Kanarienvogel Henne: Durchfall/veränderter Kot

[Eifelexpress]

Hallo liebe User,

ich bin neu im Forum und wende mich an Euch in der Hoffung, dass Ihr vielleicht Rat habt.

Meine Kanarienvogel-Henne Luisa setzt seit ca. Mitte Februar deutlich veränderten Kot ab.
Anfangs war der Kot richtig wässrig, da bin ich dann auch zum TA. Die gab mir dann ein Medikament in einer Futterspritze mit, von dem Luisa jeden Tag einen Tropfen in den Schnabel bekommen hat.
Dadurch hat sich das Kotbild auch verändert, ist "fester" geworden. Aber optimal ist es noch nicht.
Leider weiss ich auch nicht mehr, wie dieses Medikament hiess
Der Urinanteil im Kot war immer in Ordnung.

Wenn man sich dann mal so durch die Foren liest und erfährt, dass so ein Tier auch mal innerhalb weniger Tage an Durchfall versterben kann, beunruhigt das einen schon...
Dem entgegen steht allerdings, dass Luisa topfit, fröhlich und aktiv ist, ein gutes Gewicht hat und (auch laut der TA) einen sehr guten Körperbau hat. Das hat sich auch seit dem Eintreten des Problems nicht verändert.
Auch die Kloake ist weit davon entfernt, dass man sie verklebt oder verdreckt nennen würde. Man sieht höchstens, dass da etwas zuviel Flüssigkeit im Spiel ist.

Woodstock, ihr Göttergatte, ist vollkommen symptomfrei. Ansteckungsgefahr scheint also auch keine Rolle zu spielen.

Jetzt ist es so, dass ich den Tieren gern einen weiteren Besuch beim TA erstmal ersparen möchte. Daher, dass ich Luisa in den letzten Tagen oft greifen musste, geraten die beiden momentan schon in Panik, wenn ich nur mit der Hand am Käfig hantiere.
Hinzu kommt, dass Tierärzte, die sich mit Singvögeln auskennen, ja recht dünn gesät sind... Die andern ziehen sich gern halt einfach irgendwas aus der Nase, was dann vorn und hinten nix bringt...

Ich nenne noch ein paar Details zu meinem Kanarien-Pärchen:

-beide sind ca. 2,5 Jahre alt
-sie wohnen in einem Käfig in unserem lichtdurchfluteten Wohnzimmer
-sie bekommen täglich frisches Wasser, Körnerfutter und Freiflug
-Fütterung von Frischfutter unterlasse ich momentan, weil ich mir unsicher bin
-Luisa hat seit Januar häufiger gebrütet, bis zu 4 Eier.

Eine Frage stelle ich Euch ganz direkt:
Beide knabbern gern beim Freiflug die Zimmerpflanzen an Können dadurch Probleme autreten? Woodstock ist, wie gesagt, symptomfrei...

Habt ihr eine Idee, was da los sein könnte?
Danke schonmal für Eure Antworten!

Grüße
Erik

 

[SamantaJosefine]

Zimmerpflanzen als erstes weg!!!
Es wäre schön, wenn du Kot auffangen könntest, z.B. Zewa.Küchenrolle, und davon ein Foto reinstellen könntest.
Dass du kein Grün fütterst z.Zt. ist sehr gut. Hast du Birds Bene back im Hause, oder Pt 12.

Das Foto vom Kot wäre auf jeden Fall eine Option für die Fachkompetenten hier im Kanarienforum.
Bist bei einem vk TA gewesen?

Viele Grüße
SamyJo

Ach ja, herzlich willkommen hier!!

 

[Eifelexpress]

Hallo SamyJo!
Oha...
Ich hatte es befürchtet... Meiner Frau beibringen, dass die Zimmerpflanzen ein Problem sind...

Bene Bac hab ich leider nicht da. Ich habe aber gelesen, dass Bene Bac (so wie Vogelkohle) evtl. nur kurzzeitig Symptome lindert, weniger die Ursache?!
Und was ist ein VK TA?

Dann hab ich noch zwei Fotos, beide "Fotomodelle" sind vom heutigen Freiflug. Eines auf dem Tisch, das andere nach ca. 1.50m freiem Fall.

 

[Eifelexpress]

OK, sorry, Vogelkundiger Tierarzt... Ich werd alt...

