hi Sacha.
les dir das noch mal genau bitte durch :Unterbringung der Jungvögel
Im Idealfall setzt man die Küken direkt nach dem Schlupf vom Brutapparat in eine Aufzuchtbox um. Diese Boxen sind meist mit allerlei technischen Hilfsmitteln ausgestattet, wodurch eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit gehalten werden kann. Allerdings sind solche Aufzuchtboxen in der Regel nicht unter einigen 100 Euros und nur im Spezialfachhandel erhältlich, weshalb bei Hobbyzüchtern, die womöglich nur einmal in ihrem Leben verwaiste Jungvögel handaufziehen müssen, Alternativen gefragt sind.
Bewährt hat sich folgende Konstruktion (siehe Abb. 3): Man nimmt ein altes Aquarium oder eine Kunststoffbox und legt diesen Behälter mit einem Handtuch oder mehreren Lagen Küchenpapier aus. In den Behälter wird eine kleine Schale (ebenfalls mit Küchenpapier als Bodenbelag) gestellt, in welcher die Jungvögel bequem, aber nicht zu weit auseinander verstreut sitzen können. Muss man lediglich ein Küken aufziehen, so sollte man kleine Kügelchen aus Küchenpapier formen und diese rundherum um den Jungvogel in der Schale verteilen. Die Kügelchen wirken dann wie eine Art "Polster" und simulieren die fehlenden Nestgeschwister oder Eier, an denen sich die Küken anfangs gerne anlehnen. Neben dieser kleinen Schale sollte stets auch ein Thermometer und ein Hygrometer zur Innenausstattung gehören. Das Thermometer bringt man am besten direkt neben der Schale an, um die tatsächlich bei den Küken vorhandene Temperatur messen zu können. Als sehr gut hat es sich erwiesen, das Thermometer an einer Kaffeetasse mit einem Klebestreifen zu befestigen, sodass es aufrecht steht und jederzeit ohne Mühe die Temperatur abgelesen werden kann. Soviel zur Innenausstattung, um ein Vielfaches wichtiger gestaltet sich allerdings das Zubehör zum Erreichen einer konstanten Temperatur und Luftfeuchte.
Die Temperatur in der Aufzuchtbox muss bei frisch geschlüpften Küken bei etwa 35 Grad liegen und wird nach und nach entsprechend der Entwicklung der Jungvögel abgesenkt. Um diese relativ hohe Temperatur möglichst gleichmäßig zu halten, ist die Kreativität des Pflegers gefragt. Eine Methode, die sich bei mir sehr gut bewährt hat, ist das Aufstellen einer oder mehrerer Infrarotlampen außerhalb des Aufzuchtbehälters, die durch einen Thermostat (im Zoofachhandel als Aquarien- und Terrarien-Thermostat erhältlich) geregelt werden (siehe Abb. 3 und 4). Ist die jeweils gewünschte Temperatur erreicht, schalten sich die Wärmestrahler aus, wodurch eine Überhitzung ausgeschlossen werden kann. Die Strahler stellt man wie gesagt außerhalb des Behälters auf und richtet den Schein der Lampe so aus, dass eine größtmögliche Wärmeausbeutung erreicht wird. Die Küken selbst dürfen allerdings keinesfalls den direkten Infrarotstrahlen ausgesetzt werden, da diese die Haut austrocknen und die Knochen spröde werden lassen. Deshalb, und weil im Inneren des Aufzuchtbehälters möglichst schummriges Licht herrschen sollte (sieht man sich die natürlichen Brutstätten von Papageien - vorrangig tiefe Baumhöhlen - an, wird schnell klar, warum), hängt man alle Seiten des Behälters bis auf die Frontscheibe mit feuchten Handtüchern zu. Die Infrarotlampen treffen also auf die feuchten Handtücher, sorgen somit für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit (etwa 50%) und schotten den Behälter so weit ab, dass die Küken ungestört schlafen können (siehe Abb. 5). Die Handtücher müssen - je nach Luftfeuchte im "
Handaufzucht-Raum" und Stärke der Infrarotstrahler - alle paar Stunden durchnässt und anschließend ausgedrückt werden, sodass sie zwar noch gut durchfeuchtet sind, aber kein Wasser in den Aufzuchtbehälter tropfen kann. Etwa einmal am Tag sollte man außerdem sämtliche Handtücher wechseln und durch eine neue "Handtuch-Garnitur" ersetzen.
