zu seinem eigenen Stolz machen will.
 
Eigentlich ist es ganz einfach. Es sind Greife verwendbar , die von Natur aus Beute in der entsprechenden Grösse schlagen können.
Alle Mäusejäger sind von daher schon mal ungeeignet. Die reinen Suchflieger und Segler sind auch ungeeignet weil zu langsam.
Es bleiben hauptsächlich: die Grossfalken Wander, Saker, Lanner, Lugger, Ger und Präriefalke. Sowie von den kleinen,je nach Land Merline.
Habichtartige: Das heisst Habicht, je nach Land Sperber sowie Harrishawk, Rotschwanzbussard und einige Adler wie Steinadler, Habichtsadler, Zwergadler.
Natürlich werden gelegentlich auch andere Exoten verwendet aber nur in Ausnahmefällen.
Ihre Tücken haben alle. Einen richtigen Anfängervogel gibts eigentlich nicht. Vom Wesen her sind Harrise meist aber meist recht angenehm.
Vom Zweck her ist klar, wer die Beute in der Natur in der Luft schlägt, ist für Vögel geeignet, wer sie lieber am Boden schlägt, halt für Säugetiere. Und dann gibts noch ein paar die beides können.
Was Bussarde betrifft, sind die meisten Arten für die Beizjagd nicht besonders geeignet. Der beliebteste ist der Rotschwanzbussard.
 
Schau mal dass du ein Buch wie die folgenden bekommst. Da sind die "typischen" Beizvögel schön beschrieben. Allgemeine Informationen findest du dort viel genauer als du sie hier im Forum erklärt bekommst. Bei Spezielfragen, ist dann wieder das Forum die bessere Adresse.

Schöneberg, Horst,
Falknerei: Der Leitfaden für Prüfung und Praxis. 2
herausgegeben von Peter N. Klüh

Die Beizjagd
Der Leitfaden für Falknerprüfung und Praxis
Heinz Brüll
Hrsg. v. Günther Trommer
Kosmos (Franckh-Kosmos)
ISBN-10: 3440109186
ISBN-13: 9783440109182

Faszination Beizjagd
* Autor: Martin, Wolfram
* ISBN: 978-3-7020-0802-4
* Verlag: STOCKER Verlag
 
Naja, für mich als Kornnatterhalter wäre es eine Verbindung des Nützlichen mit dem Angenehmen, wenn ich auf Mäuse oder Ratten beizen könnte ^^! Da könnte man dann Eulen, Mäusebussarde, Turmfalken einsetzen...
Jaja, ich halt ja schon die Klappe ;)...

Übrigens, ist es nicht auch Beize, wenn man, wie in China, Kormoranen einen Ring um den Hals legt, und sie Fische fangen läßt?
Vom Prinzip her schon, oder?

Grüße, Andreas
 
Klar könnte man grundsätzlich auch mit einem Mäusebussard beizen. Das könnte z.B. so ablaufen: Ich lass den Bussard fliegen, der stellt sich auch einen Leitungsmasten und ich machs mir bequem und warte, und warte, und warte.....:D
 
Hihihi:D Also, ich hab bei mir jetzt ein Buch gefunden:
"Greifvögel Europas
und die Grundzüge der Falknerei"
Da steht auch etwas drin über zur Beizjagd verwendbare Greife. Aber auch dass sich keine Bussardart zur Falknerei eignet!:?
 
Da sich das Buch auf "Greifvögel Europas" bezieht kommt das schon hin. Der Rotschwanzbussard ist ja ein Amerikaner.
 
Mmmh, ich wundere mich ja, dass der Schöneberg so hoch gelobt wird.

Ich habe mir den gekauft und finde den durchaus auch sehr interessant, aber auch nur, weil da ja schon Inhalte drin sind, die man in anderen Büchern nicht findet. Trotzdem waren meine Erwartungen schon einiges größer und ich frage mich immer, ob das wirklich DAS Standardwerk sein kann.