Nein, ich denke nicht... Zumindest ist sie nicht als solcher in den Listen im Internet aufgeführt... Gibt aber auch keinen in der Gegend...

 

[SamantaJosefine]

Wunderbar!!!!
Ich sehe daran nichts wirklich beunruhigendes, prima, dass du das mit VK nun weißt :-))

Wenn die Henne fit ist, darf deine Frau Golliwoog aufstellen ,den lieben die Vögel und der ist auch nicht BÖSE,
wird nur schnell kahl gefressen.
Vogelkohle kann man mal geben, aber wirklcih nur MAL, hören wir mal, was die anderen Kanarienliebhaber so zu sagen haben.

VG
SamyJo

 

[finchNoa@Barbie]

Etwas zu wässrig sieht der Kot schon aus. Aber "richtiger" Durchfall ist es nicht. Welche Zimmerpflanzen habt ihr denn ? Nicht alle sind für Vögel giftig.

Hieß das Medikament zufällig Baytril ? (das geben "normale" TAs meistens wenn sie nicht weiter wissen)

Du könntest den Vögeln PT12 täglich übers Futter streuen, das reguliert die Darmflora dauerhaft.

Wurde eine Kotprobe von dem Vogel untersucht ? Wenn nicht, dann lass eine bei einem vogelkundigen TA untersuchen, damit kann man schon mal einiges feststellen.
Man kann die Proben auch selber in ein Labor schicken, wenns sein muss.


MFG

 

[Eifelexpress]

Hallo!

Nee, Baytril wars glaub ich nicht. War ein komplizierterer Name. Das Zeug ist klar, dünnflüssig und riecht und schmeckt recht elend.

Wenn ich jetzt mal wüsste, wie das ganze Gestrüpp hier drin heisst... Ich andere Baustelle

Ich versuch das mal rauszukriegen und schreib das morgen hier rein, vielleicht schreit dann sofort einer UM GOTTES WILLEN oder so...

Naja zum Kotprobe einsenden lassen muss ich die zwei ja zum Glück nicht mitnehmen... Könnt man sich auch mal überlegen...

 

[1941heinrich]

Hallo , Kotproben solltest Du sehr schnell machen. Lege Folie auf den Käfigboden damit der Kot flüssig aufgefangen wird . Von den Zimmerpflanzen würde ich kein bischen geben. Da gibt es doch viele andere Möglichkeiten.Kräuter ect.
Du schreibst das die Henne seit Januar mehrmals gelegt hat ? wie oft hat sie denn 4 Eier gelegt ? Eine Überbeanspruchung könnte da auch in Frage kommen.

 

[finchNoa@Barbie]

Hallo!

Nee, Baytril wars glaub ich nicht. War ein komplizierterer Name. Das Zeug ist klar, dünnflüssig und riecht und schmeckt recht elend.

Wenn ich jetzt mal wüsste, wie das ganze Gestrüpp hier drin heisst... Ich andere Baustelle

Naja zum Kotprobe einsenden lassen muss ich die zwei ja zum Glück nicht mitnehmen... Könnt man sich auch mal überlegen...

Chloramphenicol ? (der Beschreibung nach auf jeden Fall ein Antibiotikum)

Das Gestrüpp was man hat, sollte man schon kennen, besonders wenn Vögel drann rum fressen.
Mach mal Bilder von ALLEN Pflanzen und stell sie hier ein .

Für einfache Kotproben beim vogelkundigen TA muss man die Vögel auch nicht mitnehmen. Bei meinem kostet die Analyse um die 15 Euro.
Nur wenn was außergwöhnliches Gefunden wird, muss ich mit dem Tierchen noch mal wiederkommen, ansonsten gibt's das Medikament so mit.


MFG

 

[Eifelexpress]

Hallo, nur damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich verfüttere die Pflanzen ja nicht, die Biester setzen sich halt rein und fressen sie an...
Joh, so 3-4mal wird das gewesen sein. Immer so 2-4 Eier. 4 warens glaub ich auch nur einmal. Kann das als Überbeanspruchung in Frage kommen?
Ich denke mal, ich werde jetzt versuchen, das Brüten zu unterbinden.

