Ich habe im Internet noch den Tipp gesehen den Papagei der sich falsch verhält für kurze Zeit in den Käfig zu setzen, als Belohnungsentzug bzw. Freizeitentzug. Ich habe auch das Gefühl das es bei Zora sehr gut wirkt.
Nur wenn sie jetzt beißt dann weiß sie schon das es jetzt in den Käfig geht und dann fliegt sie natürlich weg.
Meine Frage ist jetzt, wie lange kann sie sich das merken, dass sie für den Biss in den Käfig kommt? Dauert ja ein wenig bis ich sie wieder im Käfig habe.
Genau letzteres ist das Problem an der "Strafe" in den Käfig setzen.
Das in den Käfig setzen hilft einem selbst sicher erst mal, sich und den Vogel wieder runterzufahren. Letztendlich stellt sich aber die Frage, ob der Vogel den Käfigarrest auch wirklich noch mit dem Biss an sich verknüpft und es als eigentliche Konsequenz mit seinem Beißverhalten sieht.
Als Konsequenz auf ein Verhalten (hier Biss) gilt allgemein für den Vogel das, was innerhalb von Sekunden danach geschieht, d.h. die erste Geste nach dem Beissen ist die Konsequenz.
Diese Konsequenz ist die Verstärkung des Benehmens.
Wenn er beisst und du ihn unmittelbar danach auf die Hand nehmen möchtest und ihn in den Käfig trägst, so sind das alles Verstärkungen aber die
erste wirkt am stärksten.
In dem Fall ist die erste Konsequenz auf seinen Biss dein herankommen und das auf die Hand nehmen, was für den Vogel evtl. lohnenswert erscheinen kann, selbst wenn kurz danach das in den Käfig setzen folgt. (Aufmerksamkeit bekommen durch deine erneute Annäherung, durch hinter ihm herlaufen und ihn auf die Hand nehmen)
Er kann daher evtl. genau das Gegenteil aus der Situation für sich verknüpfen, wie das was wir eigentlich damit bezwecken möchten (Strafe und kurzfristig isolieren).
Nur wenn sie jetzt beißt dann weiß sie schon das es jetzt in den Käfig geht und dann fliegt sie natürlich weg.
Daraus kann sich das nächste Problem ergeben und zwar, dass sie generell das Reintragen in den Käfig negativ verknüpft und sich auch in anderen Situationen dagegen sträubt, auf die Hand zu kommen.
Als Konsequenz für das brave Aufsteigen und sich tragen lassen folgt in dieser Situation halt unmittelbar der Käfigarrest. Der Vogel kann daraus also lernen, wenn ich auf die Hand aufsteige und mich tragen lasse, droht mir der langweilige Käfig, also eine für ihn nicht lohnenswerte Konsequenz.
Es wundert daher nicht, dass sie schon beginnt, sich dagegen zu sträuben und wegzufliegen.
Aus diesem Grund kann die Strafe in den Käfig evtl. teils Erfolg haben, aber auch in vielen anderen Fällen langfristig gesehen nicht wirken.
Mal unabhängig von deinem Problem hier, würde ich aus schon eben geschriebenen Hintergrund beim Hereintragen allgemein raten, dass man seinen Vogel immer noch kurz mit einem Leckerli oder einer Streicheleinheit belohnt/verstärkt, wenn er sich hat brav in den Käfig tragen lassen, damit er das Reintragen positiv verknüpfen kann, es sich also für ihn lohnt.
PS: Polly hat heute den Kopf gesenkt und wollte das ich sie kraule. Zwar nur einen kurzen Moment aber das mal so als gute Nachtlicht
Das freut mich
.