Denn gerade die Greifvogelabhandlungen im Schöneberg sind ja schon meiner Ansicht nach stark ausbaufähig und kommen für ein Fachbuch zu kurz. Zumal das Buch ja schon überarbeitet wurde, hätte ich da mehr erwartet. Denn so wie es jetzt ist, findet man die Informationen zu den einzelnen Greifen ja in jedem Tierbuch das in der Buchhandlung ganz vorne steht. :traurig:
Etwas mehr pepp, ein frischeres statt des antiquierten Layouts wäre zudem schön, ohne dass es jetzt ein Bilderbuch werden soll. Aber da ist noch so viel Luft nach oben. Hat nicht einer von Euch Lust, mal ein neues Standardwerk zu bringen, oder bei der 3. Auflage mitzuwirken? Mit Zeichnungen von Balu als Ergänzungen zu den Fotoimpressionen bitte :zwinker:
Hätte auch selber Spaß dran, das Layout und die Inhalte upzudaten, aber bin ja leider kein Falkner und nur aus der Recherche ein Buch zu schreiben ist wohl keine gute Idee.

Aber wie gesagt, ich finde da gibt es noch Lücken, wenn der Schöneberg das Standardwerk sein soll. Ist also ein ernstgemeinter Aufruf, dass sich irgendein Falkner doch vielleicht, wenn er eh schon mal mit dem Gedanken gespielt hat, ein Buch zu schreiben, mal aufraffen sollte. Macht doch sicher auch Spaß, sich so zu verewigen und so schwer kann das doch nicht sein, wenn man im Thema ist.

Eure Meinungen?
 
Da gebe ich Dir zum Thema Schöneberg durchaus ein Stück weit recht: Er ist nachwievor verbesserungsfähig. Viele Fragen ließ für mich der Schöneberg offen, die mir dann in Wallers "Der wilde Falk ist mein Gesell" anschaulich erklärt wurden. Aber es ist wie mit dem Autofahren: Wer frisch den Führerschein hat ist noch lange kein guter Autofahrer. Und wer den Schöneberg drauf hat, ist noch lange kein guter Falkner. Zu viele Erfahrungslücken müssen erst im Laufe der Zeit geschlossen werden.

Bezüglich Greifvogelkunde haste schon Recht, die ist recht knapp gehalten. Aber mal ehrlich: Otto-Normalfalkner ist bereits mit den Schöneberg-Beschreibungen am Limit angekommen und ist froh, wenn er dieses Fach in der Prüfung übersteht.

Ich behaupte, der Löwenanteil der Falkner - auch der erfahrenen - kennt sich mit der Biologie und Taxonomie und vor allem Ökologie der wild lebenden Greifvögel und Falken wenig aus.

Das ist jetzt durchaus nicht negativ gemeint. Man muß beispielsweise nicht den zugabhängigen Mausermodus der Wiesenweihe kennen, um ein guter Falkner zu sein.

In der Falknerprüfung noch mehr zur Greifvogelkunde zu verlangen, als im Schöneberg steht, wäre sicherlich über das Ziel hinausgeschossen.

VG
Pere ;)
 
Hm also mir ist auch bekannt das seltener auch Habichtsadler, Blaubussard, Kronenadler, Kampfadler , Kaiseradler und Steppenadler zur Beize eingesetzt werden. aber vermtlich sind die schwerer zu bekommen und sehr teuer dass man sie eher selten für diesen Zweck sieht. Vielleicht aber auch ahben sie mehr Tücken als die anderen Arten? Kenn mich da zu wenig aus.
 
1.mal sind die Vögel verdammt teuer(von Kronenadler her-glaube den Preis kann man sich vorstellen).
Habichtsadler sind tolle Jäger,auf Hasen echt gut.
Agujas werden eher weniger verwendet,gabs wohl auch mal aber sind nicht so schnell.
Kaiser wird teilw. in der Slovakei eingesetzt auf Kanin+Hasen,Steppenadler in Pakistan aber sind relativ langsame Flieger und haben nicht so starke Fänge.
Anonsten sind viele Exoten auch nicht so richtig winterhart, auch wenn in Schottland jemand mit Kronenadler auch bei Frost+Schnee hasen beizt..

Also wie gesagt...nix geht über Habicht,Steinadler und Wanderfalk:zustimm:
 
Also wie gesagt...nix geht über Habicht,Steinadler und Wanderfalk:zustimm:

doch....mein Harris Hawk...:D:D (nix für ungut, Späßle)
Also generell finde ich auch andere Falkenarten nicht schlecht für die Beiz.
Vom Charakter finde ich sogar den Wanderfalken recht schwierig.
Was Steppenadler betrifft: die halte ich für viel zu behäbig, als daß so ein Adler wirklich erfolgreich zur Beiz abgetragen werden kann. Unsere Ronja fliegt keinen Flügelschlag zu viel, man könnte sich ja anstrengen.
Diese ganzen exotischen Adler halte ich demnach für "überflüssig" was die Beiz betrifft, denn der Steinadler ist meiner Meinung nach wirklich einer der Leistungsfähigsten und Kräftigsten mit einem ruhigen souveränen Wesen.
 
