Hallo Tinimaus,
die kurze Antwort lautet mit viel Geduld und Übung (auf beiden Seiten - also Du und
der die Vo/ögel.
Ich hoffe mal, die Gelbstirnama bekommt ihrerseits noch einen Gelbstirnkumpel?
Der Vogel in dem Video hat die Tricks sicher nicht auf einmal gelernt, sondern mit der Zeit.
Es ist dann oft wiederholt worden, bis er es immer schneller und routinierter machte und auch immer weniger Belohnungen brauchte, um weiter zu machen.
Viele Übungen macht nicht jeder Vogel mit gleicher Wahrscheinlichkeit und einige Übungen kann man einigen Vögeln gar nicht beibringe, oder nur sehr schwer.
Beispiel: Geht der Vogel nicht auf den Boden, ist es schwierig, ihm dort eine Rolle beizubringen.
Die meisten Vögel lassen sich nicht gerne anfassen, schon gar nicht am Rücken.
Also müsste man nur für diese Übung erst mal Annäherungen an den Boden clicken, dann belohnen, wenn er mal dort landet, wenn er öfter dort landet, wenn er sich dor länger aufhält.
Dann müsste man Schritt(chen) für Schritt(chen) die Annäherung der Hand an den Vogel, das Berühren des Vogels mit der Hand und das Ganze dann noch am Rücken üben, so dass der Vogel schon mal gewohnt ist, dass der Rücken Kontakt mit etwas hat.
Dann könnte man versuchen, entweder mittels Targetstick den Vogel am Boden zu einer Rolle zu bewegen, oder die Hand über den Rücken zu halten, den Vogel dort zu berühren, länger zu berühren, festzuhalten, länger festzuhalten, zu drehen (wieder er sehr kurz, dann länger...) - das auf Kommando zu setzen und dann das Ganze am Boden zu machen, auf Kommando zu setzen und dann versuchen, ihn immer kürzer dabei zu berühren, bis er das alleine macht.
Die Frage ist: Lohnt sich der ganze Aufwand dafür?
Es gibt Vögel, die aufgrund des arttypischen Verhaltens oder ihres Charakters oder purem Zufall meiner Beobachtung nach meistens vor allem als Jungvögel sich mal am Boden kugeln.
Hat man so ein Indiduum, kann man das natürlich clicken (falls der Vogel schon weiß, was "Click" bedeuet) und ausbauen und so evtl. über das Jugendalter hinaus erhalten.
Ich vermute allerdings, dass sagen wir mal ein großer Ara mit höherer Wahrscheinlichkeit so etwas lernt als ein Zebrafink.
Ich würde schon dazu raten, sich einen Lehrplan zu erstellen (was soll der Vogel jetzt, in nächster Zeit, überhaupt irgendwann mal lernen) und dafür Trainingspläne zu erstellen (was müsste ich dafür clicken, welche Teilbewegungen müsste ich beim Vogel "erwischen" und wie ausbauen/ ausformen).
Dann kann man, wenn sich eine Gelegenheit bietet, gezielt clicken (sollte der Vogel am Boden mal Purzelbäume schlagen, was jedenfalls wenige (?) Wellensittichweibchen als Jungvögel machen).
In der Praxis finde ich es einfacher, zu sehen, wohin die Reise geht und den "Lehrplan" nach und nach zu verfeinern, indem man ihn an das anpasst, was die oder ein Vogel (aus der Gruppe) anbietet (und was man evtl. daraus machen kann).
Mit einem zweiten Vogel ist das übrigens deutlich einfacher als mit einem, da
- beide Vögel mutiger sind als einer alleine,
- die Chance größer ist, dass einer von beiden in die richtige Richtung geh,
- der eine vom anderen gerade beim Clickern sehr schnell durch Abschauen und Nachmachen lernt (wie man an leckere Belohnungen kommt) und
- durch das Zuschauen und Nachmachen oft große Schritte übersprungen werden (können).
Mein erster Vogel (der das lernte) brauchte ca. 3 Monate, um bewusst auf Kommando die Flügel zu heben, der letzte lernte an einem Tag, bewusst die Flügel zu heben, um Hirse zu bekommen und innerhalb weniger Tage, das auf Kommando zu machen - durch Abschauen bei den anderen.
Inzwischen bauen sie das sogar in ihre Balz ein - da sitzt dann das Männchen vorm Weibchen und versucht, das Weibchen durch Flügelheben zu beeindrucken!
ich denke, umso früher sie das gerät kennenlernt, umso mehr ist es was alltägliches, was normales. ab wann ist das möglich?
Klar, je früher Du anfängst, desto selbstverständlicher wird das Ganze für die Vögel.
Die müssen sich allerdings weniger an das Gerät Clicker gewöhnen - man kann auch statt zu clicken mit der Zunge schnalzen etc. - sondern mehr an diese Art, zu lernen bzw. mit dem Menschen zu kommunizieren.
Bei mir ging es mit jedem Vogel schneller - weil ich mehr als vorher darüber wusste, wann man clickt und was - und weil schon mindestens ein Vogel da war, der das vormachte, Mut gab, ein Beispiel abgab, was das Ganze zu bedeuten hatte, wie man an Hirse kommt und zeigte, dass der / die Neue/n keine Angst vor mir haben musste.
So brauchte ein Vogel, Twitch, 3 Monate, um auf meine Hand zu kommen (weil er sehr ängstlich war und auch, weil ich jeden Zentimeter Annäherung an die Hand clicken und belohnen musste) und ein anderer, dem Naturell nach vermutlich fast ebenso ängslicher Vogel, Fiete, nur ein paar Tage - weil er sich das von der Partnerin von Anfang an abschaute.