 

[Eifelexpress]

Chloramphenicol hat schon bessere Chancen, der Name war etwas länger. Aber Du könntest mich jetzt foltern, der Name wird mir nicht mehr einfallen. Foto würd auch kaum weiterhelfen, ist halt ne klare Flüssigkeit in ner Päppelspritze.

Also, in unserem Wohnzimmer steht folgendes Gestrüpp: 2 Aloe Vera, 1 Kaktus, 1 Ficus, 1 Calla, 1 Orchidee, und dann sind da noch drei Gewächse, die auch meine Frau nicht näher bezeichnen kann:


Dafür interessieren sie sich eigentlich gar nicht.


Darin turnen se schonmal rum.


Das Ding lieben sie, knabbern sie auch schon mal an, dient aber in erster Linie als Landeplattform und Ausguck.

Am meisten anfressen tun sie den Ficus.

 

[SamantaJosefine]

Da würde mich interessieren, wie du das machst.
Willst du sie also ernährungsmäßig komplett runterfahren, was ist mit dem Tageslicht?
Ich sehe bei ihrer Eiablage keine Überbeansprung, also bei 2-4 Eiern ??? Allerdings ist das Jahr noch lang.
Dann nimmst du also auch das Nest raus?

Ficus ist gaaaaaanz böööööse!!! Ganz schnell weg damit!!!!

LG SamyJo

 

[Eifelexpress]

Ah, OK... Der Ficus ist also möglicherweise der Hauptübeltäter? Gut, 1 Pflanze bekomme ich hier evtl. raus, ohne dass es Gezeter gibt...
Wie schaut es denn bei Dir bzw. Euch aus, ich werd ja nun nicht der einzige sein, dessen Kanarienvögel in einem "bepflanzten" Raum ihren Freiflug genießen?
Ist Pflanzen anfressen generell problematisch, gibt es Zimmerpflanzen, wo man sich keine Gedanken machen braucht oder sollte man Kresse, Golliwoog usw aufstellen, damit sie eher da drangehen?

Hmm ich hab gestern Abend nochmal in älteren Beiträgen hier im Forum gestöbert, es soll hier im FAQ-Bereich nachzulesen sein, wie man so was hinbekommt. Selber reingeguckt hab ich noch nicht, aber angeblich ist da die Rede von Nest raus, Tageslichtspanne reduzieren usw...

Oder lässt man sowas besser sein? Wenn bei 3-4 Gelegen seit Januar mit je 2-4 Eiern eh keine Überbeanspruchung erkennbar ist...

 

[charly18blue]

Hallo Erik,

zuerst mal zu Deinen Pflanzen - Ficus ist giftig, die Amazone einer Freundin ist daran verstorben, da sie davon gefressen hat, weg damit. Das erste Bild dürfte eine Efeuaralie (Fatshedera lizei) sein, sie wird als vermutlich giftig eingestuft, also weg damit. Das zweite Bild dürfte eine Bergplame (Chamaedorea elegans) sein, sie wird als ungiftig eingestuft, kann stehen bleiben. Auf dem dritten Bild die Pflanze dürfte zu den Drachenbäumen (Dracaena) gehören, sie wird auch als leicht giftig eingestuft, also auch weg damit.

Dann zu dem Kot Deiner Henne, so schlecht finde ich sieht er nicht aus, stimmt allerdings, dass da ein Wasseranteil drumherum ist. Entferne die Pflanzen (auch die von denen ihr nicht wißt ob sie ungefährlich sind) und besorg Dir PT-12. Sollte sich der Kot damit verbessern, kann das wässrige gut eine Folge der Ficusknabberei sein. Dann lag das Problem mit dem Kot im Verdauungsbereich. Gib ruhig auch im Moment mal Vogelkohle, da sie bei Vergiftungen gegeben wird. Grundsätzlich ist Vogelkohle nicht gut (außer eben bei Vergiftungen), da sie nicht nur "schlechte" Stoffe bindet, sondern auch "gute". D.h. sie entzieht dem ohnehin meist schon gehandicapten Vogel lebensnotwenige Stoffe.

Nun zum Tierarzt, ich linke Dir trotz allem unsere Tabelle mit den vogelkundigen Tierärzten rein und lege Dir ans Herz lieber weiter weg zu einem spezialisierten Tierarzt zu fahren. Nicht umsonst weise ich immer und immer wieder auf die Vogelkundigkeit hin, da alles andere meist eine Behandlung auf Verdacht ist und das geht sehr oft zu Lasten des Vogels aus.

