Hallo Kiwily,
es tut mir Leid was deinem Aga passiert ist, aber ich bin mehr als geschockt über die Sachen, die ich hier lesen musste. Wahrscheinlich willst du das folgende nun nicht hören, aber ich muss es loswerden...
Wie auch viele andere hier, bin ich gegen die "aufgezwungene"
Handaufzucht. Sollte es mal aus gesundheitlich Indikationen notwendig sein...OK, aber auch das sage ich mit Zaudern. Wichtig ist es mir dann, dass sie mit Artgenossen gehalten werden und der Kontakt zum Menschen nicht zu eng. Ich spreche aus Erfahrung, denn zwei meiner Nymphen sind "TeilHA" , da sie von den Eltern aus dem Nest geschmissen worden sind. Die Henne hat sich "normal" entwickelt, das heißt, sie ist zwar zahm, hat aber ihren eigenen Kopf und tut was sie will. Mal mag sie zu mir kommen, mal nicht - gut. Der Hahn jedoch hat eine zu starke Bindung zum Menschen, mich hat er als Partner gesehen, nicht eine Nymphenhenne. Wegen des langen Fluges haben wir sie nicht mit genommen, sie leben bei einer guten Freundin von uns in Pension - mit vielen anderen Nymphen in einem Vogelzimmer, allein dadurch ist der menschliche Kontakt etwas eingeschränkt und ich hoffe sehr, dass er eine Partnerin findet.
Dass man auch das Vertrauen der Naturbruten erreichen kann, steht außer Frage. Gewisse Sachen kann man einem Vogel beibringen, die notwendig sein könnten für eventuelle Arztbesuche, Medikamentengabe oder auch wieder in die
Voliere zu gehen. Ansonsten sollte man meiner Meinung nach Vogel Vogel sein lassen und es nicht vermenschlichen.
Bezüglich des Freiflugs: Ich denke es ist ein riesen Unterschied ob ich ein Ara oder Kakadu draußen fliegen lasse als ein kleiner Aga. Auch hier weiß ich wovon ich rede, weiß ich wie meine Agas in Panik gerieten als sie einen großen Schatten eines Vogels bemerkten. Auch wenn ich große Papageien hätte, so wüsste ich nicht ob ich es riskieren würde..trotzdem finde ich es bemerkenswert und schön - bei den Großen wohlbemerkt.
Zum Freiflug innerhalb der Wohnung: Wir alle wissen, dass in der Wohnung auch sehr viele Gefahren für unsere Gefiederten liegen. Es ist an uns, die Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen. Alles kann man nicht wegschließen oder entfernen, aber dann sollte der Freiflug auch nur unter Aufsicht stattfinden!
Und nun zualler letzt: Ich finde es mehr als traurig, dass du deine Agas weg gegeben hast, ja ich bin regelrecht entsetzt und fassungslos. Als du dir die Agas geholt hast oder du sie geschenkt bekommen hast, hast du die Verantwortung für alle 4 übernommen und nicht nur für den achso zahmen Kiwi. Es muss einem doch von vornerein klar sein, dass mal einer sterben kann, es sterben doch nicht alle 4 gleichzeitig. Natürlich versteh ich dich, dass es dich besonders hart trifft, weil es ausgerechnet deinen liebsten Aga getroffen hat (schon mal darüber nachgedacht, dass es ihn getroffen hat WEIL er so zutraulich war???), aber deswegen die anderen weg geben??? Das zeigt mir, dass du keine Verantwortung für Tiere übernehmen kannst, du hast unverantwortlich gehandelt und es ist tragisch, dass dir deine Eltern das erlaubt haben - so bringt man seinen Kindern kein Verantwortungsbewusstsein bei.
Und nun auch noch ein Grauer....also eigentlich müsste dich jeder Vogel an Kiwi erinnern...aber ich glaube, du wirst meine Bedenken und meine Einwürfe eh nicht verstehen... Was wirst du machen? Wann bekommt der kleine einen Partner - du weißt, je früher je besser. Was ist, wenn ihr zwei habt und einer stirbt nach einer Krankheit? Gibst du den übriggebliebenen dann auch weg? Und was folgt dann? Ein Kakadu? Verzeih mein Zynismus, aber ich bin echt entsetzt...