chronischer Beininfekt Zebrafink

Diskutiere chronischer Beininfekt Zebrafink im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo an alle Prachtfinkenhalter (speziell Zebras), hab selber mal ein Problem, das ich gerne "diskutieren" würde. Muss aber ein wenig...
Munia maja

Munia maja

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Hallo an alle Prachtfinkenhalter (speziell Zebras),

hab selber mal ein Problem, das ich gerne "diskutieren" würde.
Muss aber ein wenig ausholen:

Ich hatte mir im April 1999 im Zoohandel eine zimtfarbene Zebrafinkenhenne gekauft, die sich mit einem meiner grauen ZF-Hähne verpaarte. Da sie kräftig und ausgefärbt war, schätzte ich sie auf mind. 3 Monate. Anfänglich war sie ein bildschönes, kerngesundes Tier, die in der Voliere "die Hosen an hatte". Nach genau einem Jahr zeigte sie erstmals Probleme an ihren Ständern: starke Schwellung der gesamten Ständer und teilweise offene Ballengeschwüre. Sie litt offensichtlich unter starken Schmerzen. Untersuchungen auf Grabmilben verliefen negativ, ebenso brachte eine "diagnostische" Milbenbehandlung mit Ivomec Spot-on nichts. Einzig eine längerdauernde Antibiose brachte den erhofften Erfolg. Allerdings kam es immer wieder zu Rezidiven, anfänglich etwa halbjährlich, später dann alle 6-10 Wochen. Natürlich war es immer ein Riesenstress für die Henne, herausgefangen und behandelt werden zu müssen. Da sie auch immer mehr Resistenzen aufwies, die Rezidive in immer kürzeren Abständen auftraten und sie Symptome eines beginnenden Nierenversagens zeigte, wurde sie Mitte letzten Jahres eingeschläfert.

Das eigentliche Problem kommt jetzt: normalerweise gebe ich meine Nachzucht immer komplett ab. Vorletztes Jahr behielt ich mal einen Hahn, um einen Nachfolger für meine doch schon recht betagten Hähne zu haben. Genau dieser Nachzuchthahn entwickelte nun die gleichen Symptome wie seine Mutter. Nur dass bei ihm die Erkrankung viel heftiger auftrat und nach kürzester Zeit schon Resistenzen gegen die verwendeten Antibiotika eintraten. Um ihm den Leidensweg seiner Mutter zu ersparen, wurde auch er eingeschläfert...
Nun habe ich noch einen weiteren Nachzuchthahn von dieser Henne (letztes Jahr geboren), der ebenfalls die gleichen Probleme zeigt. Auch bei ihm sind sie so heftig, dass er schon beim ersten Mal eine Zehennekrose hatte (eine fehlt jetzt). Es war fast ein halbes Jahr Ruhe, jetzt zeigt er wieder die Symptome...
Wichtig ist: nur Nachzucht von dieser Henne hat die Probleme mit den Ständern. Alle anderen Vögel und deren Jungtiere sind kerngesund.
Ich bin nun am zögern, ob dieser Hahn nicht gleich erlöst werden soll?

Deshalb mal die Frage an Euch: An was würdet Ihr noch denken, bevor ich den letzten Schritt mache?
Hat so was schon einer von Euch erlebt? Wenn ja, war dann auch die Nachzucht betroffen?

Ich häng mal ein Bild von dem betroffenen Hahn an, damit Ihr die Beine sehen könnt.

