"Was man nicht kennt schüzt man auch nicht!"Ein sehr alter, aber auch ein wahrer Satz.
Aus Deinem Ansatz kann man den Satz „Der Zweck heiligt die Mittel“ herauslesen, die „Mittel“ sind hier aber leidensfähige Lebewesen.
Um den Schutz der Enten geht es in den geplanten Projekt aber nicht. Zudem ist der alte Satz nicht richtig. Den meisten Tierarten wäre zu wünschen, unentdeckt geblieben zu sein. Vielen ginge es besser, hätte der Mensch niemals Einfluss genommen auf die Population. Der Mensch schützt nicht, sondern vernichtet Arten weltweit.
Schutzprojekte gibt es auch für Blauwale, Weiße Haie, Korallen, um einige zu nennen, ohne dass Vertreter ihrer Arten zuvor in Aquarien zur Schau gestellt werden mussten. Und schützenwürdig wurden sie auch erst, weil der Mensch fast ausgerottet hat.
Das was die Schüler lernen sollen aus der Einzelaufzucht eines Kükens ließe sich wie in den von mir genannten Beispielen in Beitrag 11 und auf vielen weiteren Wegen ohne Tierleid erreichen.
aber wie schon an anderer Stelle gesagt, der Mensch isst Fleisch! Wo kommt das denn deiner Meinung her?
Woher es kommt, ist nicht relevant für mich. Relevant ist, wir haben die Wahl, die Entscheidungsmöglichkeit, es nicht zu tun.
Zudem gibt es das ganze auch mit Hühnern, aber das ist dann sicher etwas anderes?
Wie kommst Du darauf, dass das etwas anderes sei? Das Verhindern von Tierleid, Veganismus, ist eine politische Überzeugung und ethische Lebenshaltung und hat nichts zu tun mit dem Kuschel- oder Niedlichkeitsfaktor eines einzelnen Tieres oder einer Tierart.
Es geht mir doch nicht um Enten, Hühner oder Frösche, es geht um die moralische Verwerflichkeit dieser Projekte (die es wie ich Deinen Beiträgen entnehme, offenbar des öfteren gibt).
Vielleicht hast Du dir auch nie überlegt, wie Verhaltensforscher wie Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen zu ihren Erkenntnissen kamen.
Doch Susanne, Ethologie ist für mich Lebensinhalt und Studienschwerpunkt seit über 30 Jahren.
Lorenz und Tinbergen waren sehr gegensätzliche Charaktere, was sich auch in ihrem Arbeitsstil niederschlug.
Lorenz ist bekannter, aufgrund seiner populärwissenschaftlichen Publikationen und Filmchen beim Schwimmen mit Gänsen im eigenen Teich. Doch der wahre Feldforscher war Niko Tinbergen, der Tierarten weltweit in ihrem Habitat analytisch, systematisch und aus der Distanz beobachtet hat, Ethogramme erstellt hat, Erfahrungen, Entdeckungen und Erkenntnisse gewonnen hat aus der direkten Verhaltensbeobachtung unter natürlichen Umweltbedingungen.
Konrad Lorenz hat seine Nase nicht aus Altenberg und Seewiesen herausgestreckt. Er hat in Altenberg seine „private ornithologische Versuchsanstalt“ gegründet, seine „Feldforschung“ fand im heimischen Wohnzimmer und auf dem eigenen Grundstück statt, später dann in Seewiesen.
Tinbergen ist der Pionier der Verhaltensforschung, er ist der Begründer der heutigen Ethologie. Lorenz selber bezeichnete Tinbergens Methoden als richtungsweisend.
Ein Schüler Tinbergens wurde später Tutor von Jane Goodall, der größten und verdientesten Feldforscherinnen unserer Zeit, die niemals ein Tier seinem Habitat entnehmen würde und ihre bahnbrechenden Erkenntnisse ausschließlich durch teilnehmende Beobachtung gewann.
Man lernt auch im Zoo nichts über das arttypische Verhalten von Elefanten oder Primaten. Eine Tierart lässt sich nur erfassen im Kontext ihrer natürlichen Umwelt. Ein Schulprojekt muss unabdingbar an diese Bedingung geknüpft sein.
Deine Ansichten finde ich gut, kann sie auch ein Stück weit verstehen, führe solche Diskussionen öfter mit meiner Schwester (Veganerin)
Vielen Dank. Ich bin recht sicher, dass Deine Schwester das Buch „Eternal Treblinka“ von James Patterson hat, vielleicht magst Du es ja lesen.
Ich entschuldige mich für den langen Text. Aber diese Thematiken liegen mir so sehr am Herzen. Ich weiß nicht, ob die Positionen sich je annähern können.
Die Schülerin, die sich gründlich informieren wollte, hat sich seit Erstellen des Threads nicht für Antworten interessiert.
LG astrid