Verhalten von Mauerseglern bei schlechtem Wetter
Zitat von Lota: @all
Im Moment scheinen also - auch bei euch - doch noch Nistplatzsuchende unterwegs zu sein. Nun, Lota hat immer viele Fragen, so auch jetzt: Bei uns in der CH ist heute Abend das Wetter umgekippt, es soll für die nächsten Tage schlechter werden. Was machen denn jetzt diese Nistplatzsuchenden, die noch nicht so ganz sicher sind, welchen Kasten sie nun besetzen wollen? Warten sie einfach auf besseres Wetter, bis sie mit ihren An/Einflügen fortfahren können oder suchen sie sich anderswo - wo das Wetter schöner ist - einen Nistplatz? Stellen sie die Nistplatzsuche ganz ein, machen Luftübernachtung und jagen tagsüber hauptsächlich nach Futter? Oder versuchen sie, hier doch einen Platz besetzt zu halten, nach dem Motto, was man hat, das hat man?
Hallo Lota, hallo zusammen,
bei länger dauernden Schlechtwetterperioden (Regen, Kälte) machen die Mauersegler-Nichtbrüter halt Schlechtwetterflucht bis über 1000 km in Zonen mit besserem Klima und Insekten; kein Problem.
Luftübernachtung machen die Nichtbrüter sowieso jede Nacht, da sie ja nicht im Besitz einer geschützten Nisthöhle sind.
Sobald das Wetter wieder sonnig und mild ist sind sie alsbald wieder da; haben sich ja jeweils einer bestimmten Kolonie angeschlossen.
Natürlich jagen sie tagsüber Insekten;
bei Tiefdruckwetter halt niedrig über Wiesen, Wäldern und vor allem Gewässern.
Falls die Situation noch schlechter wird, weichen sie dem Schlechtwettergebiet weiträumig aus.
Die Brutvögel sind natürlich gebunden; haben sich bei uns selbst in der 2wöchigen Regenphase Mitte bis Ende Mai 2006 hier erfolgreich durchgekämpft mit Brut. Sie lagen dann oft stundenlang in der Nistkammer, nutzten aber jede Regenpause aus zur Insektenjagd. Besonders am Abendhimmel sind mehr lohnende, dickere Insekten unterwegs, sobald der Himmel einigermaßen klar ist.
Am Ende dieser Schlechtwetterphase damals bis Ende Mai 2006 in Deutschland besetzte plötzlich ein Single erstmals die freie Nistkammer Nr. 2.
Mein Eindruck damals:
Das schlechte Wetter hat ihn in die Höhle "hineingetrieben".
Er (oder sie) übernachtete dann dort jeden Abend, stumm, ohne Rufen neben der anderen von einem Paar besiedelten Kammer.
Nach 1 Woche hatte er eine Partnerin angeheuert, und sie sausten bei Balzflügen dicht hintereinander in die Kammer/Liebeslaube.
Machten eine erfolgreiche Spätbrut mit 2 Jungen.
Diese 2. Kammer wurde also endlich im 4. Jahr besiedelt !!
Diese beiden "Neuen" waren dann in 2007 und 2008 immer relativ früh Ende April schon in ihrer Nistkammer !
Viel Erfolg für weitere Ansiedlungen in Deinem 5er-Seglerkasten
und natürlich allen Fans, die sich mit Ansiedlungen befassen.
Viele Grüße
Swift_w