Hallo,
habe bis jetzt nur passiv mitgelesen ...
Ja, das Ganze geht schon ein wenig durcheinander! Emotionen, eklatantes Un- oder bestenfalls Halbwissen und bisweilen eine gute Portion Frechheit ergeben eben diesen Mix.
Versuchen wir also mal wieder etwas Ordnung hereinzubringen:
1) Welche der bereits untersuchten Werte liegen denn weit (!) über den erlaubten Grenzen? Bedenke immer: Es sind 15 Tiere beinahe gleichzeitig und schnell gestorben. Papageien sind ja nun doch ganz beachtliche Vögel, die nicht alle gleichzeitig beim ersten Windhauch umfallen ...
Zink und Sulfat (mit den anfangs des Threads erwähnten Werten) kannst Du vergessen - akut-toxikologisch in diesem Konzentrationsbereich völlig irrelevant ...
Nitrit könnte tatsächlich ein Problem sein (Methämoglobinbildner!) - aber auch hier sind deutliche Grenzwertüberschreitungen für so plötzliche Todesfälle nötig.
Nitrat und Nitrit waren beide nicht relevant, Nitrat bei 0,24, Nitrit bei 0,11. Sulfat und Zink dürften nicht die Auslöser gewesen sein.
2) Werte, die noch nacherhoben werden sollten:
Es empfiehlt sich, erst einmal den TOC-Wert zu bestimmen (Total organical count). Zeigt der sich überhöht, kann ggf. in Richtung organischer Gifte weitergescreent werden. Organische Gifte sind halt ein umfangreiches Thema ...
Halogene (Brom, Jod) fehlen oben. Leicht zu analysieren - ergänzen.
Werde gleich anrufen und die Sachen machen lassen.
Mikrobiologie orientierend, insb. auf Keime wie pathogene E. coli oder Clostridien (z.B. C. botulinum --> Botulinustoxin, zwar wirklich unwahrscheinlich, aber dieses Toxin wirkt z.B. absolut schnell in minimaler Dosis!).
Soweit ich weiß, ist das schon in Gießen abgeklärt worden, in jedem Fall E. coli. Botulinum werde ich nachfragen.Die irgendwo geäußerte These mit dem "Schocktod" kann man durchaus im Hinterkopf behalten. Erinnere mich, so etwas mal gelesen zu haben - da sind wohl auch 10 oder 20 (allerdings meiner Erinnerung nach kleine Vögel) quasi gleichzeitig von der Stange gekippt, weil wohl ein Raubvogel vor dem Käfig aufgekreuzt ist ...
Das ist auch ziemlich unwahrscheinlich, da in jedem der Räume nur ein Fenster ist und der überlebende Vogel hatte ja eine ganz klare Vergiftung.
Obduktion reicht erst mal exemplarisch bei einem (am besten vorher gesunden) Vogel, dort aber gründlich. Viele Giftwirkungen hinterlassen ja recht typische Symptome.
Genau das werde ich auch jetzt machen und dann kann ich später noch immer die anderen beiden obduzieren lassen. Ist eigentlich bei der ganzen Diskutiererei hier das Futter als mögliche Quelle ausgeschlossen worden?
Ansonsten: Viel Glück und Erfolg bei der weiteren Detektivarbeit, das wünscht Dir ebenfalls ein Naturwissenschaftler (Pharmazeut) ...