Krebs bei Wellis ( Tumore )

Diskutiere Krebs bei Wellis ( Tumore ) im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo, heute habe ich in der " Wellensittich Welt ", heraus gegeben von Dieter Keller, bzw. seiner Frau. Einen Interessanten Artikel gelesen...
Hallo hjb,
sind bei den genannten Viren noch Buchstaben und Zahlenkombinationen dabei (das wäre die Klassifizierung)? Ich versuche es noch mal mit deinen Angaben.

Ich will gar nicht den Text aus der Zeitschrift zitiert haben, mit der angegebenen Literaturstelle kann sich da jeder selber ein Bild drüber machen.

Ja es kann sein das die Viren im Erbmaterial verankert sind und wenn die Krankheit erst später ausbricht, nur schwer nachweisbar sind. Wenn man allerdings die Viren kennt, kennt man auch die Erbsubstanz oder kann sie zumindest extrahieren und kann wirksame Tests entwickeln (was aber teuer ist und nur gemacht wird, wenn es sich ausreichend verkaufen lassen würde). Aber vielleicht sind die Labore ja demnächst in der Lage dazu, hoffen wir es für unsere Kleinen.
Gruss Iris
 
Hallo Hjb,
ich kann in diesem Zusammenhang das Buch von Angelika Wedel "Ziervögel - Erkrankungen, Haltung, Fütterung" sehr empfehlen. Dort steht zumindest zu Papovavirus-Infektionen (S.177) alles genau und ausführlich drin, auch die Übertragungswege sind genau erklärt. Das Buch ist von 1999, zumindest die Papova-Viren sind also nicht neu. Nach dem Buch gibt es zwei Papova-Virenarten: 1. das Polyomavirus, 2. das Papillomavirus. Sie bewirken unterschiedliche Krankheitsbilder.
 
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Hallo,


hjb(52) schrieb:
Virus 1, Retro Virus, zur Familie gehört der Aidsvirus

Virus 2, Papova Virus - befällt die Jungtiere


mit Papova Virus, sind sicher gemeint, die Polyomaviren und die Papillomaviren dürften auch dazugehören, Papoviridae ist der Überbegriff.



Polyomaviren - Nestlingskrankheit der Wellensittiche- Rennerkrankheit.

Papilloma-Viren - können Kloakentumore verursachen, auch Schnabeltumore.


Retro Virus, - Retorviren beim Wellensittch der Typ, der der Gruppe von Leukose-Sarkom-Viren wie bei den Hühnern zugeordnet wird.

Anhaltspunkte, dass Retroviren, zum Teil mit verantwortlich sind, beim Entstehen von Neoplasien beim Wellensittich gibts schon eine Weile

Zumindestens, hat man bei Nierentumoren schon festgestellt, dass Leukose-Viren teilweise mit eine Rolle spielen können. Ist schon länger her, wo ich die Dissertation gelesen hatte, habe es nicht mehr so in Erinnerung, obs nur Leukose-Viren oder auch Sarkom-Viren beteiltigt waren.
 
Also ich bin kein Doc,

und habe nur die Namen der Viren so abgeschrieben wie sie im Artikel zu lesen waren. Also waren da auch keine zusätzlichen Angaben, sonst hätte ich sie mit abgeschrieben.
 
Hallo Hjb,
bin auch kein Doc, hatte mir damals das Buch gekauft, weil man so schlecht vogelkundige TÄ findet. Nur um mal so ein bisschen Bescheid zu wissen, wenn mal ein Vogel kränkelt. Ich habe schon manchmal beim Lesen gedacht, bei allem was da so auftreten kann, wäre ich viel zu ängstlich, um in größerem Umfang zu züchten. Auch wenn man sich selbst die größte Mühe gibt, etwas Einschleppen mit neuen Vögel kann man immer. Deshalb ist ja ordentliche Quarantäne und TA-Check so wichtig. Obwohl man ja eben auch nicht auf alle Eventualitäten prüfen kann, vieles bricht ja auch nicht sofort aus. Aber es gibt eben so einiges, was sich auch sehr leicht überträgt, bestimmte Erreger kann man sogar an der eigenen Kleidung zu seinen Vögeln einschleppen. Ist eben schade, dass gerade die Wellis so anfällig und empfänglich für alle möglichen Krankheiten geworden sind (Megabakterien, PBFD, die von Dir genannten Erreger usw.) Der Erreger ist ja die eine Seite, die andere Seite ist eben, ob er günstigen Nährboden findet.
 
Hallo Hjb,
nicht den Kopf hängen lassen. Mit den beiden Links im Krankenforum bin ich ein wenig weiter gekommen. Es gibt Tests womit sich die Krankheit nachweisen lässt (leider nicht gerade billig, ist aber auch eine aufwendige Methode), in Amerika wird dagegen geimpft (hier aber wohl nicht erlaubt oder nicht gerne gesehen). In dem Link geht es um eine Zusammenfassung eines Artikels von 1995, wo die Nachkommen eines infizierten Brutpaares
nicht ganz Hoffnungslos im Serum keine Antikörper nachwiesen.
Es gibt 196 Einträge in pubmed zu diesem Virus (Avian Polyomavirus) die bis ins Jahr 1966 zurück gehen. Also beschäftigen sich Wissenschaflter damit und es wird sicherlich irgendwann auch einmal eine Möglichkeit geben diese Krankheiten wirksam zu bekämpfen.
Und die "Pest" wurde auch ausgerottet.
Gruss Iris
 
Da die

Tumore auch bei Geflügel vorkommen, deshalb wird geforscht. Nicht nur mit dem Wellensittich. Dabei hat man nur fest gestellt das sie den Virus am konsequentesten Verbreiten. Die Wellensittich Lobby ist da zu klein. Da bedarf es schon wichtigerer Gründe.
Aber das die einen so doof sterben lassen, ist irgendwie schon ein starkes Stück. Meine Meinung.
 