Steffi
 

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Hallo Steffi,
ich nehme an, wenn eine langandauernde Antibiose gemacht wurde, gibt es auch ein Antibiogramm. Kannst Du mal die Stämme verraten, die festgestellt wurden? Sind es jetzt wieder dieselben wie bei den beiden Eingeschläferten?
Ich denke, es gibt gute Möglichkeiten, das Problem homöopathisch in den Griff zu kriegen. Es gibt auch in der Homöopathie die Lehre von erblichen Belastungen außerhalb direkt erblicher Krankheiten, die sogenannten "Miasmen". Vielleicht kommt man mit einer Nosodenbehandlung weiter.
"Der Erreger ist nichts, das Terrain ist alles!"
Liebe Grüße,
Thomas
 
Hallo Thomas,

es wurde zwar eine Erregerbestimmung gemacht, laut Labor war die Probe aber "steril". Kein Erreger, also auch kein Resistenztest... Da mit der Antibiose aber schon begonnen wurde (man kann ja nicht 5 Tage lang zusehen, wie die Füße langsam abfaulen), stellte sich heraus, dass sie griff. Kein Keimwachstum bedeutet ja noch lange nicht, dass da keiner ist.
Mir kommt da so ein Gedanke: Es gibt ja auch sog. anaerobe Keime, vielleicht ist´s auch so einer...? Wäre dann nicht verwunderlich, dass nichts nachgewiesen werden konnte.
Was noch wichtig ist: Die Erkrankung verschlimmert sich immer deutlich, wenn die Vögel brüten. Und wenn die Beine besonders schlimm aussahen (offene Sohlenfläche), wurde auch noch ein-/zweimal mit Novugengel behandelt.

Was ist eine "Nosodenbehandlung"?

MfG,
Steffi
 
Liebe Steffi,
Nosoden sind in der Homöopathie aus Erregern oder krankem Gewebe gewonnene Arzneimittel (z.B. Tuberculinum, Streptococcinum, Carcinosinum).
Der Gedanke ist ähnlich wie bei einer Impfung: Der Körper soll angeregt werden, gegen die Krankheit selbst aktiv zu werden. Die Einzelheiten sind recht kompliziert und im Rahmen dieses Forums nicht en detail zu erklären.
Näheres findest Du z.B. hier: http://www.ganzheitsmedizin.de/ganzheit/methoden/nosoden.htm
Bitte aber nicht auf eigene Faust damit herumexperimentieren, man kann in der Homöoopathie (entgegen verbreiteter Ansicht:"Nützt nix, aber schadet auch nix) auch einiges falsch machen, gerade bei der Behandlung mit Nosoden..
Bitte beschreibe den Zustand des Fußes noch genauer: Ich habe es so verstanden, daß es mit Ödemen anfing (auf dem Foto sind deutlich Schwellungen zu erkennen) und sich dann ein Zustand entwickelt hat, der mit dem Unterschenkelgeschwür ("offene Beine") beim Menschen - bloß eben am Fuß - vergleichbar ist. Ist das richtig? Dann nehme ich mal an, es war auch nässend? Oder war es eher wie eine Art Exzem?
Liebe Grüße,
Thomas
 
Hallo Thomas,

angefangen hat es immer damit, dass nur eine leichte Schwellung und Rötung zu sehen war. Meist saß dann der Vogel vermehrt auf planen Flächen, weil ihm das Greifen weh tat. Manchmal fiel mir auch zuerst auf, dass er an einem Fuß herumpickte. Bei genauerem Betrachten der Füße konnte man dann deutliche Hyperkeratose und z.T. recht großflächige und bei leichtester Berührung blutende Wunden v.a. plantar erkennen. Die Hornschichten ließen sich ganz leicht entfernen, darunter war es zumeist wund... Bei KNIRPS (der Hahn auf dem Bild) ging das schon beim ersten Mal so schnell und heftig, dass ihm eine Zehe regelrecht abgefault ist. Wir waren schon kurz vorm Einschläfern... Wenn das Antibiotikum greift, kann man fast zusehen, wie schnell es dem Vogel wieder besser geht. Nach drei bis vier Tagen ist die Schwellung weg und nach knapp 2 Wochen sieht man gar nichts mehr. Tja, und dann kommen die Rezidive... :(

Welche Art von Nosoden meinst in diesem Fall? Ich nehme an, Tarantula u.ä. wären welche oder hab ich das falsch verstanden? Blut entnehmen und eine auf den Vogel abgestimmte Verdünnung herstellen ist bei so einem kleinen Zwerg fast nicht möglich...
Wenn eine Nosodentherapie greifen sollte, wird das dann eine Dauertherapie?

MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi,
danke für die Infos.
Tarantula ist keine Nosode. Eine Nosodentherapie dauert nur sehr kurz (oft nur eine Gabe), muß aber gescheit vorbereitet und begleitet werden (Ausleitungstherapie), und es müssen u.U. Folgemittel gegeben werden.
Ich denke hier an Streptokokkinum, daß in seinem Arzneimittelbild ganz gut zu passen scheint.
Versprechen kann ich seriöserweise nichts, aber ich will es auf jeden Fall versuchen, bevor der Kleine eingeschläfert werden muß.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Thomas,

ich hab mir nochmals Deinen Link angesehen. Nosoden sind also nur viralen oder bakteriellen Ursprungs? Im Grunde genommen müssten wir aber dann den Erreger kennen, um gezielt dagegen vorgehen zu können, oder? (vom Krankheitsbild kämen am ehesten noch Staphylokokken in Frage, besonders wegen der Rezidive).
Ich lass nochmals eine Erregerbestimmung machen, vielleicht kommt ja dieses Mal was dabei heraus...

Zu welcher Gruppe der Homöopathika gehören denn die Tarantula-Verdünnungen?
Außerdem: welche Erfahrung hast Du mit rezidivierenden Entzündungen bezüglich der Nosodentherapie? Bekommt man die in den Griff oder kommt´s genauso wieder zu Rezidiven?

