Hier jetzt nochmal ein das Thema betreffender Beitrag:
Aus „Fasanen - Pfauen - Perlhühner" von Hans von Boetticher über Edelfasanen (Gattung: Phasianus colchicus ):
„Alle Edelfasanen bevorzugen in der Freiheit die offene Landschaft. Besonders die Baumsteppe sagt ihnen zu. Hier schreitet, [...], der buntgefiederte Hahn zu Beginn des Frühlings bedächtig und langsam zwischen den Büschen umher, hier und dort etwas essbares vom Boden aufnehmend. [...] Nach der Paarungszeit hält sich der Hahn wieder allein auf und kümmert sich gar nicht um die Brut. Das Nest wird unter einem Busch, Strauch, an einer Grasbülte usw. errichtet. Die Brutdauer beträgt 23 Tage, das Gelege besteht aus 15-17 Eiern von durchschnittlich 44:35 mm Größe und olivbrauner, helllehmbrauner, graugrüner oder auch blaugrüner Färbung. Die Küken ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Käfern, Heuschrecken, Ameisen, Blattläusen u.a.
Der Edelfasan lebt in Freiheit in Einehe, ist aber in menschlicher Obhut und teilweise auch wohl als eingeführter Jagdvogel in der neuen Heimat vielehig (polygam) geworden. Man gibt in menschlicher Obhut dem Hahn meist 4-6 Hennen. Recht lästig ist seine übergroße Scheu und Schreckhaftigkeit, die ihn immer wieder veranlasst, plötzlich aufzufliegen und sich an der Decke des Drahtgitters oder der Schutzhütte den Kopf einzurennen, blutig zu schlagen oder sich dabei tödlich zu verletzen. Um das zu verhindern, stutzt man ihm nur den einen Flügel (!), indem man die Innenfahnen der Handschwingen abschneidet, und bringt im Gehege eine nur etwas lose hängende, elastisch nachgebende Gitterdecke und im Innern der Schutzhütte unterhalb der Decke eine lose und nachgiebig gespannte Leinwand oder Zeltbahn an. Vor allem aber muss man die Vögel durch ruhiges, stilles und leises Verhalten als Pfleger allmählich zutraulich und zahm machen und jedes Erschrecken oder Aufscheuchen vermeiden. Im Innern des Auslaufes müssen gerade bei diesen Arten stets mit niedrigen Büschen versehene Plätzchen zum Zurückziehen und Verstecken geschaffen werden."
Aus „Fasanen - Pfauen - Perlhühner" von Hans von Boetticher über die
Volieren allgemein:
„[...]
Zunächst muss für die Vögel eine Schutz- oder Unterkunftshütte zur Verfügung stehen, die aus Holz, zweckmäßig aus isolierten Wänden oder massivem Mauerwerk errichtet und für je ein Paar oder einen Stamm 2-3 m tief, 2-3 m breit und 2-3 m hoch ist.
[...]
Der Auslauf, also der für den Aufenthalt des einzelnen Stammes im Freien vorgesehene Raum eines Geheges, sei möglichst groß. Er betrage für die kleineren Arten der gewöhnlichen Fasanen etwa 20-40m². Meist wählt man eine längliche Form für den Auslauf, also 3 zu 10 m, 4 zu 8 m oder 5 zu 6 m usw. Je größer der Auslauf desto besser! - Die Höhe sei möglichst die gleiche wie im Schutzhaus, um zu vermeiden, dass die Tiere beim etwaigen Einfliegen in das Haus gegen das darüberstehende Gitter fliegen.
[...]"