Hehe also wir hatten gestern Abend Besuch im Vogelzimmer. Julchen und Devil (Tarantas) mögen fremde Leute aber garnicht, so dass sie lauthals schimpften in ihren schönsten, schrillsten Tönen
Die werden eigentlich nur dann mal etwas lauter, wenn sie sich noch eingewöhnen müssen oder wenn ihnen etwas nicht passt. Nach einiger Zeit mit diesen tollen Agaporniden lernt man recht schnell, was der Anlass für ihr schimpfendes Krächzen ist: Mal ist es ein Leckerchen, was auf den Boden fiel und daher unerreichbar für sie ist, mal ist es die Müllabfuhr, die morgens Krach macht. Ja und Fremde natürlich. Schon, wenn im Nebenzimmer fremde Stimmen zu hören sind, schimpfen sie lauthals!
Insgesamt ist ihre Normallautstärke mit denen von Wellensittichen vergleichbar. Wenn sie schimpfen, werden sie etwa so laut wie ein Nymphensittich.
Tarantas sind wirklich sehr schöne und dankbare Agaporniden, die sehr schnell zutraulich werden und sich ihre Bezugspersonen ganz genau einprägen. Jedoch kann man Tarantas nicht ohne weiteres im Schwarm halten, außer man hält ausschließlich (!) Hähne oder Hennen. Insbesondere mehrere Hähne verstehen sich sehr gut untereinander. (Es gibt auch mir bekannten einen Fall, in dem zwei Paare gemeinsam gehalten wurden. Bei den mir bekannten Züchtern führte das jedoch oft zu schweren Verletzungen und sogar zum Tod einiger unterlegener Tiere - und zwar außerhalb der Brutzeit!)
Auch die Fütterung gestaltet sich anders als bei den üblicherweise als Haustier gehaltenen Agaporniden (Pfirsisch-, Rosen- und Schwarzköpfchen). So benötigen sie Wacholderbeeren, Insekten und vor allem weniger fettreiches Futter (dafür mehr Obst & Gemüse) sind ein Muss. Tarantas neigen leicht zur Verfettung bei zu reichhaltiger Fütterung und wenig Bewegung. Womit wir beim nächsten Punkt wären: Sie sind insgesamt viel ruhiger als die oben genannten Agaporniden-Arten. Auch knabbern sie weniger und in der Natur sind sie auf eine Schlafhöhle angewiesen, da in ihrer Heimat die Nachttemperaturen sehr kühl sind. Daher haben unsere beiden permanent eine Schlafhöhle zur Verfügung.
Vermutlich hat jede Agaporniden-Art ihre Vor- und Nachteile, über die Tarantas kann ich aus eigener Erfahrung schreiben.
Die Stimmen muss man sich wirklich live anhören, da man erst auf diese Weise das "volle Ausmaß" richtig hören und einschätzen kann. Rosenköpfchen-Stimmen sind mir persönlich zu schrill, ebenso die der Pfirsichköpfchen. Außerdem hat ein Besuch beim Züchter oder Privathalter den Vorteil, dass man denjenigen über alles Mögliche ausfragen kann.