Hallo Claudia, Leimbach,
habe ich da was gesagt, dass ich die Piepmaetze alleine versorgt habe? Das waere mir jetzt richtig peinlich, denn dem war wirklich nicht so. Mit zwei Grossmuettern, einem verstaendnisvollen Dadd und einem nicht zu klein geratenen Garten geht das aber schon...:-))
Und die Stueckzahl hoert sich dramatischer an, als es in der Praxis ist. Allein 20 Paar Tigerfinken (meine absoluten Lieblingsvoegel!) sind ja schon 40 Stueck...(und damit nur 1
Voliere/Kaefige geht natuerlich nicht, das ist klar!)
Aber damals war wirklich so ziemlich alles da, was man zur damaligen Zeit - vom Goldbruestchen und Zebrafink ueber Amadinen und Astrilde bis hin zu Rotschnabelkittas; vom Bartvogel ueber Soldatenstaerlinge bis zu den afrikanischen Rotschnabeltokos - bekommen konnte. Ausser Krummschnaebel!(Ausnahme: zugeflogene WS, die fanden aber schnell eine neue Unterkunft) Die Krummschnaebel waren nie und sind auch heute noch nicht meine Welt. Obwohl - ein paar Loris koennte mich schon reizen...
Und die Haltung heimischer Vogelarten war zu dieser Zeit auch noch problemlos und ohne Auflagen moeglich.
Die finanzielle Seite war sicher nicht so einfach, aber fuer was haette ich mein Geld sonst ausgeben wollen? Mir fiel dazumal hierzu nicht viel ein, hoechstens noch die Schallplattensammlung...
Wobei ich mir schon die Bemerkung erlaube, das die Anschaffung der Voegel wohl der teuerste Part bei der Geschichte war, denn viele Futtermittel kann man sich in der Natur beschaffen oder selbst zuechten (Grillen, Mehlwuermer)bzw. zusammenstellen.
Um die Arbeit zu bewaeltigen, musste ich schon mit dem (fast!) ersten Hahnenschrei raus. Und das Bett hat mich auch erst wieder spaet abends gegen oder nach Mitternacht, oder so, gesehen. Das aber dann nicht wegen der Voegel, sondern wegen des Nebenjobs (DJ)...(heute, ein paar Semester reifer, ginge das sicher nicht mehr!!!!!!!)
Das mit der Ernaehrung stellst Du Dir schwieriger vor, als es tatsaechlich ist. Eigentlich hast Du ja nur bis zu fuenf verschiedene Grundfutter-Mischungen
1. Waldvogelsaemereien
2. Kanariensaemereien
2. Exotensaemereien
3. Insektenfertigfutter (kann man auch selbst herstellen!)
4. Nektarnahrung /fluessig (Babymilch,Honigwasser und 2x woechentlich eine eigene Spezialmischung - je nach Vogelart)
Dazu kommt Gruenzeug und Obst. Letzteres stellten mir die Supermaerkte am Ort kostenlos (!) gegen Abholung zur Verfuegung. Aepfel und Oragen mit Druckstellen, ueberreife Bananen usw.
Das Gruenzeug kam von den nahegelegenen Wiesen; Beeren aus den Waeldern und dem Garten. War jeden zweiten, dritten Tag ein stundenlanger Spaziergang bzw. die persoenliche "Bewegungstherapie" mit dem Fahrrad...
Die Frischwasserversorgung ist in solchen
Volierenanlagen relativ einfach zu bewerkstelligen, wenn man beim
Volierenbau:::221.html"]
Volierenbau[/URL] schon darauf achtet und sich im Vorfeld ein paar Gedanken macht. Es reichte, den Wasserhahn aufzudrehen...
Die Sauberhaltung der betonierten Wasserbecken war die wohl zeitaufwendigste Angelegenheit, denn die mussten jeden zweiten Tag gruendlich geschrubbt werden, um der Algenbildung vorzubeugen...
In gut geplanten
Volieren hat man mit der Sauberhaltung eigentlich den geringsten Zeitaufwand. Wenn es nicht zu besonderen Zwischenfaellen (Krankheiten) kommt, reicht es, zweimal jaehrlich den Boden zu erneuern. Und dies ist meist auch nur eine mehr vorbeugende Massnahme...
Von Krankheiten sind meine Gefiederten weitgehend verschont geblieben, wenn ich mal von einigen wirklich problematischen Faellen bei frisch importierten Einzelvoegeln absehe. Und die brachten "die Seuche" ja sichtbar mit, konnten von Anbeginn schon entsprechend separat untergebracht werden..(kam aber auch nicht so arg haeufig vor - gottlob!!!)
Diesen im allgemeinen aber erfreulichen, kosten- und zeitsparenden "Null-Krankheiten-Faktor" fuehre ich auf eine moeglichst naturnahe Haltung in den Freivolieren zurueck, die in der Regel von Mitte April bis Ende Oktober/Mitte November dauerte, je nach Witterungsverhaeltnissen...
Zeit zur Beobachtung bleibt genuegend, wenn man darunter nicht gerade das auf einem Stuhl vor jeder einzelnen
Voliere stillsitzende Beobachten versteht. Und wenn man sich erst einmal ueber einen laengeren Zeitraum mit den Voegeln vertraut gemacht hat, "sieht" man ja nicht nur mit den Augen, sondern auch den Ohren....
Mit freundlichen Gruessen!