Also der Abschuss da in den Nestern, war ganz klar eine unprofessionelle schlechte Sache. Das hätte man ganz sicher auch besser machen können.
Dass Kormorane auch andernorts verfolgt werden, hat natürlich auch damit zu tun, dass sie umherstreifen und selten angeschrieben sind. So im Stil : ich fresse keine Aeschen.
Es geht ja auch nicht nur um Aeschen. Wenn ich bei unseren Berufsfischern manchmal sehe wie viele angefressene Fische im Netz hängen und auch wieviele Kormorane die Netze zerreissen, kann ich verstehen, dass da keine Freude herrscht.
Es geht aber bei allem nur darum, ein erträgliches Mass zu finden. damit sind wir wieder beim Not abwenden.
Wenns nur um Spassfischer geht, seh ich keine grosse Notwendigkeit. Beim Berufsfischer , ist es ein wenig anders.
Und wenns um gefährdete Fische geht, ist es nochmal was anderes.
Also wie schon so oft gesagt, es geht nicht um ein entweder oder , sondern um ein sowohl als auch.
Und das Ganze flankiert von einer ganzen Anzahl anderer Massnahmen.
Die Ursachen für die Probleme sind vielfältig, also müssen auch die Gegenmassnahmen so sein.
Ein Allheilmittel gibt es nicht. Aber es gibt Mittel, die kurzfristig Wirkung zeigen, damit man für die langfristigen Zeit hat.
Dies alles ist aber immer vom Ort und den Zuständen abhängig. Was am einen Ort notwendig ist, kann am Anderen sinnlos sein.
Es gibt bei einfach immer Gewinnerarten und Verliererarten. Wenn wir Wert darauf legen, dass zuletzt nicht nur die Gewinnerarten übrigbleiben, weil sie sich gut anpassen können, sind manchmal Eingriffe nötig. Dies einfach darum, weil wir nicht mehr in einer Naturbelassenen Umwelt leben, sondern schon so stark eingegriffen haben, dass wir nun nicht mehr so einfach zurückkrebsen können.
Es sei denn, man lässt den Dingen ihren Lauf und findet sich mit dem Resultat einfach ab. das ist ganz klar auch eine Möglichkeit.
Dann muss aber auch der ganze Naturschutz umdenken. Dann sind halt die Lebensbedingungen für die einen Arten die sich anpassen können besser, und die anderen haben dann halt Pech gehabt. Es würde sich alles einpendeln, aber einiges ginge auch verloren.
Wenn es legitim ist spezielle Arten zu fördern, muss es genauso legitim sein , andere zu bremsen, solange keine Gefährdung damit verbunden ist.
Ich habe das mit anderen Arten in einem Naturschutzgebiet ( war da 16 Jahre lang in der Fachkomission zur Betreuung) erlebt. Zur Förderung der Wasservögel, wollte man zusätzliche Flachwasserzonen besser fluten. Super Absicht. Leider wäre dann der Lungenenzian und der Moorbläuling aus diesem Gebiet verschwunden. Also gab es ein Abwägen. Man hätte auch gar nichts machen können. dann gäbs heute weder noch, dafür mehr Krähen, Füchse und so, denn diese kämen auch mit dieser Situation zurecht.
Wir haben grossflächig eine von uns gestaltete Umwelt und so schwer es manchmal ist, muss man doch immer wieder einmal eingreifen, wenn man eine co Existenz schaffen will. Auf fördernder und auch auf bremsender Ebene.