Ingo
Herpetophiler Geierfreund
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Mit den kleinsten Gründerpopulationen hast Du natürlich recht, das kommt auch in der Natur vor. Habe ich auch nie in Frage gestellt -aber auch und gerade da führt das zur Entstehung abweichender Taxa. Das ist selbstverfreilich ein natürlicher evolutiver Aspekt. Aber es ist eben auch absolut nicht das gleiche, von dem wir hier reden. Wir schnappen uns nämlich gewissermassen so eine winzige Gründerpopulation, entziehen sie der natürlichen Selektion, verarmen sie genetisch und setzen sie nach Generationen artifizieller Selektion wieder aus. Das ist schon was GANZ anderes als der natürliche Populationsbottleneck.
Und bezüglich der Zukunft des Spixara gibt es sehr wohl offene Fragen, die genetische Basis ist nämlich verdammmt schmal. Immerhin wird hier bei Verpaarungen peinlichst und mit wissenschaftlichen Methoden auf eine Erhaltung wenigstens dieser limitierten Vielfalt geachtet. Das wird allerdings dadurch erschwert, dass die Vögel selbst da manchmal nicht mitmachen und die Partnerauswahl der Wissenschaftler einfach nicht akzeptieren. Das erschwert den Erhalt der allelischen "Vielfalt" in diesem und anderen Projekten zusätzlich. Der Spixara aber als Wildtier ist ausgestorben. Es gibt artgleiche Vögel in menschlicher Obhut, die vielleicht irgendwann wieder den ursprünglichen Lebensraum bevölkern werden. Das stelle ich nicht in Abrede. Diesen Vögeln fehlen aber sämtliche Traditionen der autochthonen Population. Es wird ein Modell der ursprünglichen Situation werden. Mehr nicht. Und ob das überhaupt klappt, ist mit vielen vielen Fragen versehen.
Ich sitze übrigens in keinem Amt, obwohl ich Erfahrung mit Naturschutzarbeit habe. Und was meinst Du, wie viele Scheuklappen ich dort schon gesehen habe und wieviele sinnlose Aktionen? Gar nicht zu reden, von der mangelnden Bereitschaft veler Ortsgruppen, sich mit unpopulären Taxa oder "Ekeltieren" ernsthaft auseinanderzusetzen.
Vor allem aber sehe ich mich als Biologen und als solcher argumentiere ich.
Und bezüglich der Zukunft des Spixara gibt es sehr wohl offene Fragen, die genetische Basis ist nämlich verdammmt schmal. Immerhin wird hier bei Verpaarungen peinlichst und mit wissenschaftlichen Methoden auf eine Erhaltung wenigstens dieser limitierten Vielfalt geachtet. Das wird allerdings dadurch erschwert, dass die Vögel selbst da manchmal nicht mitmachen und die Partnerauswahl der Wissenschaftler einfach nicht akzeptieren. Das erschwert den Erhalt der allelischen "Vielfalt" in diesem und anderen Projekten zusätzlich. Der Spixara aber als Wildtier ist ausgestorben. Es gibt artgleiche Vögel in menschlicher Obhut, die vielleicht irgendwann wieder den ursprünglichen Lebensraum bevölkern werden. Das stelle ich nicht in Abrede. Diesen Vögeln fehlen aber sämtliche Traditionen der autochthonen Population. Es wird ein Modell der ursprünglichen Situation werden. Mehr nicht. Und ob das überhaupt klappt, ist mit vielen vielen Fragen versehen.
Ich sitze übrigens in keinem Amt, obwohl ich Erfahrung mit Naturschutzarbeit habe. Und was meinst Du, wie viele Scheuklappen ich dort schon gesehen habe und wieviele sinnlose Aktionen? Gar nicht zu reden, von der mangelnden Bereitschaft veler Ortsgruppen, sich mit unpopulären Taxa oder "Ekeltieren" ernsthaft auseinanderzusetzen.
Vor allem aber sehe ich mich als Biologen und als solcher argumentiere ich.
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