Vorstellung unserer 3 Amazonen und des 1 Kakadus
Kuni schrieb:
erst mal herzlich willkommen bei uns amazonikern! [...] magst du uns mal was über deine grünen erzählen?
Hallo Kuni!
Danke für den herzlichen Empfang hier! Oha, von den Viechern erzählen, das können Bücher werden, aber das kennt ja sicher jeder hier zu Genüge.
Wir (meine Mutter und mein Bruder, bei denen die 4 Vögel stehen, und ich, der eine eigene Wohnung hat, die Vogel-frei ist) haben ein Amazonen-Pärchen, Charly (Blaustirn-) und Rico (Venezuela-Amazone), ein weiteres Blaustirn-Männchen, Laura, und ein Goffini-Kakadu-Weibchen, Billy.
Das Pärchen, Charly und Rico, ist so unglaublich ineinander verliebt, absolut göttlich. Rico weicht Charly niemals von der Seite, egal, was Charly macht. Charly ist seit fast 20 Jahren bei uns und nach Angabe des Vorgängers inzwischen rd. 25 Jahre alt, wobei wir das Gefühl haben, dass Charly um einiges älter ist. Charly ist ein Top-Flieger, Rico dagegen mit enorm kurzen Flügeln ausgestattet, so dass sie faktisch von Geburt an flugunfähig ist. Rico ist im September 13 Jahre bei uns, ca. 35 Jahre alt (keiner weiß das so wirklich) und leider relativ krank, was die Atmung angeht. Rico hat verkleinerte Lungen und leidet zwangsläufig immer wieder an Atemnot, v. a. bei hohen und niedrigen Temperaturen und bei niedriger Luftfeuchtigkeit (Heizungsluft). Meine Mutter hat schon viele schwere Stunden beim Tierarzt durchgemacht wegen Rico und auch Billy. Billy ist ein Goffini-Kakadu-Weibchen, wir haben sie vor 18 Jahren von einem Vogelzüchter in Ahrensburg gekauft, wo sie vom Züchter aus der Flasche groß gezogen wurde (die Muttermilch der Kakadu-Mama hat sie nicht angenommen oder so, ich kann mich nicht mehr erinnern, zumal ich da noch Kind war). Sie ist demnach nicht viel älter (ca. 20 1/2 Jahre). Billy hat zwischen den drei Grünen einen an sich etwas schwierigen Stand, ist aber von allen Vieren durch ihre Wendigkeit und unglaubliche Schläue allen Amazonen haushoch überlegen. Mit Billy hatten wir viele Jahre das Problem, dass sie sich jedes Jahr in der ersten Jahreshälfte nahezu komplett nackt gerupft hat. Irgendwann haben wir mal den Tipp bekommen, eine UV-Röhrenlampe über Billys Käfig zu hängen ("Birdielamp"), die v. a. im Winter sehr viel eingeschaltet ist (Zeitschaltuhr). Seitdem ist das Problem nahezu nicht mehr existent, sie rupft sich nur noch sehr wenig. Laura ist unser jüngstes "Familienmitglied", wir haben sie seit fast 6 Jahren. Ursprünglich sollte sie (äh er, denn Laura ist mit nahezu 100%-iger Sicherheit ein Männchen) nur für 3 Wochen bei uns in Pflege sein, weil ihr Herrchen (ein Bekannter von uns, von dem wir auch schon Rico haben) mal 3 Wochen segeln gehen wollte. Von der Segelreise ist er aber irgendewie noch nicht wieder zurück, jedenfalls sind aus 3 Wochen Pflege mittlerweile 6 Jahre geworden, er hat inzwischen ein weiteres Kind zur Welt gebracht... jedenfalls ist Laura absolut wütend, wenn ihr eigentliches Herrchen sich gelegentlich noch mal blicken lässt. Von ihr aus kann er wohl auf Segeltour bleiben. Laura hat einen Kunststoff-Fußring, muss von daher noch relativ jung sein, mehr wissen wir über Lauras Alter nicht. Laura hat sich, wie so viele Blaustirn-Amazonen, eine menschliche Bzugsperson ausgesucht und sich dabei unglücklicherweise in mich verliebt und ist von ihrer ganzen Art her sehr menschlich. Sie ist völlig arglos, kennt keine Gefahren und bedarf deswegen besonderer Vorsicht. Jede Form von tierischem Instinkt scheint bei Laura zu fehlen. Dass Laura sich mich als Bezugsperson gewählt hat (obwohl ich für sie ursprünglich überhaupt nichts übrig hatte!), ist deswegen so blöd, weil ich eine Single-Wohnung führe, die, abgesehen von Silberfischchen, eher tierfrei ist ;-), ich Student bin und nebenbei jobbe, also faktisch nie zu Hause bin. Erst hatte ich sie trotzdem ein paar Jahre bei mir, aber seit letztem Herbst steht sie dauerhaft bei meiner Mutter und den anderen dreien, da hat sie es einfach besser, auch wenn sie mich dadurch nur selten sieht. Das Fliegen traut Laura sich immer noch nicht so recht zu, obwohl ich es, seit sie bei mir war, immer mit ihr trainiert habe. Bei ihrem eigentlichen Besitzer ist Laura immer gestutzt gewesen und war das Fliegen deswegen nie gewohnt. Sie kann zwar fliegen, aber es ist doch recht schwerfällig, sie setzt das Fliegen auch nur selten "nur so" ein.
Die Wohnung meiner Mutter, eine 100-qm-Hochhauswohnung, ist relativ gut vogeltechnisch ausgerüstet. Unsere 3 "älteren" haben ein eigenes geräumiges Zimmer (ehemals mein Kinderzimmer), wo ich auch immer noch schlafe, wenn ich bei meiner Mutter über Nacht zu Besuch bin; Laura steht in der Wohndiele im Mittelpunkt der Wohnung. Ein Klettergerüst haben wir im Vogelzimmer stehen; das beste aber ist der Balkon. Der ist sehr groß und komplett mit einem V-förmig gebogenen Drahtgitter abgedichtet, so dass die Vögel alle dort völlig gefahrlos Freiflug und noch dazu eine tolle Aussicht haben (7. Etage). Speziell gebastelte Halterungen für Futter- und Trinknäpfe und in das Drahtnetz eingebaute Sitzstangen ermöglichen den Tieren weitestgehenden "Komfort" auf dem Balkon. Dummerwiese fühlen sich alle dort immer so wohl, dass sie vor Freude sehr häufig erst einmal ein Vogel-"Konzert" hinlegen, was so gar nicht im Geschmack unserer 275 Nachbarwohnungen rund um den Innenhof ist (verstehe ich gar nicht :-) ).
Nun habe ich kurz umrissen, welches unsere vier Vögel sind. Tausende Geschichten aus fast zwanzig Jahren Papageienhaltung könnte ich folgen lassen, aber so viel Zeit habe ich jetzt nicht...
Liebe Grüße aus Hamburg an alle Gefiederten und ihre menschlichen Partner,
Alexander.