Dieses Thema ist wirklich sehr interessant und schön, dass unterschiedliche Meinungen im Raum stehen können, ohne dass man sich gegenseitig nieder macht.
@gregor443
Deine Anforderungen an einen Krankenkäfig sind sehr hoch und großenteils sehr durchdacht und zutreffend. Der Punkt 6) wurde von mir noch nicht gemacht, aber kann sehr sinnig sein. Der Tipp ist super.
Punkt 7) betrachte ich mit gemischten Gefühlen. Wie definierst du fortgeschrittene Halter?
Punkt 8 ) jeder sollte eine Hausapotheke haben, allerdings habe ich bei deiner Ausführung ein Problem mit der Vogelkohle. Diese wurde früher zu schnell, zu
oft, zu gedankenlos verabreicht, überdeckt die Ursache und macht die Diagnostik ohne Symptom schwieriger. Bei bestimmten Grunderkrankungen im Bestand (Megabakterien, bekannten organischen Erkrankungen u.a.) sollte der Halter schon das ein oder andere Medikament im Hause haben, damit er es ggf. nach Rücksprache mit dem TA auch verabreichen kann, sollte ein Tier am Wochenende erkranken. Meine neigen fast immer dann zu erkranken, wenn kein TA Sprechstunde hat.
Warum allerdings Futter und Wasser nur bei Krankheit auf Qualität überprüft werden soll, ist mir grad nicht verständlich. Grit und Tierkohle gibt es bei mir im Krankenkäfig am Anfang nicht, aber das aus den Erfahrungen mit Megas begründet. Das ist sicherlich auch individuell zu betrachten.
Das Separieren eines Vogels ist meistens sicherlich sinnvoll. Nicht jeden Vogel aus meinem Bestand kann ich einzeln separieren, ohne dass es mehr Schaden als Nutzen anrichtem würde. Zwei meiner Wellis drehen absolut am Rad, wenn man sie einzeln separiert, so dass sie sich in ihrer Aufregung Verletzungsgefahren aussetzen. Die vorhandenen Krankenkäfige musste ich bisher noch nicht nutzen, da ich zwei meiner
Volieren per Trennwand unterteilen kann, wenn es nötig ist. Per Brett, welches ich als 2. Boden einhängen kann, kann ich auch die Höhe halbieren, falls ein Vogel eine Verletzung hat und ggf. abstürzen könnte. Damit habe ich bei meinen Wellis bisher gute Erfahrungen gemacht.
Die Temperatur von 25-30 Grad im Krankenkäfig leuchtet mir in den meisten Fällen ein, aber verallgemeinert sollte diese Aussage auch nicht werden. Bei Kopfverletzungen, Atemnot u.a. halte ich das nicht wirklich für gut.
Zum TA kommen bei mir die Wellis in den etwas größeren Transportboxen, da auch wir schon einmal die Erfahrung gemacht haben, dass der Krankenkäfig für einen Vogel eine größere Gefahrenquelle war und er sich zusätzlich verletzt hat. Je nach Vogel und Erkrankung gehen ein oder zwei Wellis in einen Korb. Es gab auch schon ein Fall, wo der Partner mit einem 2. Transportkorb mitgenommen wurde und sie im Einkaufskorb Sichtkontakt hatten. Meinem TA reichen die gut zum Beobachten des Tieres. Ob mit oder ohne Partner mache ich davon abhängig, um welches Tier es geht.
Gerade bei einem kleinen Vogel zählt oft jede Minute, da sie sehr schnell abbauen können....da würde ich nicht solange warten und irgendwas selbst ausprobieren.
Ich verfahre auch nach dem Motto: Lieber einmal zu viel als einmal zu spät zum TA und bin damit bisher gut gefahren. In Anbetracht dessen, dass nicht jeder Vogelhalter jahrelang erfahren züchtet oder oft mit Erkrankungen zu tun hat, wenn er 2-4 Wellis hält, ist das sicherlich auch nicht der schlechteste Rat, sofort zu einem TA zu gehen, wenn Auffälligkeiten zu bemerken sind und wiederholt auftreten. So teuer wird der TA dann nicht, wenn keine weiteren diagnostischen Maßnahmen getroffen werden müssen. Man geht beruhigter wieder nach Hause, weil man sich nichts vorzuwerfen hat.