Hallo Henrik,
wie du gesehen hast, habe ich meine Lisa am 27. Mai 2007 einschläfern lassen müssen, da es für sie keine Hoffnung mehr gegeben hat.
Coco und Lisa habe ich als Babies von verschiedenen Züchtern gekauft gehabt. Dachte immer, die zwei sind super gesund. Haben nach außen hin einen sehr gesunden Eindruck hinterlassen bis auf eine Zeit, wo Lisa aufgrund von fettreichem Vogelfutter an der Leber erkrankt war. Lisas Leber wurde aber wieder mit der richtigen Ernährung vollkommen gesund.
Als Lisa 6,5 Jahre war, eben am 27. Mai 2007 war sie morgens fit und tollte noch mit Coco in der Wohnung rum. Ja und dann wandelte sich schlagartig ihr Zustand. Lisas Flügel hin herab und sie hat sich übergeben und ich bin sofort zu Herrn Dr. Britsch gefahren, der als vogelkundiger Tierarzt sehr bekannt ist.
Lisas Körper war komplett verkrampft und man konnte ihr nicht mehr helfen. Sie hat zwar noch eine krampflösende Spritze bekommen, die aber nicht gewirkt hat und dann meinte Dr. Britsch, dass ihr Gehirn bereits in Mitleidenschaft gezogen ist.
Lisa habe ich einem Gutachten unterzogen. Dabei kam heraus, dass ihre Nebennierenrinde komplett verlöchert war, man sagt dazu Nebennierendegeneration und nebenbei stellte man fest, dass sie eine schwere Aspergillose hatte und einen braunen Pigmentfleck im Endhirn, was als Nebendiagnose festgestellt wurde.
Ja, normalerweise werden Papageien "alt". Aber gerade in der Wohnungshaltung ist dies oftmals nicht der Fall, da hier eben Schimmelpilzsporen vorhanden sind, was du z.B. auch an einer Saecokaffeemaschine sehen kannst, wenn du nicht tgl. den Kaffeesatz entsorgst.
Genau Lisas Tod war für mich das Anliegen, warum ich zu Abgabetiere greifen musste. Coco war damals schon 7 Jahre jung und somit konnte ich ihr kein Baby vor die Nase setzen.
Für mich stand direkt nach Lisas einschläfern fest, dass Coco einen Partner bekommen muss. Eine Abgabe wäre für mich niemals in Frage gekommen.
Coco und ich hatten damals riesiges Glück, dass eine Userin einen Thread eröffnet hatte, wo sie anfragte, ob sie einen 4monatigen Grauen mit einem 4jährigen Kongo vergesellschaften konnte. Eine andere Userin hat damals in ihren Thread geschrieben, dass ich, also CocoRico, doch einen Hahn in diesem Alter suchen würde. Und so kamAuf der Ball ins rollen.
So bin ich zum Vorbesitzer von Pauli gefahren und habe mir Pauli angesehen. Auf der einen Seite tat es mir leid, dass für Lisa ein anderer Papagei in unser Leben treten sollte, auf der anderen Seite war Coco, die ich nicht alleine lassen wollte. Damals war Coco genau 3 Wochen alleine und ich nahm Pauli nach einem längeren Gespräch mit nachhause.
Pauli ist ein sogenannter Wanderpokal. Pauli war damals nicht 4, sondern fast 5 Jahre jung und ich war bereits seine 5. Besitzerin. D.h. er hatte ein reges Vorleben und ich wusste nur ein Teilbrocken aus seinem Leben.
Pauli hatte in all seinen Vorjahren noch nie einen Partnervogel gehabt. Ich war nervös, denn ich wusste nicht wie Coco und Pauli miteinander harmonieren werden, doch ich habe mich auf Pauli eingelassen und ich bereue absolut nichts. Pauli und Coco haben sich gesehen und sofort lieben gelernt und küssend begrüsst und für mich stand fest "Das war die richtige Entscheidung".
Pauli hatte damals Angst vor Händen, höllische Angst vor Stöcken. Der Grund für die Hände war einfach der, dass er vom Vorbesitzer mit Lederhandschuhen gepackt und dann zwangsgebadet wurde. Was die Sache mit den Stöcken auf sich hat, ist mir völlig unbekannt und eigentlich möchte ich es auch nicht mehr wissen, denn heute hat Pauli weder Angst vor Händen, noch vor Stöcken. Wir haben drei Monate gebraucht und dann ist Pauli von alleine auf den Stock gestiegen und das Vertrauen hat sich tgl. gefestigt. Gelernt hat er das alles von Coco, der hierfür mehr oder weniger herhalten musste.
Als Pauli drei Monate hier gelebt hat und gerade wirklich mal auf den Ast gestiegen ist, habe ich Kalle und Bibo bei mir aufgenommen, da Katja sie aus persönlichen Gründen abgeben musste. Auch diese Vergesellschaftung hat bestens geklappt.
Seit über zwei Jahren leben die vier nun zusammen und glaube mir, sie sind ein eingespieltes Team.
Und wie du meinem Beitrag entnehmen kannst, kann auch ein Grauer, der schlechte Erfahrungen gemacht hat, sich absolut positiv entwickeln, wenn die Halter Geduld haben und vor allem, null Erwartungshaltungen an den Grauen bzw. die Grauen haben. Man sollte gerade in der Anfangszeit dem Grauen sein Leben selbst überlassen, d.h. den Grauen zu nichts zwingen, den Grauen nicht bedängen, sondern den Grauen wirklich beobachten, auf seine Körperhaltung, auf seine Pupillen achten, damit der Mensch den Papagei verstehen lernt.
Ich habe wie gesagt selbst einmal mit Papageienbabies angefangen und fand diese Zeit wunderschön. Doch aus heutiger Sicht sage ich mir, nie wieder Babies, sondern nur noch Abgabetiere.
Deine Angst, dass Abgabetiere krank sein könnten, kann ich verstehen. Aber du könntest hier z.B. auch ein aktuelles ärztliches Attest abverlangen oder die Tiere im Vorfeld untersuchen lassen und ggfls. die Kosten dafür verauslagen. Aspergillose ist z.B. eine Krankheit die fast 90 % aller Papageien bekommen, diese ist aber mit Medikamenten, den richtigen Haltungsbedingungen sehr gut in den Griff zu bekommen.
Schaue dir mal meinen Thread an, der hier ganz aktuell eingestellt ist. Darin sind einige Videos und auch Bilder, die dir das Leben meiner Papageien zeigen. Pauli ist der, der tänzelt und wie gesagt, einige schlechte Erfahrungen gemacht hat. Schau ihn dir an und du wirst feststellen, wie toll er sich bei mir und den Kongos entwickelt hat. Niemals könnte man glauben, wie er zuvor teilweise behandelt wurde. Er ist in meinen Augen ein total ausgeglichener und fröhlicher Papagei.
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=200556
Vielleicht kannst du jetzt ein klein wenig nachvollziehen, warum ich selbst nur noch zu Abgabetiere tendiere, denn denen soll es auch gut gehen.
Und noch etwas, selbst bei einem Züchter kannst du dir kranke Graue kaufen. Hier im Forum gibt es schon einige Threads, wo ganz junge Graue krank sind, ja sogar sterbenskrank und man sieht es ihnen nicht an. Lese dir mal ein klein wenig den Thread von der Userin Margaretha Suck mit ihrer Lotte durch. Wenn man Lotte in ihren Videos sieht, sieht sie kerngesund aus. Doch ihre Laborwerte und Co. sagen aus, dass die kleine Graue sterbenskrank ist und dabei ist sie noch ganz jung.