Wobei Nachzuchten und die dann Auswildern um den Bestand zu erneuern. Des gibts doch sicher auch oder?
Das ist zu kurz gedacht. Ein Nachzuchttier, das ausgewildert werden kann muss..
-Eltern haben, die reinerbig der gleichen Ursprungspopulation und Lokalität angehören, ohne dabei zu nah verwandt zu sein.
-völlig frei von (populationsfremden) pathogenen Viren und anderen Krankheitserregern sein
-gelernt haben, welche Futterquellen es im natürlichen Habitat gibt, sowie wie und wann die zu nutzen sind.
-gelernt haben, vor welchen anderen Tieren im Habitat es raschestmöglich zu fliehen hat und vor welchen nicht
Dazu muss im Auswilderungsgebiet das Habitat intakt sein und die autochthone Population, der die Eltern entstammen noch vorhanden, aber dünn genug sein , dass Neuzugänge aufgenommen werden können.
Schon an Punkt eins scheitern 99,9 % aller Hobbyistennachzuchten und disqualifizieren sich damit bereits vollständig für eine Auswilderung
Die anderen Punkte zu erreichen ist aufwändig und bedarf professioneller Vorgehensweise, nicht zuletzt auch in Auswilderungsstationen in situ.
Fazit: Egal, wie bedroht als Art und wie naturfarben.....nahezu alle Nachzuchten in Hobbyhand eignen sich als Heimtier, für edukative Zwecke und vielleicht noch als allerallerletzte Notreserve nach dem völligen Erlöschen einer Art im Freiland UND in Erhaltungszuchtprogrammen.
Zur Auswilderung eignen sie sich dagegen gar nicht. Zum einen könnten sie populationsgenetisch gesehen großen Schaden anrichten und wären ein Risiko als potentielle Vektoren von Viren und anderen Pathogenen, die der Population bisher fremd sind.
Zum anderen hätten sie ohne extremen Aufwand in der Vorbereitung praktisch keine längerfristige Überlebenschance.
Wir züchten also im und fürs Hobby. Und wenn es da schon zu viele Individuen einer Art gibt, gibt es keinen artenschutzrelevanten Grund, weiterzuzüchten. .