Das Problem ist wohl eher das die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht den Weg zum Otto Normalverbraucher finden. Das ist aber in der Humanmedizin nicht anders.
Wellensittiche waren aber auch bei den Artikeln (jetzt nur beim flüchtigen Überlesen der Titel) nicht nur das Nutzgefieder. Nun bei den ganzen Farbmutationen, so schön sie auch sind werden sicherlich auch Schwachpunkte mit vererbt. Mutationen teten ja dann nicht nur bei den farbgebenden Genen auf. Bei einer dieser Krankheit war nur ein Basenpaar vertauscht, eine Mutation (Austausch einer Base) die sehr häufig auftreten kann.
Bei Hunden und Katzen deutet z.B. eine (fast rein) weiße Fellfarbe schon fast automatisch auf Taubheit hin.
Und eine Heilmethode die bei Hühnern, Tauben usw. hilft, kann ja auch beim Wellensittich anschlagen.
Gruss Iris
 
Fleckchen schrieb:
.....Nun bei den ganzen Farbmutationen, so schön sie auch sind werden sicherlich auch Schwachpunkte mit vererbt. Mutationen teten ja dann nicht nur bei den farbgebenden Genen auf. Bei einer dieser Krankheit war nur ein Basenpaar vertauscht, eine Mutation (Austausch einer Base) die sehr häufig auftreten kann.
Bei Hunden und Katzen deutet z.B. eine (fast rein) weiße Fellfarbe schon fast automatisch auf Taubheit hin.....
Gruss Iris

Hallo

der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Da ich damit allerdings nur wenig auskenne, wollte ich das nicht so in den Raum stellen (wäre vielleicht blöd angekommen)

Wenn durch Zucht veränderte Gene der erste Faktor wären, wären also diese Viren der auslösende Faktor bei dieser multifaktoriellen Krankheit.

Vielleicht ist es nicht nur die genveränderung bei der Zucht an sich. Auch Selektion findet ja hier in einem ganz anderem Sinne statt.
Zwar bemüht sich jeder gute Züchter darum nur gesunde und kräftige Vögel zur weiterzucht zu verwenden, aber es sind nur äussere und oberflächige Faktoren nach denen hier selektiert wird.
Entscheident ist bei der gezielten Zucht Gene "zusammenzubringen" die ein bestimmtes Erscheinungsbild beim Vogel hervorbringen.

Korregiert mich wenn ich mich irre.
 
Also, ich könnte Dich nicht korrigieren und bin auch oft unsicher, ob ich mich vielleicht mal wieder mächtig blamiere, wenn ich etwas schreibe. *ggg*

Mir ist eben noch der Gedanke gekommen, daß die Selektion in der freien Natur wohl noch wesentlich stärker sein dürfte als durch die Zucht. Aber was könnte das heißen?

:0-
 
Blindfisch schrieb:
...daß die Selektion in der freien Natur wohl noch wesentlich stärker sein dürfte als durch die Zucht. ...

Hallo Blindfisch :D ,

Du hast wohl recht das die Selektion in der Natur strenger als in der menschlichen Obhut ist. Allerdings würden in der Natur nur die stärksten und die gesündesten überleben, und dadurch natürlich weniger oder gar keine Nachkommen mit Gendefekten existieren.

Wie schon von Motte geschrieben, die Mutationen, die die Farbschläge entstehen liessen bzw. lassen beinhalten zumindest höchstwahrscheinlich noch weitere Anomalitäten, wobei für den menschlichen Betrachter nur die "andere" Farbe zu sehen ist.

Ebenso würden sich in der Natur wohl nur - wenn überhaupt - unter den seltensten Bedingungen Mutter mit Sohn oder Vater mit Tochter verpaaren, wie es für die Festigung von neuen Farbschlägen etc. unbedingt notwendig ist.
 
Die Selektion in freier Wildbahn würde andersfarbige Vögel/Tiere sehr schnell ausmerzen. Die berühmten weissen Tiger von Siegfrid & Roy, nur als Beispiel, würden verhungern oder sogar selbst angefallen. Ein quitschbunter Wellie fällt sofort auf und wird aus dem Schwarm entfernt. Wobei da die Mutationen nicht so häufig auftreten, wie in Gefangenschaft. Selektion heißt, es wird nur weitervererbt was der Art vom Nutzen ist.
Nun die grosse Farbenvielfalt bei Wellis deutet schon auf häufige Mutationen hin, Viren gibt es auch schon länger. Eine Mutation muss auch nicht immer negativ sein, sie kann auch durchaus positive Effekte haben.
Nur würde ein krankes Tier im Busch keine Nachkommen durchbekommen, es gilt nun mal "Survival the fittest" oder wenn es erfolgreich eine Krankheit überwindet, dies z.T. an seine Nachkommen weitergeben.
Vielleicht tragen wir auch sehr viel zu den Krankheiten unserer Tiere selber bei, diese Erfahrung haben wir im letzten Jahr bei unseren Piepsern gemacht. Dem versuchen wir jetzt aktiv gegen zu arbeiten, in dem wir uns informieren, noch mehr auf Hygiene achten usw. (aber es wird immer wieder Fehler geben die Mensch macht).
Gruss Iris
 
Thema: Krebs bei Wellis ( Tumore )
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