Mfg,
Steffi
 
Liebe Steffi,
Nosoden sind nicht nur bakteriellen oder viralen Ursprungs. Es gibt auch Aspergillus-Nosoden und Nosoden aus erkranktem Gewebe (z.B. Carcinosinum), sowie sogar aus schulmedizinischen Arneimitteln, unter deren Folgen der Mensch/das Tier zu leiden hat, z.B. Cortison-Nosode oder Penizillin-Nosode.
Tarantula-Verdünnungen zählen einfach zu den "Tiermitteln", wie Naja, Lachesis, Crotalus horridus (alles Schlangenmittel) oder Apis (Biene) oder Vespa (Wespe) oder Formica Rufa (rote Waldameise) auch.
Die Nosodentherapie ist kein wirklich gezieltes Vorgehen gegen Erreger; diese werden nicht abgetötet. Es wird vielmehr, wie überhaupt in der Homöopathie, nach dem Ähnlichkeitsgesetz, ein Impuls gesetzt, um die körpereigene Abwehr, "die Lebenskraft", wie Hahnemann es nannte) zu stärken. Die Homöopathie geht von dem Grundsatz aus, daß im Grunde jede Infektion eine opportunistische ist, weil das Terrain wichtiger ist als der Erreger. Es gab ja auch bei großen Pest- oder Choleraepidemien immer wieder Menschen, die nicht erkrankten, obwohl sie den hoch virulenten Erregern ausgesetzt waren wie andere auch. Und Bernard hat in einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Pasteur ein von diesem mitgebrachtes Glas hochkonzentrierter Tuberkelbakterien ausgetrunken mit der Ankündigung, er werde nicht erkranken, weil der Erreger "nichts" und das "Terrain alles" sei. Die Zuhörer waren entsetzt, aber er erkrankte wirklich nicht.
Es kann nicht schaden, wenn Du nochmal eine Erregerbestimmung machen läßt. Aber es ist andererseits nicht zwingend, gegen Streptokokken Streptokokkinum und gegen Stapylokokken Staphylokokkinum einzusetzen. Sonst wäre es ja schön, und man könnte mit Carcinosinum jeden Krebs heilen. Es gibt Heilungerfolge auch bei Krebs (wie bei allen schulmedizinisch "unheilbaren Krankheiten" - für den Homöopathen gibt es keine unheilbaren Krankheiten, sondern nur unheilbare Patienten) mit Homöopathie, aber das Mittel muß immer individuell nach dem Ähnlichkeitsgesetz aufgrund homöopathischer Arzneimittelprüfungen und klinischer homöopathischer Erfahrungen gefunden werden. Deshalb ist die Homöopathie so schwierig und aufwendig.
Aber wenn z.B. Phosphorus oder Arsenicum album oder Belladonna oder Formica rufa das richtige Konstitutionsmittel für Deinen Vogel wäre, würden dadurch die krankhaften Erscheinungen an den Füßen verschwinden - und gleichzeitig u.a. auch Polyurie, wenn er welche hätte. Bei Menschen - und auch bei Psittaciden - zieht man zur Arzneimittelwahl auch sehr ausgeprägt die sogenannten Charakter- und Gemütssymptome heran. Das ist bei einem Zebrafinken schwieriger, doch nicht unmöglich. Aber bei Tieren mit weniger ausgeprägten individuellen Gemütssymptomen hat sich die Nosodentherapie, selbstverständlich immer nur in Verbindung mit anderen Mitteln, sehr bewährt.
Aber man muß immer das Arzneimittelbild kennen. Jeder Schematismus geht in die Hose.
Wenn das homöopathische Mittel richtig gewählt wurde, gibt es normalerweise keine Rezidive. Manchmal kommt das vor, dann muß man entweder das Mittel oder die Potenz wechseln. Manche Patienten brauchen einfach eine höhere Potenz.
Ständige Rezidive mit immer kürzeren Intervallen und schließlich chronischer Erkrankung gibt es in der Homöopathie nicht. Das ist der Unterschied zur Schulmedizin, in der letztlich nur unterdrückt, nicht geheilt wird, wobei es im günstigeren Fall bloße Rezidive, im ungünstigeren dagegen immer schwerere Krankheiten gibt. Beispiel: Ein Patient hat Hautausschlag, bekommt dagegen Cortison, der Hautausschlag wird unterdrückt und geht weg, aber die Krankheit bleibt. Der Patient bekommt dann Asthma. Das Asthma wird wieder schulmedizinisch unterdrückt, und der Patient bekommt Krebs. So frißt sich die Krankheit, wenn sie nicht wirklich geheilt, sondern nur die Erreger unterdrückt werden, in immer tiefere Schichten fort. Gerade das will die Homöopathie verhindern, indem sie die Lebenskraft, die Selbstheilungskräfte wieder ins Lot bringt und den Patienten in den Stand setzt, sich selbst zu heilen.
So, das wars erstmal - ich kann leider nicht die gesamte Homöopathie in Postings erklären, so einfach ist es leider nicht.

Noch eine Frage: War die Schwellung Deiner Ansicht nach ödematös oder einfach nur entzündlich? (Du weißt ja, die 5 Entzündungszeichen: rubor, calor, dolor, tumor, functio laesio) Keratolyse hast Du ja schon beschrieben. Auch die große Berührungempfindlichkeit, die gleich zu Blutungen führt. Das könnte ein wichtiges homöopathisches Symptom sein. Versuche noch einmal, alles so genau wie möglich zu beschreiben (ist der Fuß heiß, kalt oder normal; ist es unter den sich ablösenden Hornschuppen trocken oder nässend; usw. usf.)

Wenn Du eine homöopathische Behandlung willst, müßte ich Dir einen ausführlichen Fragebogen zuschicken. Aber laß uns die weitere Diskussion lieber privat per Email führen, sonst regt sich unsere empfindliche "Supermoderatorin" DagmarH wieder auf wegen verbotener "Werbung". Und das wollen wir ihr doch ersparen. Aufregung ist nicht gut fürs Immunsystem.
Seltsam: Zig Leuten gebe ich hier kostenlose Tips. Wenn ich in Einzelfällen mal sage, daß das nicht mit einem schnellen Tip abgeht und ausführlich repertorisiert werden muß, bekomme ich gleich eine "Abmahnung" wegen "Werbung". Wenn ich aus kommerziellen Gründen hier im Forum wäre, würde ich nicht soviel Zeit damit zubringen, Leute kostenlos zu beraten. Selbst wenn im Einzelfall mal ein zahlender Patient das Ergebnis ist - unter dem Strich wäre das ein äußerst miserabler Stundenlohn. Aber in Internetforen sind die Moderatoren ja Götter, und was ist dann erst eine "Supermoderatorin"? Geradezu unausdenkbar wichtig und mächtig.
Da kann man wohl nichts machen.
Liebe Grüße,
Thomas
 
