Kanadagans
Anserophiler
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Hallo!
Lange Zeit habe ich mich gewundert, daß meine Beobachtungen nicht mit euren Berichten übereinstimmen, und zwar bezüglich dem Verhältnis Mäusebussard/ Krähe (in meinem Fall Nebelkrähe).
Las ich hier bei euch, so hieß es stets und immer wieder, Mäusebussarde ließen Krähen völlig kalt, im Gegensatz zu etwa Habichten. Nun sind aber meine Beobachtungen die, daß die Berliner Krähen auf Bussarde mindestens genauso vehement hassen, wie auf Habicht und teils auch Sperber. Und lange Zeit habe ich mich gefragt, was die Berliner Krähen mit dem Mäusebussard für ein Problem haben (was das Bild anschaulich belegt, in dem nicht weniger als 20 Krähen auf einen vorbeikreisenden Bussard hassen, der rot angepfeilt ist...), daß sie sich so seltsam verhalten...
Bis ich dann dies Jahr, gerade Anfang Juni jetzt, in einem Park unterwegs war (Rehberge), und einen Bussard aus dem Unterholz aufscheuchte. Da ihm sofort eine Krähe hinterher raste, die ich vorher schon gehört hatte, ging ich hinterher, um zu schauen.
Ja, und da fand ich dort, wo der Bussard aufgeflogen war, einen wohl frischtoten, angerupften Nebelkrähenästling (Blut floss noch), und der Fall war klar...
Ebenso wie die Berliner Turmfalken ganz entschieden eher Vogeljäger geworden sind, wo nötig (Spatzen, Grünfinken, auch gesunde adulte davon...), gehen Mäusebussarde in Berlin auf Krähenästlinge!
Dadurch, daß die Nistbäume der Krähen meist recht solitär stehen, und keine oder nur selten eine schützende Strauchschicht darunter steht, in der sich die Ästlinge in den ersten Tagen verbergen könnten, geschweige denn, es nur wenige gut erreichbare Gehölze gibt, an denen auf den Boden geratene Ästlinge wieder in höhere Vegetationsschichten kommen (seien sie durch Zäune, dichte Hecken oder Straßen unerreichbar), leben Berliner Krähenästlinge vor der vollen Flugfähigkeit teils ohnehin gefährlich (Katze, Hund, Fuchs, Verkehr...), und nun hat der Mäusebussard entdeckt, diese günstige ökologische Tatsache für sich zu nutzen, in dem er sich an den Ästlingen vergreift, die auf den Boden geraten sind, und während ihres Umherlaufens auf der Suche nach Aufstiegsmöglichkeiten verständlicherweise eine ebenso leichte wie wehrlose Beute abgeben.
Die Krähenpaare selbst verlieren durch dieses Umherlaufen der Ästlinge viele ihrer Jungen auch aus dem Blickfeld, so daß man gerade jetzt sehen kann, das viele Krähenpaare nur 2- 3 Jungvögel führen und füttern. Die restlichen sind dann Opfer verschiedener Widrigkeiten geworden...
Was meint ihr dazu? Konntet ihr, vor allem die Stadtbewohner unter euch, schon ähnliches beobachten?
Grüße, Andreas
Lange Zeit habe ich mich gewundert, daß meine Beobachtungen nicht mit euren Berichten übereinstimmen, und zwar bezüglich dem Verhältnis Mäusebussard/ Krähe (in meinem Fall Nebelkrähe).
Las ich hier bei euch, so hieß es stets und immer wieder, Mäusebussarde ließen Krähen völlig kalt, im Gegensatz zu etwa Habichten. Nun sind aber meine Beobachtungen die, daß die Berliner Krähen auf Bussarde mindestens genauso vehement hassen, wie auf Habicht und teils auch Sperber. Und lange Zeit habe ich mich gefragt, was die Berliner Krähen mit dem Mäusebussard für ein Problem haben (was das Bild anschaulich belegt, in dem nicht weniger als 20 Krähen auf einen vorbeikreisenden Bussard hassen, der rot angepfeilt ist...), daß sie sich so seltsam verhalten...
Bis ich dann dies Jahr, gerade Anfang Juni jetzt, in einem Park unterwegs war (Rehberge), und einen Bussard aus dem Unterholz aufscheuchte. Da ihm sofort eine Krähe hinterher raste, die ich vorher schon gehört hatte, ging ich hinterher, um zu schauen.
Ja, und da fand ich dort, wo der Bussard aufgeflogen war, einen wohl frischtoten, angerupften Nebelkrähenästling (Blut floss noch), und der Fall war klar...
Ebenso wie die Berliner Turmfalken ganz entschieden eher Vogeljäger geworden sind, wo nötig (Spatzen, Grünfinken, auch gesunde adulte davon...), gehen Mäusebussarde in Berlin auf Krähenästlinge!
Dadurch, daß die Nistbäume der Krähen meist recht solitär stehen, und keine oder nur selten eine schützende Strauchschicht darunter steht, in der sich die Ästlinge in den ersten Tagen verbergen könnten, geschweige denn, es nur wenige gut erreichbare Gehölze gibt, an denen auf den Boden geratene Ästlinge wieder in höhere Vegetationsschichten kommen (seien sie durch Zäune, dichte Hecken oder Straßen unerreichbar), leben Berliner Krähenästlinge vor der vollen Flugfähigkeit teils ohnehin gefährlich (Katze, Hund, Fuchs, Verkehr...), und nun hat der Mäusebussard entdeckt, diese günstige ökologische Tatsache für sich zu nutzen, in dem er sich an den Ästlingen vergreift, die auf den Boden geraten sind, und während ihres Umherlaufens auf der Suche nach Aufstiegsmöglichkeiten verständlicherweise eine ebenso leichte wie wehrlose Beute abgeben.
Die Krähenpaare selbst verlieren durch dieses Umherlaufen der Ästlinge viele ihrer Jungen auch aus dem Blickfeld, so daß man gerade jetzt sehen kann, das viele Krähenpaare nur 2- 3 Jungvögel führen und füttern. Die restlichen sind dann Opfer verschiedener Widrigkeiten geworden...
Was meint ihr dazu? Konntet ihr, vor allem die Stadtbewohner unter euch, schon ähnliches beobachten?
Grüße, Andreas