Teil 2
http://www.nanet.at/vs-wildenduernbach/doris/fotos/amazonen005.jpg
Jetzt ein wenig zur Einrichtung. Hier ist der Kletterbaum in (Beinahe-) Komplettansicht zu sehen. Am Boden sieht man die Halterung, die aus einem Blumenkübel und einem einbetonierten Ofenrohr besteht. Da der Baum aber sehr schwer ist und leicht zur Seite kippen könnte, wurde er auch noch an der Wand verankert.
An der Wand haben wir übrigens überall, wo die Amazonen direkten Zugang zur Mauer haben, Plexiglas-Platten angebracht. Der Vorteil: Die Platten sind durchsichtig (und stören die "Raumgestaltung" somit auch dann nicht, wenn sie großflächig angebracht werden müssen), lassen sich abwaschen, sind sehr glatt und hart und können von den Vögeln, zumindest solange sie die Ecken nicht erreichen, nicht zerstört werden. Der Nachteil ist, dass es bei Sonneneinfall ein wenig glänzt (wie auf dem Foto auch zu sehen), aber die Vögel gewöhnen sich sehr schnell daran.
http://www.nanet.at/vs-wildenduernbach/doris/fotos/amazonen006.jpg
Der Schlafplatz auf der anderen Seite des Zimmers. Die Äste und Schaukeln sind in ca. 2 m Höhe befestigt und dienen als "Versammlungsort" für die gemeinschaftliche Nachtruhe. Oben an der Wand ist unser frisch installiertes Nachtlicht (eine Kellerleuchte) zu sehen, das mit einer 7-Watt Birne ausgestattet ist. Das Licht ist gerade mal so hell, dass sich die Vögel nachts ohne Schwierigkeiten im Raum orientieren können.
http://www.nanet.at/vs-wildenduernbach/doris/fotos/amazonen007.jpg
Die Futterstelle. Sie besteht aus zwei Regal-Profilen, die an die Wand geschraubt wurden und einer Gitterplatte (ehemaliges Bodengitter von einem Papageienkäfig). Am Boden ist kein Sand, sondern eine abwaschbare Hartfaserplatte angebracht.
http://www.nanet.at/vs-wildenduernbach/doris/fotos/amazonen008.jpg
Die Futterschüsseln. An der Wand sind zwei ausbruchsichere Edelstahlnäpfe (für Wasser und eine Grit- / Mineralstoffmischung) zu sehen, davor stehen die beiden großen Fressschalen, in denen jeweils Obst und das "Festfutter" (Körner, Keimfutter, Hülsenfrüchte, Pellets, etc.) gereicht werden. Die Schalen sind aus Hartplastik und werden normalerweise als Küchenbedarf zum Panieren verwendet. Damit diese relativ leichten Schalen nicht hinuntergeworfen werden können, wurden an jeweils zwei Ecken kleine Löcher gebohrt. Dadurch ist es möglich, mit einem stabilen Draht die Schalen an der Gitterplatte zu fixieren. Beschädigt wurden die Schalen bislang nicht (hatte anfangs starke Bedenken, dass sie von den Vögeln zerlegt werden), im Fall der Fälle könnte aber auch eine Maßanfertigung aus Edelstahl vom Schlosser eingesetzt werden.
Dazu muss ich noch erklären, wie ich zu dieser doch recht unkonventionellen Ausstattung gekommen bin (vor allem bei der Gruppenhaltung werden meist ja 3 oder 4 separate Futterplätze angeboten, um Streitereien vorzubeugen). Zu Schwierigkeiten bei der Futteraufnahme (Neid, Zankereien, etc.) kam es bei meinen Amazonen nur dann, wenn ich mehrere getrennte Einzelnäpfe angeboten habe. Die Näpfe konnten noch so weit voneinander entfernt gewesen sein - von ruhigem Fressen war keine Rede, sondern eher von einer ständigen Wanderschaft (der Napf vom "Nachbar" ist natürlich immer interessanter als der eigene). Bei diesen flachen und großflächigen Futterschalen können sich die Amazonen nun zu viert rundherum aufreihen und gemeinschaftlich fressen, ohne sich dauernd gegenseitig abzudrängen. Funktioniert tadellos und erleichert die Fütterung auch ungemein. Zusätzlich zu diesem Futterplatz gibt es in den Ästen verteilt noch 2 Fruchtspieße, an denen jeden Tag ein Teil vom Frischfutter gereicht wird.
