Hilfe vom Enten/Wildvogelexperten gefragt!

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Rosieweissbarth

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Ich habe vor ca 1 Woche ein Stockenteküken aus einem Gulli geholt (mit einer Art Kescher, nicht berührt). Ich habe sie dann zum nächsten See, ein paar Meter entfernt, getrieben und dort ca 4 Stunden gewartet, ob es seine Mutter findet/sie ihn findet. Nach etwa 20 Minuten kam eine Entenmutter mit Küken in der selben Größe wie das einsame, diese hat es dennoch gebissen und Federn ausgerupft. Auch die Geschwister haben es verscheucht, genauso wie die anderen Entenpärchen. Also habe ich noch einige Stunden gewartet, ob die Mutter zurückkommt. Es wurde dunkel, das Küken hat gezittert und saß im Wasser, sah aus, als sei es kurz vor dem Ertrinken.. (Gefieder war vollgesogen). Also habe ich es in einem Handtuch in einen Karton getan, wo ein kleines Gefäß mit klarem Wasser war, und versucht, den Tierschutz zu erreichen, leider vergeblich. Da ich mir in einigen Wochen Laufenten zulegen wollte, hatte ich Kükenfutter (nicht medikamentös) zu Hause, welches ich in der Nacht in kleinen Mengen anbot. Leider hatte sich das Küken irgendwie schon dadurch an mich gewöhnt. Nun habe ich es eine Woche ca und es kommt super klar, ist gesund, darf hier herumlaufen..nur bin ich jetzt für ihn seine Mama. Wir haben einen großen Garten und ich habe auch die Zeit, mich um das kleine zu kümmern. Einen Teich im Garten haben wir dennoch nicht, jedoch ist ca 100 Meter weiter ein See, an dem einige Enten hausen. Nun meine Frage: es gibt hier mehrere Möglichkeiten. 1) ich lege mir eine zweite Stockente zu, welche ich dann zusammen mit der jetzigen im Garten halte, und ihnen die Wahl lasse, ob sie von Zeit zu Zeit sich an den See gewöhnen (sie könnten theoretisch sowohl nachts als auch tagsüber im Garten sein, wo sie geschützt wären und nicht der Wildnis ausgeliefert). 2) ich lasse die kleine Alleine, und schaue, ob das auch ohne eine weitere Stockente funktioniert. 3) ich stutze ihr die Flügel (wo ich streng dagegen bin aber wenn es nicht anders geht) um sie vor den Gefahren der Wildnis, die sie ja nicht gewohnt ist, und ggf. Jägern zu bewahren und halte sie z.B. mit Laufenten...
vielen Dank schon einmal für die Hilfe.

LG!
 
Hallo,

ich hab vor einigen Jahren auch mal Stockentenküken in einem Gulli gefunden und aufgezogen. Als sie selbstständig waren, habe ich sie wieder laufen/schwimmen/fliegen lassen. Für mich ist es persönlich immer am schönsten, wenn man ein aufgezogenes Wildtier, das man aufpäppeln musste, wieder in die Freiheit entlassen kann.

Probleme könnten allerdings auftreten, wenn die Ente durch die nicht artgerechte Einzelaufzucht auch noch später so auf Menschen bezogen ist, dass sie ausgewildert keinen Sicherheitsabstand zu Menschen einhalten wird - das wäre u.U. lebensgefährlich für sie (z.B. Kinder mit Stöcken, Spaziergänger mit Hund usw.). In meinem Fall war das kein Problem, das waren damals glaub ich 5 oder 6 Stück und die waren überhaupt nicht auf mich geprägt, ich hab aber außer der Grundversorgung auch bewusst nichts mit ihnen gemacht, um eine Gewöhnung an mich zu verhindern und ihnen damit später wieder ein artgerechtes Leben in Freiheit zu ermöglichen.

Von daher wäre der optimale Weg sicher der, sich sofort jetzt gleich noch nach anderen Entenwaisen umzugucken um die Tiere dann artgerecht in der Gruppe aufzuziehen und sich selber (auch wenn einem die Mutterrolle sicher schmeichelt) bis auf die Grundversorgung (= satt & sauber) zurückzuziehen.

Wenn das nicht klappt und eine Auswilderung nicht mehr möglich ist, weil man das Tier durch die Einzelaufzucht verkorkst hat, wäre der korrekte Weg wohl der, dass man sich die Erlaubnis einholt, das Tier behalten zu dürfen, sonst wäre es wohl Wilderei. Da müsste man dann gucken, wer dafür zuständig ist, außerorts wahrscheinlich der Jagdpächter. Und dann müsste man überlegen, wie man das Tier tiergerecht halten kann. Dabei muss einem klar sein, dass eine Stockente ein Wildtier ist und keine domestizierte Hausente, d.h. deutlich höhere Ansprüche an eine artgerechte Haltung stellt.

Allerdings ist so eine Ente ja auch nicht komplett blöd, also eventuell könnte das Tier auch lernen, wieder Abstand zum Menschen zu halten, zum Beispiel durch das Verhalten (Warnlaute, Fluchtverhalten usw.) von Artgenossen. Von daher wäre in meinen Augen der zweitbeste Weg, mit der Ente regelmäßig den Teich aufzusuchen, wo die Artgenossen leben, und dann zu schauen, ob sie sich diesen anschließt (und dann auch dauerhaft dort bleibt) oder nicht. Regelmäßig deshalb, weil dafür natürlich auch der richtige Zeitpunkt entscheidend ist, bevor sich Enten in der Natur von der Mutter lösen, macht das wenig Sinn. Mein oberstes Ziel wäre auf alle Fälle die Wiederauswilderung. Alles andere ist eine Notlösung auf Kosten des Tieres.

Viele Grüße
 
Okay, vielen Dank! Ja mach einem Gesellen für die Wildente hatte ich auch geschaut, damit sie an andere Enten gewöhnt wird. Auch, wenn sie mir noch folgen sollte, kann sie dann ja frei entscheiden, ob sie nicht trotzdem hin und wieder mal zum See fliegen möchte, sonst zeigt sie eine überaus gesunde Entwicklung und erkundet auch selbstständig. Vielen lieben Dank!
 
Herzlich willkommen erst mal, Koljaz

Der Sprung auf Demigod ist schon recht groß, aber es ist machbar. Ohne massive Hilfe sicher nicht unbedingt auf Anhieb, aber das wird schon.
 
Thema: Hilfe vom Enten/Wildvogelexperten gefragt!

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