Ich denke, die Wahrheit liegt - wie meistens-
in der Mitte:
Natürlich wird mit Impfungen mancher Schindluder getrieben (vogelklappe), die Pharmaindustrie umgarnt die Ärzte bei den klinischen Studien, finanziert Reisen u.a. (Bianca), nicht alles,was die Schulmedizin theoretisch und praktisch zu bieten hat ist in Ordnung (
obwohl die SM nicht immer e i n e Meinung, sondern oft eine Gemengelage von kontroversen Sichtweisen und konzepten ist), manche Krankheitsmodelle sind nicht schlüssig oder werden revidiert usw usw.
Der Fehler liegt n.m.M. in der falschen Schlußfolgerung. (Das macht übrigens ja auch Lanka). Man kann einfach nicht aus berechtigten Kritikpunkten das Kind mit dem Bade ausschütten, und auf das Ganze schliessen, oder voreilig den umkehrschluss ziehen.
Medizin ist ein sehr heterogenes Fach, wo viele, sich an sich widersprechende Dinge, ohne Schaden jahrzentelang nebeneinader bestehen können. Der Organismus (schon von einem Virus, Bakterium oder einer Amöbe)ist eben ungeheuer kompliziert, unser Wissen im Verh. sehr klein, und biolog. Prozesse können nur sehr ungenau im Modell abgebildet werden.
Deshalb ist die Medizin v.a. pragmatisch geprägt. Dass man ein Medikament nicht deshalb nimmt, weil sein Wirkungsmechanismus genau bekannt ist, sondern weil es hilft
(exakt ausgedrückt weil die therapeutische Breite, die Risiko/Nutzen relation stimmt usw) weiß jedes Kind. Bei vielen Medikamenten ist der molekulare Mechanismus eh unbekannt.
Dass hier zwangsläufig alles im Fluss ist, Theorien und Konzepte kommen und gehen
(auch Trends, ja Modeerscheinungen spielen eine rolle), muss jedem klar sein. Die meisten Kranken interessiert eigentlich nicht, wie stichhaltig irgendwelche Theorien und Konzepte ihren Zustand beschreiben, sondern sie wollen einfach wieder gesund werden, und zwar ohne
viel Federn lassen zu müssen. Genau dies ist der zentrale Ansatzpunkt der Medizin. Ich erinnere hier nur mal an die Erfolgsstory vom Helicobakter p., der sich ja wirklich zum Star gemausert hat. Ich glaube, niemand, auch kein "Schulmediziner" (was ist das eigentlich?
) wird bestreiten, dass sich solche Fälle noch oft wiederholen werden.
mfg
PS: Das mit dem Fremdeiweiß wird derzeit kontrovers diskutiert. Hintergrund ist die neue Strategie der Gabe monoklonaler AK s mit diversen Indikationsbereichen. Da werden Dosen im mehrere 100 mg Bereich gegeben. Die sind häufig heterolog, meistens ist noch ein geringer (1%) muriner Anteil deabei. Vertragen werden sie i.a. gut. Über die Langzeitwirkungen ist nichts bekannt.