http://www.nanet.at/vs-wildenduernbach/doris/fotos/amazonen009.jpg
Die "Schleuse". Im Vogelzimmer wurde durch stabile Holzplatten (an den Rändern mit Aluminiumprofilen geschützt) ein "Kasten" geschaffen, der quasi als "erweiterter Türstock" bezeichnet werden kann. Auf diesem "Kasten" wurde dann die Tür aufgesetzt. Außen wurde zusätzlich eine gut schließende Falttür mit Drehknopf angebracht. Da meine Amazonen es mittlerweile täglich schaffen, die innere Zimmertüre zu öffnen (ist der "Lieblingssport" schlechthin), stehen sie also dann vor einer gut verschlossenen Falttüre, an der selbst sie nicht vorbeikommen. In dieser "Schleuse" lassen sich auch gut die benötigten Reinigungsutensilien aufbewahren (feiner Laubrechen zur Reinigung des Sandes, Schaufel, Besen, etc.).
http://www.nanet.at/vs-wildenduernbach/doris/fotos/amazonen010.jpg
Jetzt zum Boden. Früher habe ich bei den Amazonen immer Bodenwannen aus beschichtetem Holz verwendet, die mit Sand gefüllt wurden. Jetzt sind wir zu einer wesentlich praktischeren und haltbareren Lösung gekommen. Es wurden, wie auf dem Foto zu sehen ist, ca. 3 cm hohe Aluminiumprofile am Boden festgeschraubt, sodass eine Begrenzung rund um die Kletterbäume und Sitzäste entstand. Dadurch ist es möglich, dort Sand aufzuschütten, während man aber gleichzeitig immer noch durch den Raum gehen kann, ohne die Sandfläche direkt betreten zu müssen.
Gereinigt wird der Sand täglich mit einem Laubrechen und einem großen Sieb. Mit dem Rechen wird der Schmutz auf einen Haufen zusammengekehrt. Anschließend können die Dreckklumpen (der Sand bindet ja die Feuchtigkeit, beispielsweise bei Vogelkot oder hinuntergeworfenen Obststückchen) durch den Sieb vom sauberen Sand getrennt werden. Der Sandverbrauch (zur Erstausstattung wurden 75 kg benötigt, alle 1-2 Monate muss ein wenig nachgerüstet werden) reduziert sich dadurch erheblich und es ist generell eine gründlichere Reinigung möglich.
So, das war`s erstmal. Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung zur Vogelzimmerausstattung dabei (und falls noch jemand ein paar Ideen für mich parat hätte, nur her damit
). Fertig mit dem Umbauen sind wir aber noch lange nicht. Bei den Arazimmern geht bislang alles schief, was nur schiefgehen kann. Über dem Gelbbrustara-Raum liegt unser Badezimmer, und durch einen deffekten Abfluss ist dort anscheinend schon wochenlang Wasser durchgesickert. Als wir die Deckenverschallung zwecks Umbauarbeiten entfernt hatten, haben wir die Beschärung überhaupt erst bemerkt. Trotz allerlei unterstützender Maßnahmen ist die Decke immer noch nicht vollständig ausgetrocknet - bis Weihnachten ist jetzt also erstmal mehr oder weniger eine Pause angesagt, damit wir wieder wie geplant weitermachen können. Ein Zimmer mit der Grundfläche von 11 x 4 Meter muss noch voll verputzt oder mit Rigips verschallt werden (haben uns noch nicht ganz entschieden), eine Tür gehört noch auf ca. 2 Meter verbreitert (damit ein "Durchflug" möglich ist), 3 Fenster müssen noch vergittert werden, die Beleuchtung ist noch nicht installiert, undsoweiter. Langweilig wird mir also noch einige Zeit nicht.
Mfg,
Doris