Also wie gesagt...nix geht über Habicht,Steinadler und Wanderfalk:zustimm:
Du sprichst mir aus der Seele! :zustimm: :gimmefive

Aber klar, insbesondere auch der Habichtsadler ist ein überragender Jäger :prima:. Der Hauptgrund seines seltenen Anblicks bei Falknern dürfte der Preis sein. Sicherlich spielt auch sein Ruf eine Rolle. Zu unrecht, denn das nervöse Wesen, was man ihm nachsagt, hat er wohl gar nicht.

Wer meint, er müsse nen Wüsten- oder Rotschwanzbussard fliegen - o.k. Bereichert sicherlich die Falknerei. Schade nur, daß sich insbesondere der erstgenannte zu einem "Anfängervogel" entwickelt hatte und man den Jungfalknern weis machte, der Habicht sei zu nervös und zu schwierig im Umgang. :traurig:

Zu meiner persönlichen Freude scheint der Habicht neuerdings wieder stärker im Aufwind zu sein und dem Harris wieder den Rang abzulaufen - so meine persönliche Einschätzung. :freude:

Auch die "artreinen" Hierofalken sind sicherlich durchaus im Einzelfall sinnvoll einsetzbar.

Aber irgendwelche Spielchen Kampf- und Kronenadler sind Liebhabereien, die meiner Meinung nach in der Falknerei wenig zu suchen haben und sie angreifbar machen.

Dasselbe gilt für den Einsatz exotischer "Arten" (z. B. Rotnackenshahin), "Unterarten" wie Peals, Schwarzer Shahin, ostasiatischer Formen des Sakers sowie der unsinnigen "Arthybriden" und "Rassehybriden" aus diesen Formen. Und ja, auch der kasachische Steinadler hat meiner Meinung nach in unserer Falknerei nichts zu suchen. Selbst ein Alpensteinadler-Terzel ist stark genug, um ein 20 kg-Reh zu schlagen. Alles Liebhaberei aufgrund von Größen-, Exoten- und Seltenheitswahn.

Macht die Falknerei nicht gerade glaubwürdig, wenn man sich im selben Atemzug den Greifvogelschutz und die Tradition auf die Fahnen schreibt.

VG
Pere ;)
 
Hallo!

Ich als Jungfalkner würde ganz deutlich den Habicht präferieren.
Einmal, weil mich deren Draufgängertum und Verwegenheit schon in der freien Wildbahn beeindruckt, zum anderen, weil die doch auch vielseitig sind, kann man mit denen doch Flug- wie kleines Haarwild beizen (wäre vielleicht eine Idee, den Grauhörnchen in etwa England beizukommen, sollen ja sehr lecker sein, die...) ...
Gelingt es übrigens, einen Habicht "zweigleisig" zu fliegen?
Also sowohl auf Kaninchen/ Hasen als auch auf zB Ringeltauben/ Fasan/ Enten?
Denn ich lese stets von Hasenvögeln oder "Vogel"vögeln... Fliegt man die der Zweckmäßigkeit halber auf nur ein Beuteschema, oder gelänge ohne weiteres auch beides?

Grüße, Andreas
der schon wieder glitzernde Augen kriegt, wenn er daran denkt ^^
 
Manche Habichte sind universell einsetzbar, andere haben klar ihre Vorlieben. Sind halt auch individuelle Wesen. Kommt auch ganz auf die Prägung an.
Dies gibts auch in anderen Bereichen. Ich kenne Wander die keine Beute machen wenn Kühe herumstehen, andere mögen Traktoren und Bagger nicht, Hatte einen Saker der tobte wenn er eine farbige Mütze sah und so weiter.
Da hat jeder siene Macken , die man in keinem Kurs lernen kann.
Ich hatte drei Habichte und jeder war wieder etwas anders.
Vieles kann man nur lernen wenn man dann praktisch damit zu tun hat und es gibt immer viele kleine Details, die einem manchmal wieder zur Verzweiflung bringen können. Ein dauerndes Hinterfragen, warum verhällt er sich heute so, wo es doch normal ganz anders sein sollte.
Jeder hat auch seine Stimmungsschwankungen. Da gibts Tage wo nichts klappen will und andere wo es wider erwarten super läuft.
Ein paar schöne Flüge, alle wieder heil zuhause. Wenns dann auch noch mit Beute geklappt hat, ist es egal ob eine oder zehn. Da ist die Freude an einer Krähe gerade so gross als wärs ein kapitaler Hirsch.
Na , ich schweif da wieder ab.
Schlussendlich bin ich ja nur der Jagdgehilfe. Meine Aufgabe ist , eine gute Chance zu finden und im Notfall beizustehen. Jagen tut der Vogel. Er bestimmt auch ob es ihm nun passt oder nicht.
 