Handaufzuchtfutter und dessen Zubereitung
Von Eigenmischungen ist grundsätzlich abzuraten, da die richtige Zusammensetzung meist nur sehr schwer zu erzielen wäre. Am geeignetsten sind spezielle Produkte zur
Handaufzucht von Papageien (zum Beispiel der Firmen Harrison, Kaytee, Pretty-Bird oder Nutribird). Wenn Sie dieses Futter nicht im Zoofachhandel oder bei Züchtern in der Nähe auftreiben können, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.
Handaufzuchtfutter wird nämlich auch zur Zwangsernährung kranker Vögel verwendet, sodass es in den Praxen meist lagernd ist. Als Alternative zu
Handaufzuchtfutter können auch eingeweichte Pellets oder Extrudate der verschiedenen Hersteller verwendet werden. Falls auch Pellets bei Händlern oder Tierärzten in der Umgebung in der Eile nicht zu bekommen sind, kann HN25 (ein Brei für lactose-empfindliche Kleinkinder von Milupa) eingesetzt werden. HN25 ist in der Apotheke und in manchen Drogerien erhältlich. Im absoluten Notfall, wenn man beispielsweise nicht mit der
Handaufzucht gerechnet hat und ein Zuchtpaar plötzlich seine Jungen vernachlässigt, bleibt eventuell nur der Einsatz von eingeweichtem Zwieback oder Weißbrot, angereichert mit einem Vitaminpräparat. Dauerhaft ist solch ein Futter jedoch keinesfalls geeignet. Sie müssen in diesem Fall spätestens nach wenigen Tagen auf
Handaufzuchtfutter, eingeweichte Pellets oder HN25 umstellen und dabei sehr behutsam vorgehen. Fügen Sie immer nur kleine Teile des "neuen" Futters hinzu. Eine abrupte Futterumstellung vertragen Papageienküken nur sehr schlecht.
Der Brei muss vor jeder Fütterung neu gemischt werden, da er sehr schnell verdirbt. Achten Sie darauf, die zur Futterzubereitung benötigten Utensilien stets gut erreichbar aufzubewahren, um immer einen gewissen Überblick behalten zu können (siehe Abb. 6). Bei sehr jungen Küken oder bei kleineren Arten empfiehlt es sich, das Futter eher flüssiger als breiig anzurühren. Verwenden Sie dazu abgekochtes Wasser oder besser Kamillentee. Den Tee bereitet man entweder in kleinen Mengen vor jeder Fütterung zu, oder man kocht die Menge, die an einem Tag verbraucht wird und füllt sie in eine Thermoskanne.
Die Temperatur des Breis sollte bei etwa 38-39 Grad liegen. Zu kühles Futter kann nur schlecht verdaut werden, zu heißes Futter könnte den Kropf verbrühen. Am besten kontrollieren Sie die Futtertemperatur mit Hilfe eines digitalen Fieberthermometers. Steht dieses nicht zur Verfügung, so kann man auf eine praktischere - dafür aber auch wesentlich ungenauere - Methode zurückgreifen. Tropfen Sie dazu eine kleine Menge
Handaufzuchtfutter auf Ihr Handgelenk. Fühlt es sich schön warm an, kann man davon ausgehen, dass die Temperatur einigermaßen im richtigen Bereich liegt. Ist das Futter zu kalt, kann es ohne Schwierigkeiten nochmals erwärmt werden. Füllen Sie den Brei in eine kleine, möglichst dünnwandige Tasse und stellen Sie diese in einen größeren, mit warmem Wasser gefüllten Behälter ins "Wasserbad". Durch Umrühren mit einem kleinen Löffel wird eine gleichmäßige Wärmeverteilung sichergestellt. Aus diesem Grund, weil das Futter gleichmäßig warm sein muss und keine kühleren oder heißen Stellen vorhanden sein dürfen, ist die Mikrowelle zum Aufwärmen des bereits angerührten Breis nicht geeignet. Sie können aber ohne Probleme das Wasser oder den fertigen Tee, der zum Mischen des Breis verwendet wird, in der Mikrowelle aufwärmen und anschließend mit dem Breipulver verrühren.