@Thomas:
Wenn du ein Problem mit mir oder anderen Moderatoren hast, dann kläre dies bitte außerhalb des öffentlichen Forums. Dazu gibt es die pn.
Ich trage keine Schlammschlacht öffentlich aus, es sei denn du zwingst mich dazu.
Danke.
 
Hallo Thomas,

erst einmal vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, die ich gerne gelesen habe und die mir einige Denkanstöße gaben. Ich weiß Deine Mühe echt zu schätzen. :)
Trotzdem muss ich ehrlich zugeben, dass ich Deine Postings hier im Forum mit viel Skepsis mitlese. Zum einen wirbst Du mit Sicherheit für Dich (schon Deine Signatur ist Werbung in reinster Form, insoweit verstehe ich DagmarH sehr gut), zum anderen gehöre ich zu den Leuten, die in der homöopathischen Praxis auch viel Scharlatanerie und Patientenabzocke sieht. V.a. in der Tierhomöopathie, da sich dort aufgrund der wenig geregelten Ausbildung viele schwarze Schafe tummeln. Soweit ich weiß, könnte auch ich mir ein Schild vor die Haustüre mit "Tierheilpraktikerin" hängen und niemand könnte etwas dagegen unternehmen... Korrigiere mich, falls ich da falsch informiert bin.
Aber ich bin auch der Meinung: "Wer heilt, hat Recht!" und deshalb kann ich die alternativen Heilmethoden nicht gänzlich verteufeln.
Außerdem finde ich Deine Beiträge sehr interessant: sie sind fachlich fundiert, Du scheinst Dich zumindest mit der Materie gut auseinandergesetzt zu haben. Wobei ich mich wundere, wie ein "Rechtsverdreher" plötzlich auf ein komplett anderes Gebiet umschwenken kann. Aber diese Frage ist ja eher persönlicher Natur... ;)

So, nun wieder zu KNIRPS und Deinen Fragen:
Die Schwellung war eindeutig entzündlich (Rötung, Wärme, Schmerz etc. waren da). Unter den sich ablösenden Hornschichten war es blutig-nässend. Polyurie hatte keiner der Vögel. Zur "Persönlichkeitsanalyse" meiner Zebras kann ich schon etwas sagen, da ich ja nicht so viele habe und ich die Tiere auch sehr gut beobachte. Auffallend war, dass alle drei Vögel sehr dominant waren bzw. noch sind: sie hatten/haben in der Voliere "die Hosen an". Wenn sie gerade gesund waren/sind, waren/sind sie mit Abstand die agilsten und auffallendsten Vögel der kleinen Gesellschaft (4-8 Tiere). Alle drei hatten/haben ein relativ großes Nestterritorium, das sie auch intensiv verteidig(t)en. Sie waren/sind sehr selbstbewusste Tiere, was sie u.a. auch in Form von wenig Scheu mir gegenüber zeig(t)en.

Ich schreibe bewusst hier im Forum weiter, weil ich das Thema ja zur Diskussion gestellt habe und auch gerne die Meinung anderer Vogelbesitzer gehört hätte. Vielleicht gibt es ja jemand, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat bzw. ähnliche Probleme mit seinen Vögeln hat. Es müssen ja nicht unbedingt Zebrafinken sein...

