Freches lottchen
Guten Morgen alle zusammen,
bereits 2 x habe ich angefangen zu berichten, jedoch ließ das Telefon das Einstellen nicht zu, immer wieder war alles verschwunden. Noch ist Ruhe und so versuche ich, es zu Ende zu bringen.
Für die lieben Zuschriften bedanke ich mich ganz herzlich, sie motivieren mich erneut und machen mich sehr glücklich.
Nun zu Lottchen. Der Donnerstag hatte es in sich, wie die Überschrift andeutet. Morgens hatte ich einen Arzttermin und als ich nach Hause kam, begann mein Martyrium. Selbstverständlich habe ich mich zuerst ausgiebig mir ihr beschäftigt und gespielt. Dann folgte sie mir in die Küche, wo ich mir mein Frühstück richten wollte. Dazu musste ich die Arbeitsplatte benutzen, die ja eigentlich Lotte gehört. Wie der Blitz flog sie von der Gardinenstange auf meine Schulter, hackte ordentlich hinein und verschwand sogleich auf den Küchenschrank. Dort schimpfte sie sich selber aus denn sie wußte genau, was sie getan hatte. Ich habe sie nur ganz böse angeschaut, nahm mein Tablett mit ins Wohnzimmer weil ich bis morgen, vormittags noch die Leichtathletik-WM anschaue.
Meinen Kaffeebecher stellte ich vorsichtshalber auf die Fensterbank in der Annahme, dass sie dort sicher ist. Wie sollte es anders sein, nach einer gewissen Zeit klingelte wieder das Telefon. Das bedeutete für Lottchen, dass meine Aufmerksamkeit nicht mehr ihr gilt. So schnell konnte ich gar nicht reagieren, wie dieses kleine Ungeheuer auf die Fensterbank flog und den Becher, samt noch vorhandenem Inhalt, auf den Boden warf. Becker in tausend Einzelteile. Ein Jammer, dass ich diesen frechen Blick nicht einfangen konnte.
Danach hielt sie sich auf dem Balkon auf, wo sie den Rest eines
Korkenzieherhasels zerpflückte. Das Vor- und Nachher füge ich in Bildern bei. Während der Zeit hatte ich Ruhe.
Am frühen Nachmittag habe ich den Fehler begangen, ihren Obstbrei ins Zimmer zu holen. Zwei Löffelspitzen voll wurden vertilgt, der Dritte schon durch die Gegend geschleudert. Anstatt das Schälchen in die Küche zu bringen, stellte ich es ebenfalls auf die Fensterbank, weil ich ihr das in Abständen wieder anbieten wollte. Zwischenzeitlich fing es jedoch zu regnen und zu stürmen an. Da es kalt wurde ging ich auf den Balkon, um ihn zu schließen. Das war ein Kardinalfehler, den ich bereuen sollte. Wie auch den Kaffee, so verteilte sich auch der Obstbrei über Heizung, Fußboden, Teppich und Brücke. Lottchens Kommentar war "oh, oh, oh, oh, was hast du gemacht" und dabei wieder dieser freche, forschende Blick.
Während der Reinigung bemerkte ich dann, dass sie auf ihrem kleinen Freisitz saß und würgte. Wahrscheinlich hat sie sich so aufgeregt, dass ihre Nerven nicht standhielten. Es dauerte eine ganze Weile bis sich das legte, es wurde jedoch nichts ausgewürgt. Abends fraß sie zufriedenstellend und ich war froh, als das "gute Nacht" Ritual beendet war.
Gestern war sie genau das Gegenteil von Donnerstag. Sie war sehr liebebedürftig, konnte nicht genug vom Kraulen bekommen, spielte aber auch zeitweilig sehr gut mit sich alleine. Attacken während der Telefonate oder der Nutzung des PC gehören bei Lotti zur Normalität. Heute zuckt sie leider wieder etwas mehr und ist noch recht ruhig. Deshalb konnte ich auch ungehindert schreiben.
Nun wünschen wir Euch noch ein schönes Wochenende mit viel Sonnenschein.
Ganz liebe Grüße senden
Lottchen und Margaretha