Die Fütterung
Als Anfänger in Sachen
Handaufzucht verwendet man am besten eine Einwegspritze in passender Größe, bei der man die Nadel entfernt. Solche Spritzen sind in Apotheken erhältlich. Bereits ältere Jungvögel kann man auch mit schaufelartig zurechtgebogenen Löffeln füttern. Dringend abzuraten ist vom Einsatz einer Kropfsonde. Ungeübte können damit leicht die Kropfwände verletzen oder das Futter gar in die Luftröhre einflößen. Außerdem stellt die Spritzen- oder Löffelfütterung auch eine wesentlich "sanftere" Methode dar, bei der die Küken immer noch selbst abschlucken müssen. Die Kropfsonde sollte daher dem Notfall vorbehalten bleiben und keinesfalls als Standard-Mittel zur
Handaufzucht verwendet werden.
Ist das Küken im Brutapparat geschlüpft und hat somit keinerlei Futter aus dem Kropf der Altvögel erhalten, ist die erste Fütterung besonders wichtig, um eine stabile Darmflora aufzubauen. Etwa 2 Stunden nach dem Schlupf (der eventuell in der ersten Zeit noch als dunkle Fleck sichtbar gewesene Dotter-Rest sollte dann bereits verschwunden sein) erhält das Küken einen dünnflüssigen Brei aus dem üblichen
Handaufzuchtfutter, dem eine mit Lactobazillen angereicherte Verdauungshilfe beigemengt wird. Dieses Futtergemisch kann man auch verwenden, in dem Fall das ein bereits älteres Küken aus irgendeinem Grund schlecht verdaut oder generell geschwächt ist. Bewährt hat sich vor allem ein Produkt namens "Bird Bene Bac", das bei Tierärzten oder bei manchen Versandhändlern erhältlich ist. Steht ein solcher Futterzusatz nicht zur Verfügung, können ersatzweise auch wenige Tropfen Nestle LC-1 Joghurt ("Natur", also ohne Geschmacks-Zusätze) verwendet werden. Die erste Fütterung mit diesem Gemisch sollte den Kropf nur etwa zur Hälfte füllen. Nach spätestens 2-3 Stunden sollte dieses Futter restlos verdaut sein, was man bei jungen Papageienküken durch die fehlende Befiederung im Kropfbereich gut erkennen kann. Ist das der Fall, so geht man zum üblichen Futtergemisch mit bereits festerer Konsistenz und zur üblichen Futtermenge über.
Bei der Ermittlung der richtigen Futtermenge sollten Sie sich weniger auf ml-Angaben, als auf den Kropf des Vogels selbst verlassen. Je nach Entwicklungsschnelligkeit des Jungvogels kann die normalerweise empfohlene Menge für die jeweilige Art, wie sie in vielen Büchern wieder gegeben wird, bei Weitem zu viel oder auch zu wenig sein. Es hilft also nichts, stur nach diesen Angaben vorzugehen. Am besten hat es sich in der Praxis erwiesen, den Kropf des Jungvogels so weit zu füllen, dass er zwar voll ist, sich aber immer noch weich anfühlt. Füttert man zu viel, so kann es passieren, dass ein Küken beim geringsten Druck auf den Kropf Futter erbricht, weil es eine derart hohe Menge Brei einfach nicht fassen kann. Im Extremfall kommt es zu einer Überdehnung oder zum Platzen des Kropfes. Halten Sie sich daher lieber an die Regel, öfters und dafür etwas weniger zu füttern, anstatt die Küken so weit voll zu stopfen, dass sie sich die nächsten Stunden kaum mehr rühren können. Viele Züchter gehen leider immer noch nach dieser Methode vor, um sich die "lästigen" Nachtfütterungen zu ersparen. Man sollte sich im Vorhinein darüber im Klaren sein, welchen Aufwand und Einsatz es bedeutet, Papageienvögel von Hand groß zu ziehen, um sich nicht zu solchen unter Umständen gefährlichen Maßnahmen verleitet zu lassen.
Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Fütterungen werden ähnlich wie die Futtermenge ermittelt. Gehen Sie auch hier nicht nach festen Zeitangaben vor, sondern beachten Sie den Kropf des Vogels. Man sollte erst neues Futter geben, wenn keine oder nur sehr geringfügige Reste von der letzten Mahlzeit mehr im Kropf enthalten sind. Mindestens einmal am Tag sollte sich der Kropf vollständig entleeren, um das Säuern von eventuell zurück gebliebenen älteren Futterresten zu verhindern.
Hygiene
Vor allem die Küchenpapier-Einlage, auf der die Küken sitzen, muss etwa im Zwei-Stunden-Rhythmus gewechselt werden. Später kann man eventuell auf saugfähige Einstreu wie zum Beispiel Maisgranulat oder Sägespäne umsteigen. Dazu gibt es aber noch anzumerken, dass solch eine Einstreu nicht ohne Risiken ist. Bettelt ein Küken heftig nach Futter, so kann es leicht passieren, dass es die Einstreu schluckt und daran erstickt. Besonders im fortgeschrittenen Alter, wenn bei bestimmten Anreizen (beispielsweise beim Einschalten der Mirkowelle oder beim Hantieren mit der Futterspritze) auch außerhalb der Fütterungszeiten gebettelt wird, kann es zu solchen Vorfällen kommen. Es sollte daher möglichst auch bei älteren Küken bei der Küchenpapier-Einlage bleiben, zu der man eventuell Kügelchen aus dem selben Material (siehe weiter oben zum Thema
Handaufzucht eines Einzelvogels) gibt, um die Unterlage nicht zu glatt und eintönig zu gestalten.
Nach jeder Fütterung müssen Sie die Küken selbst und alle verwendeten Utensilien gründlich reinigen. Sollte etwas Futter daneben gegangen sein, wischen Sie die Küken mit einem leicht angefeuchteten und warmen Tuch ab. Sie müssen die Jungvögel auch von eventuell haftendem Kot befreien. Achten Sie dabei vor allem auf die Füße und Zehen. Die Futterspritze und andere Gegenstände, die direkt mit dem Futterbrei in Kontakt geraten, sollten Sie wenn möglich nach jeder Verwendung abkochen. Auch kleine zurückbleibende Reste oder Krusten können verderben und die Gesundheit des Kükens gefährden.
Wem das zuviel des Guten in Sachen Hygienemaßnahmen ist, der sollte sich eines vor Augen halten: Man hat es bei der
Handaufzucht nicht mit bereits immunstarken und robusten Tieren zu tun, bei denen man durchaus nicht so zimperlich sein sollte, sondern mit Vögeln, die je nach Grund für die
Handaufzucht von Vornherein eventuell bereits sehr stark geschwächt sind. Vor allem Küken, die im Brutapparat geschlüpft sind und keinerlei Enzyme durch die Kropf-zu-Kropf-Fütterung durch die Elternvögel bekommen haben, können anfangs generell Schwierigkeiten haben, das Futter richtig aufzuschließen und zu verwerten (siehe Abb. 8 und 9). Man sollte das Immunsystem solcher Küken in der ersten Zeit daher nicht zu stark "fordern"
Ich denke mal das es einiges was du wissen mußt das es auch klappt