Meiner Meinung nach sind Begriffe wie "artgerecht" in diesem Kontext lediglich Mittel zu Kleinhaltung anderer User.
Ich glaube inzwischen, dass es nicht um standardisierte Mindestanforderungen geht, sondern um Gewöhnung.
Das, was das Tier kennt und das, was ein bisschen besser ist, wird dem Tier gefallen, wenn die Grundbedürfnisse befriedigt sind - nicht Wind und Regen, sondern das Ausleben der (meisten) angeborenen Bedürfnisse wie Gesellschaft, angemessenes Futter, Bewegungsmöglichkeiten und geistige Herausforderungen (durch Argenossen, Futtersuche etc.).
Meiner Ansicht nach ist neben dem angemessenen Futter und dem angemessenen Platz die geistige Herausforderung dabei ein wichtiger Punkt - das Tier braucht Anregung, Abwechslung, muss Probleme lösen können.
Das kann es in einer größeren Gruppe, oder wenn ein größerer Teil des Futters versteckt wird oder anderweitig herausfordernd angeboten wird, wenn die Umgebung abwechslungsreich und herausfordernd gestaltet ist (so, dass die angeborenen Fähigkeiten genutzt werden müssen und der Vogel auch mal kreativ sein muss, also Neues lernen.
Meiner Meinung nach kann man nicht bei allen Arten sagen, ob Innen- oder Außenhaltung besser ist - das hängt von der Art (Temperaturtoleranz) und den Gegebenheiten ab.
Außen- als auch Innenhaltung können ja ganz verschieden aussehen.
Die meisten Vögel, die wir hier halten, sind aber hier geschlüpft und kennen gar keine unbeschränkte Weite - Wind und Regen auch nicht unbedingt.
Für die dürfte Innenhaltung oder eine kleine Außenvoliere kein Thema oder Problem sein - eher geht es um Änderungen.
Ein Vogel, der aus einer großen Gruppe kommt, wird es zu zweit oder zu viert schwer haben.
Ein Vogel, der aus einer kleinen
Voliere kommt, wird sich über 25 Quadratmeter Flugtzimmer freuen - einer, der vorher in 50 Quadratmetern lebte erst mal nicht. Vielleicht gewöhnt er sich daran irgendwann, wenn die Umgebung herausfordernd gestaltet ist.
Auf der anderen Seite hat aber außer Katzen meines Wissens KEIN Haustier unbeschränkte Bedingungen.
Man lernt aber, die Mimik "seiner" Tiere, mit denen man lange zu tun hatte, zu lesen, und kann dann mMn sagen, ob es denen gut geht, sie "fröhlich" sind oder nicht.
Allg. bringt es nichts, Usern, die hier schon Vögel halten, nun ein schlechtes Gewissen einzureden - wer keine Außenvoliere bieten kann, soll der jetzt seine Vögel in bessere Haltungsbedingungen geben, um sein Gewissen zu beruhigen?
Wäre das bei ca. 5000 Usern möglich?
Eher nicht.
zum Vergleich: Ein gut gehaltener Hund hat einen Garten zum freien Rumrennen - der ist aber durch einen Zaun irgendwo beschränkt.
Er wird entweder am Fahrrad mitgenommen - dann kann er den Weg nicht bestimmen, oder an der Leine oder im Auto zu einer Wiese etwa gebracht, wo er unter Einschränkungen frei laufen kann und durch Jagdspiele etc. ausgepowert wird.
Evtl. bekommt er noch "Denkspiele".
Er wird äußerst selten im Rudel gehalten und läuft nicht mehrere km am Tag in der Weise, wie es seine frei lebenden Verwandten tun würden, und er erjagt sich sein Futter normalerweise nicht.
Trotzdem gibt es die Definition von "guter Hundehaltung", die die Grundbedürfnisse erfüllt, ohne exakt Natur identische Verhältnisse zu fordern.
Warum wird eigentlich in fast jedem thematischem Forum immer wieder Usern ein schlechtes Gewissen eingeredet, werden Forderungen gestellt, die nur wenige exakt so erfüllen können?
Sollte man sich nicht unterstützen und seinen Spaß an der Sache teilen?
Und JA
Spaß ist mMn eine wichtige Voraussetzung bei der Tierhaltung.
Ich fände es äußerst merkwürdig und auch "krank" (in dem Sinne, das dann was mit der Psyche nicht stimmen kann), wenn man freiwillig Tiere hält, deren Haltung einem kein bisschen Spaß macht.
Vor allem, wenn man während der Haltung den Spaß nicht entwickelt (angenommen, man hat ein Tier spontan "gerettet", was ja fast schon "Mode" ist und daher evtl. zur unüberlegten Tierhaltung führt).
Spaß führt mMn dazu dass man das Tier auch besser beobaachtet, also evtl. früher zum TA bringt als ohne Spaß
, als wenn man nur aus Pflichtgefühl seinen Soll als Halter erfüllt.
Gibt es solche Menschen überhaupt
wirklich?
Ich zweifele das ja an...