Frontendurchgänge und maritime Polarluft ( Höhenkaltluft)- auf ein Neues!
hallo nisus
gefällt mir garnicht
das deine vorhersagen immer zutreffen
immer mußt du recht haben
das gute daran
mann kann sich drauf eintellen
mfg willi
Moin,
Hmm, immer kann man auch nicht recht haben.
So, das gröbste an Höhenkaltluft ist jetzt durchgerauscht, im schwächeren Ausmaß gibts sie aber noch in Süddeutschland, wo noch weitere, teils kräftige Schnee/Graupelschauer und teils auch Graupelgewitter südostwärts driften. Im Nordwesten setzte teils bereits in den Mittagsstunden eine Beruhigung der Situation ein, da sich von Westen ein schwaches Zwischenhoch einschob. Nun, diese kurze ruhige Phase, die im Westen teils auch jetzt noch anhält ist nicht von langer Lebensdauer.
Die Warmfront, zugehörig zu einem Tiefdruckkomplex nahe Island, sich ostwärts verlagernd, nähert sich derzeit vom Ärmelkanal her- mit ihr: frontale Niederschläge. Wir kennen ihn ja alle, den gleichmäßigen Landregen, der so typisch für Warmfronten ist. Nun, diesen kriegen wir in der kommenden Nacht oder eher ab den Frühstunden. Großartige Mengen werden da nicht zusammenkommen, es sei denn man wohnt in Staulagen der Mittelgebirge.
Da wir zurzeit noch recht tiefe Temperaturen haben, teils nur über dem Gefrierpunkt kann ja die Frage aufkommen, ob das ganze nicht als Schnee fällt. Ich muss ( leider) sagen: nein. Grund: in der Höhe schiebt sich diese Warmluftzunge über die schwerere, bodennahe Kaltluft und setzt sich dann auch rasch in Bodennähe durch. Es kann also sein, dass das Timing nicht stimmt und wir beim Einsetzen des Niederschlags schon recht deutliche Plusgrade haben. Und selbst wenn! das Timing passt, zufriedenstellend wird das dann auch nicht sein. Selbst dann sind am Anfang maximal Nassschneefälle möglich, eine Schneedecke schließe ich da aus abgesehen von mittleren Lagen. Doch selbst dort geht es früher oder später, wohl in den Vormittagsstunden in Regen über und die " Schneespülmaschine" wird angeworfen... Anstieg der Schneefallgrenze bis 1000 Meter..
Wintertechnisch sollte man sich also keine Hoffnungen machen, das Ding nennt sich nicht umsonst " Warmfront". Nun, wie gesagt stabilisiert sich die Luftmasse derzeit und mit der folgenden Warmfront und es kommt nur zu mäßigen und längeranhaltenden ( frontalen) Niederschlägen.
Mit einem Eintreffen der Warmfront rechne ich in der Westhälfte in den frühen Morgenstunden. Jeder Warmfront folgt eine Kaltfront und diese folgt recht schnell. Mit dieser Kaltfront folgen erneut Niederschläge, die an diese gekoppelt sind, meist schauerartig und dann teils kräftig. So schnell sie kam, so schnell wird diese Kaltfront dann auch wieder durch sein- und mit ihr gehts wieder in eine neue " Höhenkaltluft-Episode". Die maritime Polarluft, die advehiert wird ist dennoch nicht derart hochreichend kalt wie am heutigen Tage, wird über dem recht warmen Nordseewasser dennoch kräftige Graupel- und Regenschauer, teils auch Graupelgewitter, v.a im Nordwesten auslösen. Die höhere Chance auf Graupelgewitter jedoch besteht nach jetzigem Stand am Montag.
Fazit:
- heute Abend: letzte Reste der HKL in Form von Schauern fallen in sich zusammen, Warmfrontbewölkung ist bereits aufgezogen in Westdeutschland
- ab den frühen Morgenstunden ( wahrscheinlich gegen 03 Uhr) einsetzender mäßiger Landregen im Zuge der Warmfront, bis in den Vormittag hinein anhaltend ( Westdeutschland), erreicht nachmittags auch die polnische Grenze.
- in den Mittagsstunden erreicht die folgende Kaltfront Nordwestdeutschland -> schauerartiger Regen, teils kräftig. In den Vormittagsstunden wird eine Windzunahme erfolgen, besonders in der Norddeutschen Tiefebene, aber auch in Teilen Süddeutschland sind Sturmböen ( BFT 9) bis in tiefere Lagen möglich, an der Küste auch etwas mehr.
- postfrontal ( hinter der Kaltfront) fließt maritime Polarluft ein, wenngleich etwas weniger hochreichend kalt, dennoch reicht es, um kräftige Regen- sowie Graupelschauer, seltener Graupelgewitter entstehen zu lassen.
- in der Nacht zum Sonntag nachwievor teils kräftige Schauerereignisse mgl, parallel dazu auch bis in tiefere Lagen Sturmböen ( v.a während eines Schauers, aber auch , auf den Kammlagen der Mittelgebirge Orkanstärke.
- zum Sonntag nähert sich ein weiteres atlantisches Frontensystem, mit diesem weitere Niederschläge- ähnlich wie jetzt kommende Nacht und morgen- gleiche Abfolge, frontale Niederschläge, postfrontal wieder maritime Polarluft. Wind bleibt ein Thema. Diese maritime Polarluft, die postfrontal einfließt wird sich dann v.a am Montag bemerkbar machen- besonders Richtung Nordwesten sind erneut Graupelgewitter möglich, ansonsten weniger wahrscheinlich.
Soweit zu den Abläufen der kommenden Tage, ein durchgreifender Wintereinbruch ist nicht abzusehen.
In diesem Sinne,
schönes Wochenende!