Wer meint, er müsse nen Wüsten- oder Rotschwanzbussard fliegen - o.k. Bereichert sicherlich die Falknerei. Schade nur, daß sich insbesondere der erstgenannte zu einem "Anfängervogel" entwickelt hatte und man den Jungfalknern weis machte, der Habicht sei zu nervös und zu schwierig im Umgang. :traurig:


Macht die Falknerei nicht gerade glaubwürdig, wenn man sich im selben Atemzug den Greifvogelschutz und die Tradition auf die Fahnen schreibt.

VG
Pere ;)

ich kann Dir leider nicht uneingeschränkt recht geben (kennste ja nicht anders;))
wo bitte steht geschrieben, daß es die Falknerei schlechter macht, nur weil man Vögel fliegt, die hier nicht heimisch sind.
Das ist ebenso ein Unsinn,wie man Restaurants nicht verbieten kann/sollte Reis zum Essen anzubieten....nur weil das Zeug hier nicht wächst.
Auch die Falknerei entwickelt sich weiter, und ich kann nicht erkennen, daß der Trend zum Harris oder Rotschwanz der Qualität der Falkerei abträglich war.
Da muß man mal nach England gucken und vergleichen. Denen hat das auch nicht geschadet.
Was uns hier in Deutschland schadet, ist die Gesetzgebung und nicht ein Harris Hawk.

Was den Habicht betrifft: Das ist unter anderem auch eine Frage des Preises.
Wenn ich ein Harrisweib für 700 Euro haben kann, oder einen Habicht für 1.500, dann gibt das schon zu denken.

Was die Tradition anbetrifft: Neue Wege zu beschreiten heißt nicht, Traditionen über Bord zu werfen.
Dann darfst Du auch keine Krähen aus dem Auto herraus beizen, das wurde im Mittelalter nämlich nicht gemacht;).
 
wo bitte steht geschrieben, daß es die Falknerei schlechter macht, nur weil man Vögel fliegt, die hier nicht heimisch sind.
Was uns hier in Deutschland schadet, ist die Gesetzgebung und nicht ein Harris Hawk.

Da muss ich mich voll und ganz Buteo anschließen. :zustimm:
Ich finde es sehr schade, dass es in Deutschland immer noch solche Konflikte zwischen Habichts – und Harrisliebhabern gibt.
Der Habicht ist ein wunderbarer Greifvogel dessen Jagdkünste einen einfach faszinieren.
Und wieso nicht einen Habicht als Anfängervogel? Klar ist er manchmal nicht ganz leicht, doch jeder Greif hat seine Macken. Ein Harris vergisst die Fehler seines Falkners (meiner Meinung nach) nicht so schnell wie ein Habicht.
Trotzdem kann ein Harris ebenfalls ein guter Beizvogel sein, wenn er nicht wie ein Anfänger- oder Zirkusvogel (wie ich schon zu hören bekommen hab...) behandelt und geflogen wird.
Bestes Beispiel letztes Wochenende:
Unser Habichtsweib hat im dichten Stangenholz einen Hasen gebeizt.
Der Revierinhaber hatte vorher noch Bedenken ob der Habicht da überhaupt fliegen könnte.
Als er sah wie das Weib da „durchfetzte“ war er vollkommen überrascht und begeistert.
Kurz darauf ging er mit einem anderen Falkner, welcher ein Harrisweib flog noch auf Fasan.
Der Harris hat super gejagt, flog dem Fasan sogar im Dickicht hinterher, dass es nur so krachte. Als der Fasan ins Maisfeld entkommen konnte rüttelte der Harris darüber um zu sehen ob er ihn nicht doch noch irgendwie erwischen könnte.
Der Revierinhaber war wieder völlig aus dem Häuschen wie gut der Harris gejagt hatte.

