Unsere unmögliche Rabenkrähe ist öfters mit Kieselsteinen im Schnabel auf den Dachfirst geflogen und hat sich dann gefreut, wie die Steine so schön die Dachpfannen runtergekollert sind. Das wäre nicht so schlimm gewesen, wenn nicht vor dem Haus unsere Fahrzeuge gestanden hätten. Einige Tage wunderten wir uns über immer neue Beulen auf den Autos, bis wir hinter des Rätsels Lösung kamen und beobachteten, wie die Steine auf dem Lack aufschlugen. Es blieb uns nix anderes übrig, als die Autos woanders hinzustellen. Auch Scheibenwischer und Gummidichtungen mußten daran glauben, die Sitzbank vom Motorrad hielt auch auf Dauer dem Krähenschnabel nicht stand und meine geliebten Blumen im Garten:irgendwann stand ich vor einer Strecke erlegter Blütenköpfe. (Grrrrrr)
Die Elstern hatten sich, bevor sie in die
Voliere umzogen, einmal aus dem Vogelzimmer befreit und konnten nicht mehr zurück, weil die Tür zufiel(
natürlich während unserer Abwesenheit!), die Tassen und das Marmeladenglas, die noch auf dem Tisch standen, herunterbefördert, im Flur einen Blumentopf und eine Dekoente von der Fensterbank geschmissen, in der Küche den Biomülleimer umgegraben und alles großflächig auf dem Boden verteilt und zu guter Letzt die nicht fest verschlossene Dose vom Instantzitronentee geöffnet und das Zeug in rauen Mengen gefressen.
Wie ich nachmittags von der Arbeit heimkam, war ich wie vom Donner gerührt: schon an der Haustüre kamen mir die Überreste von Blumentopf und Dekoente entgegen, die Spur den Verwüstung zog sich dann fast quer durchs Haus! Das einzige, was mich mit der Situation ein klein wenig versöhnte: ich habe in meinem Leben noch nie so durstige Vögel gesehen: die sind danz freiwillig wieder in ihr Zimmer geflogen und haben getrunken und getrunken und getrunken! (und nie wieder Zitronentee gefressen!)
Im Vergleich zu den anderen ist der Häher recht lieb, obwohl: keine Verteilerdose an den Wänden ist vor ihm sicher: er spielt den Kolibri und hastdunichtgesehen, hat er die Deckel abmontiert. Jetzt haben wir die Abdeckungen festgeklebt, damit endlich Ruhe ist. (ebensoschnell holt er die Spinnen aus den Zimmerecken) Auch die Batterienklappe der Fernbedienung ist gelegentlich verschwunden, neuedings kann man auch den Funkwecker auseinandernehmen. Am schönsten ist es bei meinem Mann im Arbeitszimmer: die vielen Kästen mit Elektronikbauteilen haben es ihm angetan und die offenen Computer, wo man schnell mal zeigen kann, wie geschickt so ein Schnabel agieren kann! Als Krönung stibitzt man dann die Schokolade und knabbert sie von allen Seiten an-lecker!
So viel zu unseren liebsten Vögelein!
Viele Grüße
Angie