Giftige Petersilie?
Moin moin!
Ich bin gerade eben erst über dieses Thema "gestolpert".

Ich weiß inzwischen von einigen Vogelhaltern, das sie bei ihren Geiern mehr oder minder leichte Vergiftungserscheinungen nach der Verfütterung von Petersilie beobachten mußten, von mindestens genausovielen aber, das sie seit Jahren Petersilie ohne irgendwelche negativen Wirkungen verfüttern.
Petersilie als Futterpflanze war immer schon umstritten.
Letztes Jahr im Januar hat das Thema Petersilie aufgrund eines Artikels von Dr. Petra Ziemer in der Zeitschrifts "Papageien" (1/2000) die Gemüter wieder mächtig erregt, denn auch sie schrieb, das Petersilie die Toxine Apiol und Myristicin enthält,"...die besonders in den Früchten, aber auch in Blättern und Wurzeln vorkommen. Die Vergiftung eines Graupapageien (Folgen: Aufregung, Ataxie und Stimmlosigkeit von einer Stunde Dauer) ist nach Aufnahme eines Petersilienblattes beschrieben worden. Auch tödliche Vergiftungen durch diese Pflanzen bei anderen Papageien und Vögeln sind bekannt. Myriticin und ähnliche Verbindungen sind ebenfalls in Muskatnüssen vorhanden, welche auch beim Menschen Vergiftungen verursacht haben.
Bei Säugetieren ist bekannt, dass diese Stoffe eine Reizung der Nieren bewirken und die glatte Muskulatur von Blase, Darm und Uterus anregen. Dshalb wurden diese Substanzen früher beim Menschen als Abortivum missbraucht." (Papageien 1/2000, S.19).
Auf eine Leserfrage differenziert Dr. Ziemer in einer der folgenden Papageienausgaben:
".... zur Petresilie ist folgendes zu sagen: Man unterscheidet aufgrund ihrer Inhaltsstoffe drei Petersilienrassen:
- die Myristicin-Rasse
- die Apiol-Rasse und
- die Allyltetramethoxybenzen-Rasse.
Leider ist noch nicht bekannt, welcher dieser Stoffe bei Vögeln für die Symptome verantwortlich ist. Da die einzelnen Rassen im Handel nicht deklariert sind, ist aus diesem Grunde Vorsicht geboten. Meine Informationen über Petersilien-Vergiftungen stammen aus Frankreich (CNITV Giftzentrale für Veterinärmedizin). Möglicherweise sind dort andere Rassen im Handel als in Deutschland. Aufgrund dieser Unklarheit würde ich in Zukunft lieber auf die Verfütterung dieser Kräuter verzichten." (Dr. Petra Ziemer, Papageien 3/2000, S.91).
Dies wäre schon eine Erklärung, weshalb es manchmal zu Vergiftunserscheinungen kommt und manchmal nicht. Soweit man in seinem eigenen Garten immer dieselbe Sorte Petersilie angepflanzt und seinen Geiern ohne Nebenwirkungen gegeben hat, kann man dies wohl weiterhin tun - bei Petersilie aus dem Laden bin ich auch mißtrauisch, wer weiß, ob man nicht doch einmal eine giftige Sorte erwischt.