Hallo Andrea,
die Fragen sind schwer zu beantworten, da das wirklich individuell sehr verschieden von Tier zu Tier ist.
Die Chancen, das Rupfen wieder in den Griff zu bekommen, werden allgemein immer niedriger, je länger ein Tier schon rupft (Macht der Gewohnheit).
Auch trotz bester Haltungsbedinungen kann es bei solchen Tiere immer wieder zu Rückfällen kommen.
Bei einem Tier, was erst seit ein paar Tagen rupft oder nur wenige Wochen, sind die Chancen auf dauerhaften Erfolg aber schon deutlich höher, vorausgesetzt, die Haltung wurde optimiert und evtl. vorher fehlendes Partnertier wird angeboten.
Auch der Umgang des Halters mit den Tieren spielt hier sicher aber teils ebenfalls eine wichtige Rolle.
Je mehr Vertrauen die Tiere zu ihm haben und je umsichtiger mit den Tieren umgegangen wird, um so eher kann man Ursachen ausschließen, die speziell damit zusammen hängen könnten.
Die starke Fixierung auf den Menschen (insb. bei
Handaufzuchten) fordert leider auch oft ihren Tribut, sodass hier erst man eine langsame Abnabelung vom Menschen sinnvoll ist, damit solcher Tiere überhaupt wieder offen für einen Beziehung zu einem Artgenossen werden und sie nicht mehr so sensibel reagieren, wenn der Halter mal nicht nach Wunsch parat steht.
Das ist aber auch meist ein Prozess, der sich über Monate und oder noch länger entwickeln muss und wo man nicht von heute auf morgen gleich Erfolge sehen wird. Dessen sollte man sich bewußt sein und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es zunächst nicht gleich fruchtet. Vielen fällt es aber sehr schwer, sich mehr im Hintergruns zu halten und die Tiere viel unter sich zu belassen, was sicher auch ein Grund ist, warum eine Abnabelung doch nicht so leicht gelingt und zumindest daraus resultierendes Rupfen weiterhin bestehen bleibt.
Es gibt aber auch Tiere, die nach jahrelangen Rupfen bei verbesserten Bedingungen wirklich ganz das Rupfen einstellen.
Die Regel scheint es aber leider eher weniger zu sein, was ich zumindest gefühlsmäßig diesbezüglich so über die Jahre hier im Forum oder durch Berichte von Besitzern außerhalb des Forums mitbekommen habe.
Die meisten Halter von Rupfern, die ich kennen, berichten eigentlich von längeren Phasen, wo nicht mehr gerupft wird und Phasen, wo dann doch leider wieder ab und zu an die Federn gegangen wird. Über die Wintermonate kommt es allgemein eher zu solchen Rückfällen, wogegen die Sommermonate oft rupffreie Phasen sind. Hier scheint zu trockene Luft durchs Heizen oder Lichtmangel/bzw die kürzeren Tage das Rupfen zusätzlich wieder zu begünstigen.
Gibt aber auch Tiere, die ganz unabhängig davon, fast durchgehend rupfen und es nie sein lassen, auch wenn die Bedingenen noch so gut sind.
Tiere, die beispielsweise an Aspergillose erkrankt sind, neigen ebenfalls krankheitsbedingt oft zu Rückfällen.
Der flaum darf manchmal stehen bleiben.
warum?
Auch dass ist individuell verschieden und warum manches Vögel es so praktizieren, könnten sicher nur sie dir beantworten, wenn man sie nur fragen könnte

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Wieviel prozent der rupfer hören irgendwann wieder auf?
Mir persönlich ist dazu leider keine verlässliche Studie bekannt, die dazu entsprechende Zahlen liefern könnten.
Du könntes aber vielleicht mal eine Umfrage dazu starten, vielleicht bekäm man dann eher einen wagen Überblick, wie viele ehemalige Rupfer das Rupfen ganz eingestellt haben, oder noch phasenweise rupfen oder fast durchgehend rupfen

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