 

[charly18blue]

Ach so vergessen, wenn es tatsächlich Chloramphenicol ist/war, was Du gegeben hast, frage ich mich, warum ´der TA nicht ein besser verträgliches Antibiotikum gegeben hat. Aber da sind wir dann wieder bei der Vogelkundigkeit..... Lies mal hier zu Chloramphenicol KLICK

 

[Juulchen]

Wie schaut es denn bei Dir bzw. Euch aus, ich werd ja nun nicht der einzige sein, dessen Kanarienvögel in einem "bepflanzten" Raum ihren Freiflug genießen?
Ist Pflanzen anfressen generell problematisch, gibt es Zimmerpflanzen, wo man sich keine Gedanken machen braucht oder sollte man Kresse, Golliwoog usw aufstellen, damit sie eher da drangehen?

Ich habe auch viele Pflanzen, aber meine gehen da gar nicht ran, aber ich stelle sie auch natürlich nicht grade in die Fluglinie von ihnen. Wenn ich mal einen Golliwoog hinstelle dann essen sie nur von dem.
Es gibt Listen im Internet wo die Giftigkeit der verschiedenen Zimmerpflanzen gezeigt wird, da kannst du mal nach suchen. Aber nicht nur die Pflanze ist ein Problem, auch die Erde ist gefährlich und nicht nur durch Dünger, sondern auch weil da allerlei unerwünschtes an Parasiten usw drin sein könnte, von Schimmel ganz zu schweigen.

Wenn die Kanarien also immer an die dran gehen, dann gehen sie bestimmt auch hin und wieder mal an die Erde und wenn du verantwortungsbewusst sein willst, musst du zusehen das die Pflanze an sich ungiftig ist und z.B. Steine auf die Erde legen das sie da nicht mehr dran kommen.

 

[Eifelexpress]

OK, danke für die Tipps. Die beiden picken auch sehr gern in der Blumenerde rum, gut zu wissen, dass auch das nicht unbedingt gut ist.

Vielleicht ist da auch generell mal über einen Standortwechsel für die Vögel nachzudenken, in ein Zimmer, in dem weniger Pflanzen stehen...

Ich werde, denke ich, das und eine Gabe von PT12, Bird Bene Bac oder Vogelkohle einem neuen TA-Besuch erstmal vorziehen, da es dem Vogel ja ansonsten sehr gut geht.

Da ich das Tier jetzt nicht "zubomben" will: Welches Mittel würdet ihr hier als das empfehlenswerteste ansehen? Kann man da was sagen?

 

[charly18blue]

Ich werde, denke ich, das und eine Gabe von PT12, Bird Bene Bac oder Vogelkohle einem neuen TA-Besuch erstmal vorziehen, da es dem Vogel ja ansonsten sehr gut geht.

PT-12 reicht, Bird-Bene-Bac ist im Prinzip das Gleiche, aber PT-12 ist einmal wasserlöslich (falls man es mal oral eingeben möchte) und zum anderen effektiver. Kannst das B-B-B also weglassen. PT-12 bitte im Gefrierschrank aufbewahren. Vogelkohle würde ich jetzt nur mal geben wegen dem Ficusgeknabber.

Die beiden picken auch sehr gern in der Blumenerde rum, gut zu wissen, dass auch das nicht unbedingt gut ist.

Richtig, zum Einen ist die meist gedüngt und zum anderen oft verpilzt.

 

[Eifelexpress]

Ah, OK. Also Pflanzenproblem lösen und PT12 und Vogelkohle zum lindern.

 

[Maschu77]

Das ist aber keine Efeuaralie. Bei der Efeuaralie sind die Blätter mit mehreren Spitzen, bei dieser sind es aber einzelne Blätter wenn man genau hinschaut. Was es ist weiss ich aber auch nicht. Ich dachte eventuell an Wachsblume? Das zweite ist eine Palmenart. Aber ob Bergpalme? Vielleicht täuscht es aber auch weil sie so auseinander gefallen ist. Das dritte ist Dracaena marginata - tricolor glaub ich. Also Drachenbaum wie gesagt.