Hallo Papugi,
könntest Du langfristig an einer Alternative arbeiten?
Ich sehe da drei Möglichkeiten:
1. Nur Näpfe wechseln, wenn der Vogel draußen (?) ist.
2. Dem Vogel in täglichen Übungen beibringen, entweder wegzugehen (von dem Ort, an dem er gerade ist) oder sich an einem bestimmten anderen Ort in der
Voliere (wenn er nicht raus kommt) aufzuhalten. Diese Zeiten, in denen er dort ist, immer weiter verlängern und irgendwann das auch mal weit vor, vor und später während des Napf-Wechselnd machen.
3. Dem Vogel etwas besonders Tolles in einer anderen Ecke der
Voliere anbieten und zwar nur während des Napfwechsels.
Anfangs wird er das wohl ignorierne und Dich weiter attackieren (Schutzkleidung?), aber später wird er vielleicht mal merken, dass dies nur während des Napf-Wechsels angeboten wird und davon Gebrauch machen.
Ich würde allg. versuchen, den Vogel zu belohnen, wenn er entspannt ist und den Schnabel zu hat.
Man kann ja durchaus auch freilebende Wildtiere trainieren, warum nicht auch einen Wildfang?
Bei meinen Wellensittichen habe ich übrigens bemerkt, dass der Napf-Wechsel so ein Problem ist, weil dann plötzlich kurze Zeit das Gewohnte ganz anders aussieht.
Wirklich jedes Mal, wenn ich den Wassernapf wechsele, sitzt Keisha-May auf dem Ring, in dem sonst der Napf hängt und knabbert daran.
Ich warte jetzt schon extra lange, damit sie das beenden kann, weil sie ja sonst keine Gelegenheit dazu hat.
(Das Interesse war nicht von Anfang an da, sondern kam plötzlich.)
Auf der anderen Seite haben meine Vögel eine ziemliche Angst, wenn ich flache, große Schalen vom Käfigboden hochhebe oder dort abstelle. Da wird dann plötzlich der Boden entfernt (aus ihrer Sicht).
Die Lösung war, sie vorher zu warnen, so dass sie aus dem Käfig und möglichst weit fliegen, allerdings ruhig, weil sie wissen, was passiert und dass sie nicht gern dabei sein wollen.
In jedem Fall wäre mein Ziel, die Situation
langfristig nicht eskalieren zu lassen, indem sie einfach weiter so gehandhabt wird, sondern ich würde versuchen, langfristig entweder den Vogel beim Napfwechsel nicht in der Nähe zu haben oder ihn so weit zu bringen, dass er sich dabei entspannen kann.
Da Graue recht alt werden, sollte das ja irgendwann möglich sein.
Bei mir war am Ende Malia, die beim Wasserwechseln auch immer floh oder sich sehr erschreckte, sogar so weit, dass sie ganz nah am Napf saß, weil sie immer belohnt wurde, wenn sie dabei ruhug blieb. Inzwischen findet sie das so interessant, dass ich den Napf
direkt an ihr vorbei heben muss - nur ein paar Zentimeter zwischen ihr und dem Napf - und der Napf ist bestimmt doppelt bis viermal so groß wie der Vogel (großer Edelstahlnapf).
Ich würde wirklich
langsam an einer langfristigen Lösung arbeiten, die
Dir und auch
dem Grauen weniger Stress bereitet.
Die einfachste Lösung wäre aus meiner Sicht "weg weg und beschäftige dich mit etwas Besserem" bzw. Napfwechsel, wenn der Vogel nicht da ist oder schon beschäftigt ist. Und dann vielleicht Extrabelohnung dafür, dass er da geblieben ist und nicht zum Napf kam.
Vielleicht gibt es ja etwas - Aktivität, Spielzeug, Futter, Nagemöglichkeit - das Du nur zu dieser Zeit anbieten kannst und das er attraktiver findet als den Napf zu attackieren?
Oder, wenn er raus geht oder ein Teil der
Voliere abgetrennt werden kann: Vogel raus bzw. in das trennbare Abteil, belohnen mit etwas, das ihn länger beschäftigt und dann beim Napf-Wechsel Tür zu und Vogel nach dem Napf-Wechsel noch mal belohnen, wenn er ruhig/ entspannt ist.
Oder ihm einen großen Käfig in die
Voliere stellen, in dem hin und wieder erst mal etwas Interessantes steht.
Wenn er da öfter rein geht, mal dabei in die
Voliere gehen usw. bis Du die Tür schließen kannst.
Und ihm dann unberechenbar immer wieder dort kurz etwas Interessantes anbieten, bis er gewohnheitsmäßig da rein geht, weil das Angebot nur kurz währt und er weiß, dass er bald wieder raus kommt. Und dann eben vor dem Napfwechsel den Käfig bestücken?