Daher finde ich, dass beide Arten ihre Vor - und Nachteile haben und man sie respektieren sollte.

Und was die Traditionen angeht... dann müssten die Jäger wohl immer noch mit Pfeil und Bogen zur Jagd gehen wenn der Fortschritt nicht erlaubt wäre. :zwinker:

Was ich hier geschrieben habe ist lediglich meine eigene Meinung und soll (hoffentlich) nicht als Angriff auf anders denkende Forenmitglieder wirken. :bier:

LG
 
ich kann Dir leider nicht uneingeschränkt recht geben (kennste ja nicht anders;))
Das ist auch gut so. Immerhin sind wir in einem Diskussionsforum. :zwinker:

wo bitte steht geschrieben, daß es die Falknerei schlechter macht, nur weil man Vögel fliegt, die hier nicht heimisch sind.
...
Auch die Falknerei entwickelt sich weiter, und ich kann nicht erkennen, daß der Trend zum Harris oder Rotschwanz der Qualität der Falkerei abträglich war.
...
Was uns hier in Deutschland schadet, ist die Gesetzgebung und nicht ein Harris Hawk.
Nein, das macht die Falknerei an sich nicht unbedingt schlechter. Aber zumindest der größte Falknerverband Deutschlands und damit der Löwenanteil unter den Falknern hat sich den Schutz der heimischen Greifvögel und Falken und zugleich das Weiterbetreiben der Tradition Beizjagd zum Ziel gesetzt. Und ich finde es einfach seltsam, wenn man auf ner Gemeinschaftsbeize jede Menge Wüsten- und Rotschwanzbussarde, dazu Kasachen- und Mittelmeeradler sieht, die Habichte dagegen mit der Lupe suchen muß. Adlermänner kenne ich nicht allzu viele. Aber unter denen, die ich kenne, sind viele Kasachenadler oder zumindest welche mit teilweise Kasachenblut sowie einige mit unbekannter Herkunft. Wirklich reine Alpenadler kenne ich nur einen einzigen, und der kam als verletzt aufgegriffener Vogel über glückliche Umstände und Sondergenehmigungen in Falknerhand. :prima:

„Wir jagen ökologisch, auf natürlichste Art und Weise.“, heißt es stets. Für mich nicht gerade natürlich, wenn der Hase vom jamaicensis und das Reh vom daphanea gegriffen wird. Dem Beizwild ist das egal, es wird beide als Feind erkennen. Aber ich denke eben ein Stück weit auch an das öffentliche Bild der Falkner. :idee:

Aber – und da gebe ich Dir völlig Recht – verhindert die Gesetzgebung leider Vernünftigeres. Es ist leichter, sich den Garten mit Gerfalken und Rotschwanzbussarden zuzupflastern als einen einzigen Wildfang(schad)habicht zu legalisieren. Einen nachweislich reinen Alpenadler als Nachwuchs von Wild-Dauerpfleglingen zu bekommen, halte ich für nahezu ausgeschlossen. :+schimpf

Jawohl, auch die Falknerei muß sich weiterentwickeln. Aber ich denke, man befindet sich auf dem Holzweg! Und dabei finde ich die Unterartenvermischung noch weit gravierender als das Fliegen fremder reiner Arten. Leider wird diese durch die schiere Unmöglichkeit, heimisches Material zu bekommen, von Seiten des Naturschutzes geradezu provoziert und forciert.

Dann darfst Du auch keine Krähen aus dem Auto heraus beizen, das wurde im Mittelalter nämlich nicht gemacht;).
Da gebe ich Dir völlig Recht! :zustimm:

Die Rabenkrähe ist nicht das klassische Beiz“wild“ für den Habicht. Für viele Habichtsfalkner wohl Notnagel mangels geeigneten Beizwildes. Hier wird eben versucht, den Spagat zwischen Traditionspflege und Beizmöglichkeit zu schaffen. Im Grunde genommen gibt es diesbezüglich keine Entschuldigung. Und doch sind Krähen heutzutage für viele Falkner die einzige Möglichkeit, die Falknerei auszuüben. Und dazu braucht es eben – was ich selbst sehr bedaure, was aber leider nicht anders geht – das Auto.

VG
Pere ;)
 
Thema: Beizvögel

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