Hein
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Hallo,
cool – angefangen haben wir mit Vermenschlichung, und jetzt stecken wir mitten in der Diskussion, wie sich die Geier "normalerweise" verhalten, was typische Muster und Reaktionsweisen sind.
Sorry für das OT Wasp, aber ich denke, dass dies genau der richtige Weg ist: herauszukriegen, was die Gründe für ihre Verhaltensweisen sein könnten, wie sie denken mögen, etc. Wohl die beste Methode, um nicht zu vermenschlichen, sondern die Vögel als das zu respektieren, was sie sind. Und das hat nicht nur einen ethischen oder tierschützerischen Aspekt, sondern auch ganz konkreten Nutzen für das Zusammenleben.
Also:
Wieder nur von unserer nicht repräsentativen Kleinstgruppe: Beides. Oben und Boden. Nymphensittiche und australische Kakadus, die in der Gruppe Futter am Boden suchen, postieren "Wächter" an erhöhten Positionen. Gern auf den Boden zu gehen und gern oben zu sitzen (Sicherheit) sind zwei Dinge in ein und demselben Papagei :-). Scheinbare Widersprüche gehören m.E. dazu und sind bei näherem Hinsehen oft nur scheinbar. Papageienverhalten ist facettenreicher, als solche Generalisierungen (auf die ich auch immer wieder gern hereinfalle) vermuten lassen.
Wir haben wie gesagt ein dominantes Weibchen; die Tendenz ist, dass die beiden Kerle ihr Platz machen. Aber denen kann auch mal der Kragen platzen, Madame kann einen schlechten oder einfach nur freundlichen Tag haben... Die Hierarchie steht schon irgendwie fest, ist aber nicht endgültig festgeklopft und auch nicht mir so ausgeprägten Folgen, wie dies oft bei Menschen der Fall ist; der Hut auf der Stange wird nicht gegrüßt :-).
Wir reden wohl schon über das Gleiche und meinen es wohl auch gleich. Ersetzen wir "Hierarchie" einfach durch "soziales Gefüge"?
Ich werde allerdings immer weiter bestreiten, dass Papageiengruppen nur friedlich grasende und miteinander spielende Flauschtierchen sind – die haben ihre sozialen Probleme, ihre Nachbarschafts- und Verwandtenprobleme wie wir auch (um es vermenschlicht auszudrücken). Und die tragen sie eben auf ihre Art aus.
Wir Menschen sind akzeptiert, Gruppenmitglieder, also behandeln sie uns beinahe wie ihresgleichen. Sicher zu Recht wird dann oft gesagt: damit verlieren die Vögel die Scheu/den Respekt vor dem Menschen und greifen auch mal an. Das ist uns bewusst, aber wohl der beste Weg. Da wir nicht versuchen, aus unseren Papageien kleine Menschen zu machen, sondern versuchen, "kakaduisch" zu lernen, ist natürlich eine der Konsequenzen, dass das Drohritual auch schon mal mit einer Attacke enden kann.
Die Quellenangaben habe ich kurz quergelesen. Mit einigen der Schlussfolgerungen stimme ich überhaupt nicht überein, aber das ist erstmal Nebensache. Für mich wichtig und sehr erfreulich ist die Tendenz, dass sich der Mensch auf den Papageien zubewegen soll. Wenn ich mir überhaupt erst einmal die Frage stelle, warum sich ein Papagei auf eine Art verhält, was damit kommuniziert werden soll, und wie "„natürliches" Papageienverhalten aussieht, habe ich doch schon die halbe Miete und bin gegen Vermenschlichung etwas geschützt.
cool – angefangen haben wir mit Vermenschlichung, und jetzt stecken wir mitten in der Diskussion, wie sich die Geier "normalerweise" verhalten, was typische Muster und Reaktionsweisen sind.
Sorry für das OT Wasp, aber ich denke, dass dies genau der richtige Weg ist: herauszukriegen, was die Gründe für ihre Verhaltensweisen sein könnten, wie sie denken mögen, etc. Wohl die beste Methode, um nicht zu vermenschlichen, sondern die Vögel als das zu respektieren, was sie sind. Und das hat nicht nur einen ethischen oder tierschützerischen Aspekt, sondern auch ganz konkreten Nutzen für das Zusammenleben.
Also:
Witzig, gerade bei den Kakadus, würde ich das am wenigsten vermuten, da sie sich so furchtbar gerne auf dem Boden aufhalten.
Wieder nur von unserer nicht repräsentativen Kleinstgruppe: Beides. Oben und Boden. Nymphensittiche und australische Kakadus, die in der Gruppe Futter am Boden suchen, postieren "Wächter" an erhöhten Positionen. Gern auf den Boden zu gehen und gern oben zu sitzen (Sicherheit) sind zwei Dinge in ein und demselben Papagei :-). Scheinbare Widersprüche gehören m.E. dazu und sind bei näherem Hinsehen oft nur scheinbar. Papageienverhalten ist facettenreicher, als solche Generalisierungen (auf die ich auch immer wieder gern hereinfalle) vermuten lassen.
Und selbst zwischen den beiden wechselt ständig wer gerade der Überlegene und der Unterlegene ist. Aber zwei sind natürlich überhaupt nicht statistisch relevant.
Wir haben wie gesagt ein dominantes Weibchen; die Tendenz ist, dass die beiden Kerle ihr Platz machen. Aber denen kann auch mal der Kragen platzen, Madame kann einen schlechten oder einfach nur freundlichen Tag haben... Die Hierarchie steht schon irgendwie fest, ist aber nicht endgültig festgeklopft und auch nicht mir so ausgeprägten Folgen, wie dies oft bei Menschen der Fall ist; der Hut auf der Stange wird nicht gegrüßt :-).
Wir reden wohl schon über das Gleiche und meinen es wohl auch gleich. Ersetzen wir "Hierarchie" einfach durch "soziales Gefüge"?
Ich werde allerdings immer weiter bestreiten, dass Papageiengruppen nur friedlich grasende und miteinander spielende Flauschtierchen sind – die haben ihre sozialen Probleme, ihre Nachbarschafts- und Verwandtenprobleme wie wir auch (um es vermenschlicht auszudrücken). Und die tragen sie eben auf ihre Art aus.
Wir Menschen sind akzeptiert, Gruppenmitglieder, also behandeln sie uns beinahe wie ihresgleichen. Sicher zu Recht wird dann oft gesagt: damit verlieren die Vögel die Scheu/den Respekt vor dem Menschen und greifen auch mal an. Das ist uns bewusst, aber wohl der beste Weg. Da wir nicht versuchen, aus unseren Papageien kleine Menschen zu machen, sondern versuchen, "kakaduisch" zu lernen, ist natürlich eine der Konsequenzen, dass das Drohritual auch schon mal mit einer Attacke enden kann.
Die Quellenangaben habe ich kurz quergelesen. Mit einigen der Schlussfolgerungen stimme ich überhaupt nicht überein, aber das ist erstmal Nebensache. Für mich wichtig und sehr erfreulich ist die Tendenz, dass sich der Mensch auf den Papageien zubewegen soll. Wenn ich mir überhaupt erst einmal die Frage stelle, warum sich ein Papagei auf eine Art verhält, was damit kommuniziert werden soll, und wie "„natürliches" Papageienverhalten aussieht, habe ich doch schon die halbe Miete und bin gegen Vermenschlichung etwas geschützt.