So, Thomas, ich hoffe Du nimmst mir meine Skepsis und Kritik nicht krumm. Falls ich mal direkte Fragen zur Homöopathie habe und sie hier im Forum als Werbung interpretiert werden, werde ich mich sicher auch per PN an Dich wenden, das kann mir kein Moderator verbieten... ;)

MfG,
Steffi
 
Hi zusammen,

mir kommt hinsichtlich dieses Krankheitsbildes der Verdacht auf, daß hier bislang lediglich eine Sekundärerkrankung betrachtet und behandelt wurde.

Kann es nicht sein, daß hier eine genetisch bedingte Primärerkrankung die Ursache des Übels ist, z.B. Arthritis bzw. Rheuma oder Diabetes?

Eine erbliche Vorbelastung scheint hier ja definitiv eine Rolle zu spielen und die ständigen Rückfälle sprechen auch dafür, oder?

PS: Übrigens ... war/ist zusätzlich eine Sehschwäche zu vermuten? Das wäre ja ein weiteres Indiz für die Diabetes-These.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chris,

danke für Deine Überlegungen.
Auch ich vermute eine Stoffwechsel-Grunderkrankung, die wahrscheinlich sogar genetisch bedingt ist. Ist ja auffallend, dass es nur Vögel aus einer Linie betrifft. Ich hab mich schon mal mit einem Zebrafinken-Experten kurzgeschlossen, der wusste aber auch nichts dazu.
Die Abklärung, ob es eine Primärerkrankung gibt, ist allerdings bei einem so kleinen Vogelzwerg sehr schwierig - außer Pathologie kommt da fast nichts anderes in Frage... :( Und "opfern" will ich meinen Knirps eigentlich nicht...
Gicht ist es definitiv nicht. Auch auf Diabetes weist eigentlich nichts hin (sind normalerweise sehr agile Vögel, trinken nicht vermehrt, haben keine Sehstörungen, soweit ich das beurteilen kann, Kot und Harnanteile sind normal...).

MfG,
Steffi
 
Hi again Steffi!


Munia maja schrieb:
Die Abklärung, ob es eine Primärerkrankung gibt, ist allerdings bei einem so kleinen Vogelzwerg sehr schwierig ...

Nun, um der Diabetes-These genau auf den Grund zu gehen, könnte man doch sicherlich einen Plasma-Glukose-Test machen lassen, oder? Oder meinst Du wir können Diabetes komplett ausschliessen?

Wie sieht es denn allgemein mit Blutuntersuchungen aus ... ist das bei so kleinen Piepern machbar?

Tja, und sonst? Was gibt es sonst noch für potentielle genetisch bedingte Primärerkrankungen? Denn dies scheint mir doch sehr wahrscheinlich ... Haltungsfehler wie z.B. Vitamin-A-Mangel können wir ja ausschliessen.
 
Hallo Chris,

Christian schrieb:
Nun, um der Diabetes-These genau auf den Grund zu gehen, könnte man doch sicherlich einen Plasma-Glukose-Test machen lassen, oder? Oder meinst Du wir können Diabetes komplett ausschliessen?

Wie sieht es denn allgemein mit Blutuntersuchungen aus ... ist das bei so kleinen Piepern machbar?

Für eine Blutuntersuchung braucht man Referenzwerte. Da gibt´s beim Zebrafinken halt keine... Außerdem ist eine tiergerechte Blutentnahme bei einem so winzigen Vogel (wiegt noch nicht einmal 15g) fast nicht machbar bzw. wenn, dann könnte man nicht genügend Blut für die Diagnostik entnehmen...

Vitamin A-Mangel kam mir auch schon in den Sinn. Dürfte eigentlich nicht sein, da die Vögel sehr abwechslungsreich ernährt werden...

MfG,
Steffi
 
Hi again, Steffi,

ok, die Blutuntersuchung können wir dann wohl abhaken, schade.


Munia maja schrieb:
Vitamin A-Mangel kam mir auch schon in den Sinn. Dürfte eigentlich nicht sein, da die Vögel sehr abwechslungsreich ernährt werden...

