Hallo Maybee,
Laß die Motten oder Larven genau bestimmmen, dann wende Dich nochmal an mich. Diese Internet-, Baumarkt-,Apotheker-weisheiten sind nicht mehr zu ertragen.Sie sind zwar nicht falsch aber ebensowenig gründlich wie hilfreich und verführen den Laien nur zu falschen Rückschlüssen. Eine Motte oder Larve die man im Mehl findet, läßt noch lange keine Rückschlüsse auf eine Mehlmotte zu. Es kann sich ebenso um die Dörrobstmotte, Speichermotte auch Heu-.Tabak-, Kakaomotte genannt, sowie Getreidemotte oder Kornmotte handeln. Die Dörrobstmotte ist die weitverbreiteste Motte und wird wegen ihrer Nahrungsvielfalt als lebensmittelmotte bezeichnet. Die Larve befällt so ziemlich alles an Lebensmittel die in einem haushalt vorkommen. Sogar die geliebten Körnerkissen. Weil die Larve aber auch gerne die Keimlinge in Getreidekörnern herausfrißt kommt es zum sogenannten Lochfraß woraus irrtümlich geschlossen wird das die Larven von "innen" kommen.
Wer sagt überhaupt das die Motten aus dem Tierfutter kommen müssen? In Deinem Fall zwar wahrscheinlich aber nicht zwingend notwendig. Mehl- und Dörrobstmotte können ohne weiteres in Sommerzeiten auch von außen zugeflogen sein. Ebenso durch einen ganz normalen Einkauf von Korn,Schokoladen,Nüsse, Gewürzprodukte und vieles mehr.
Ist sogar schon mir passiert, allerdings haben "Viecher" nicht die geringste Chance sich bei mir auszubreiten.
Zu den o.g . Weisheiten: Du wunderst Dich über den Befall Deiner Kekse. Natürlich waren die Tiere nicht vorher darin, denn sie sterben den Hitzetod bereits bei 40-45 Grad. Also bleibt nur ein Schluß: Sie kamen aus Fü
eisten, Ritzen, dunklen Stellen hinter Schränken usw. um zur Nahrungquelle zu gelangen. In solchen dunklen Stellen legen die motten auch ihre eier ab. Also oft auch unerreichbar für Insektizide. Abgesehen davon das Insktizide Eier und Puppen der Tiere nicht angreifen. Selbst das genannte CO2 dringt bei einigen Mottenarten nicht bis dort durch.
Kälte können diese Tiere bis zu -10 Grad mehrere Tage überleben.
Eine userin meinte: Auf der Verpackung der Klebefallen steht eine Haltbarkeit von 6 Wochen, müßte diese aber wenn das so weitergeht schon nach 3 Wochen wegschmeißen.Natürlich, sogar schon nach einem Tag wenn die dinger voll sind. Die Halbarkeit bezieht sich lediglich auf den Pheromonlockstoff. Der Spezialklebstoff ist theoretisch jahrelang halbar, wird aber im Laufe der zeit durch Staubpartikel unwirksam. Hier läßt sich z.B. sparen (bei staubarmer Wohnung) wenn mann NUR das Pheromon gegen den alten austauscht. Das diese Klebefallen nur die Männchen anlockt und hauptsächlich der Vorbeugung dient ist wahr. Aber mit einem kleinen Trick können sie auch eine Tilgung herbeiführen. Auschlaggebend ist hierbei Geduld. Ein halbes Jahr ist nicht ausreichend wie die Verkäuferin sagte. Motten bilden in der Regel 2 Generationen im Jahr. Die Population kann aber unter idealen Temperaturbedingunge um das 50fache hochschnellen. Hinzu kommt ab herbst der Eintritt einer Diapause. Wenn man also die Fallen nicht lange genug einsetzt (AUCHDANN WENN MAN KEINE MEHR SIEHT), unterliegt man schnell dem Eindruck einer Scheintilgung. D.h.: Sieht man bei den ersten Sonnen und Wärmestrahlen erneut eine Motte, hält man dies oft für einen Neubefall (der Zufall will, das man gerade eine neue Packung Vogelfutter gekauft hat), obwohl es sich immer noch um den alten Befall handelt.
Eine oder zwei Klebefallen wie sie im Handel gerne angeboten werden sind keinesfalls ausreichend für eine Bekämpfung, es dient lediglich der Befallsfeststellung. Wenn eine oder zwei Fallen dann bitteschön pro Raum. Zumindest kann man dann die Schwerpunkte des Befalls feststellen. Ich hatte kürzlich die dörrobstmotte bei einem Kunden im Schlafzimmer. Alle anderen Räume: null. Die ursache war im Kleiderschrank das Körnerkissen.
In der Regel wirkt so ein Pheromon etwa 10 qm . Heißt also: mindestens 10 qm eine Falle; gleichmäßig in der wohnung verteilt. Ich benutze bei mir die vierfache menge und das ist der Trick dabei: Zufliegende Motten werden direkt abgefangen und die Männchen werden durch das Überangebot an Sexuallockstoffen so verwirrt, das es allmählich nicht mehr zur Befruchtung der Weibchen kommt. Das man natürlich die Eier absaugen muß (Schränke abrücken, Teppich hochheben, Bohrlöcher in Wänden und Schränken nach Larven und puppen absuchen) kommt natürlich hinzu. Schränke auswaschen, befallene Lebensmittel wegschmeißen usw. nicht vergessen. Ein normaler Neutralreiniger ist völlig ausreichend. Teure Desinfektionsmittel gegen Viren und Bakterien sind nicht vonnöten. Die Tiere sind keine Krankheitsüberträger. Bei Essigreiniger besteht die Gefahr das man sich die Frucht/Essigfliege einhandelt.
Ich hoffe es fühlt sich niemand angegriffen, das lag mir fern auch wenn es am Anfang so aussah. Ich wollte nur mal an Beispielen aufzeigen was alles möglich ist und man nicht grundsätzlich Firmen als schlecht aburteilen sollte und auch nicht Rückschlüsse auf die Bezeichnung eines Schädlings ziehen kann nur weil er sich da und dort aufhält. Rückschlüsse sind erst nach einer Identifizierung des Schädlings möglich. Und das lernt man nicht mal eben aus dem Internet weil man glaubt den Schädling identifiziert zu haben. Aus meiner Praxis gibt es eine Fülle von Beispielen : tote Kellerasseln wird für Rattenkot gehalten. Wanzen für Kakerlaken. Kellerasseln für Kakerlaken, Katzen für Marder. Messiewohnungen für Ungezieferherde während ich in geleckt sauberen Wohnungen mehr Kakerlaken fand als in 5 Messiewohnungen zusammen. Alles nicht einmal Einzelfälle.
MfG
Georg