Nun, wenn ich mir diese Tabelle so ansehe, kann Vitamin-A-Mangel selbst bei ausgewogener Ernährung nicht ausgeschlossen werden, es sei denn, Du beugst mit Vitaminpräparaten vor.

Aber ... warum sollte Vitamin-A-Mangel nur bei dieser einen Blutlinie eine Rolle spielen und nicht bei den anderen Piepern? Gibt es vielleicht irgendeine Stoffwechsel-Störung, die dies verursachen könnte, vielleicht daß fettlösliche Vitamine schlechter verarbeitet bzw. aufgenommen werden können?
 
Hallo Chris,

diese Art von Stoffwechselstörungen gibt´s bestimmt (Enzymdefekte, Fettstoffwechselprobleme). Nur beim Zebrafink werden sie wohl schwer nachzuweisen sein... :hmmm:
Zusätzliche Vitaminstöße gibt´s bei meinen Vögeln nur in Ausnahmesituationen (z.B. Antibiotikatherapie, verzögerte Mauser), da ich finde, dass man oft viel zu viel in seine Vögel "hineinpumpt", ohne dass es wirklich nötig ist.
Ich befürchte, ich werde weiterhin nur symptomatisch behandeln können :traurig: . Hab gerade was über Propolis gelesen. Hört sich verheißungsvoll an - wäre zumindest nicht schon wieder eine Antibiose...

MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi,
ich würde sagen, du trennst dich von der ganzen Linie.
Das heißt, alle Nachkommen dieser Henne, denn ich habe schon von anderen ZF-Züchtern davon gehört.
Diese Züchter bezeichnen es als eine Art "genetischen Defekt" der vererbt wird.
Es sind, wie auch bei Standard-WS, die Nachteile einer Selektion, nach dem Motto, die Vögel immer größer und schwerer zu bekommen.
Auch beim Schwarzbrust gab es vor vielen Jahren solche Probleme mit der Vererbung, dies scheint man jetzt aber in den "Griff" bekommen zu haben.
Ich habe diese Informationen von einem ZF-Züchter, der seit über 40 Jahren ZF züchtet.
Gruß
Siggi
 
Hallo "Quacksalber"-Thomas :D ,

nein, es war kein Beitrag aus dem Forum. Hab mich anderweitig informiert... Deinen Beitrag werde ich, wenn ich Zeit habe, auch noch lesen - bin gerade im Stress... Trotzdem vielen Dank!


Hallo Siggi,

eine Linie hab ich in dem Sinne gar nicht mehr (nur noch den Hahn). Aber ich werde mich hüten, Knirps nochmals Nachwuchs bekommen zu lassen (hat er aber leider schon, sind gerade am Umfärben).
Meine Vögel sind bis auf eine Henne im übrigen noch ganz "normale" Zebras, keine moppeligen Riesen-Schautiere.
Genau solch eine Information habe ich gesucht: scheint halt doch was Genetisches im Spiel zu sein... Hast Du die Information von einem oder mehreren Züchtern? Hat/Haben er/sie noch Tiere dieser Linien?

MfG,
Steffi
 
Hallo Steffi,
die Hartgesottenen töten solche Vögel, da sie nicht zur Nachzucht gebraucht werden können.
Bei anderen wandern sie in den Handel.
Mir ist aber bekannt, das eine sogenannte Beinschwäche auch schon vor Jahren beoachtet wurde.
Die Tiere sind teilweise zu schwer und die Gelenke dadurch zu stark belastet.
Aus solchen Verpaarungen können aber auch Normalvögel fallen.
Zum Thema der Beinschwäche und anderen Abnormalitäten wird meist gemauert, da Absatzprobleme befürchtet werden.
Um den Beweis zu untermauern, müßtest du den Hahn an eine seiner Töchter verpaaren und sehen, was mit den JV aus dieser Verbindung wird.
Aber ob du das willst, ist die andere Frage!
Gruß
Siggi
 
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Thema: chronischer Beininfekt Zebrafink
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