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Walter
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Hallo Tina!
Zitat Tina
Damit hier kein Missverständnis entsteht: unter interagieren verstehe ich nicht etwa, dass ich mich den Vögeln aufdränge, sondern dass ich darauf eingehe, wenn sie etwas von mir wollen.
Wenn also ein Papagei auf meiner Schulter sitzt, die Kopffedern aufstellt und mir den Kopf ins Gesicht drückt, soll ich ihn dann nicht Kraulen sondern ihn zu seinem Partner bringen der das sonst macht, aber vielleicht jetzt gerade keine Lust dazu hat?
Oder wenn ich Futternäpfe tausche und einer will jetzt unbedingt einen Kampf um den Futternapf beginnen, soll ich das dann ignorieren und ihm den Futternapf mit mehr oder weniger sanfter Gewalt wegnehmen?
Oder wenn ich Nüsse austeile, einer der Vögel fliegt zu mir, ich gebe ihm eine Nuss, aber er will jetzt kein Leckerli sondern ein wenig ganz lieber Vogel spielen. Er nimmt die Nuss ganz spielerisch, lässt sie fallen, drückt seinen Kopf in meine hohle Hand und gibt dabei leise Quietschetöne von sich. Soll ich den Vogel dann möglichst schnell wegjagen, denn dieses Verhalten ist ja nicht tiergerecht?
Oder wenn sie abends ihre 2 Stunden im Haus herumgetobt haben und dann an der Wohnzimmertüre erscheinen und mit einem "Gute Nacht" ankündigen, dass sie jetzt in ihr Zimmer zurück wollen. Soll ich das ignorieren denn ein tiergerecht gehaltenes Tier hat seine Bedürfnisse nicht in der menschlichen Sprache zu artikulieren?
Oder wenn einer vor dem Fernseher mit sichtlichen Vergnügen und deutlich verstellter tiefer Stimme den Sprecher eines Dokumentarfilms nachahmt. Soll ich den Vogel also schnellstens aus den Wohnräumen entfernen, denn ein sprechender Papagei vor dem Fernseher, das ist doch nicht tiergerecht?
Übrigens habe ich heute in der Zoosendung "Nürnberger Schnauzen" gesehen wie sich ein Schmutzgeier von seinem Pfleger den Kopf kraulen ließ. Soll man sich also beschweren, wenn ein großer Tiergarten ein so wenig tiergerechtes Verhalten öffentlich vorführt?
Ich trainiere meine Vögel nicht und zwinge sie zu nichts, all diese Verhaltensweisen sind ganz freiwillig und ergeben sich aus einer bestimmten Situation. Ich sehe allerdings meine Vögeln nicht in erster Linie als Tiere sondern als intelligente Lebewesen deren Ansprüche gar nicht so viel anders als die des Menschen sind: Papageien haben Humor, können sich freuen und ärgern, lieben Musik und gutes Essen. Natürlich brauchen sie auch einen arteigenen Partner, was aber keineswegs bedeutet, dass ihnen der Umgang mit Menschen nicht Freude bereitet.
@Christine
Ich stimme hier durchaus zu. Aber aus Angst, daß jemand da jemand etwas in falschen Hals bekommen könnte, so zu tun, als wäre es nicht möglich Papageien so zu halten, daß Mensch und Tier etwas davon hat, das halte ich nicht für richtig, denn es stimmt einfach nicht.
Gruß
Walter
Zitat Tina
@ Walter , Großpapageien halten, um mit ihnen zu "interagieren" ? Das wäre nicht meine Welt, es ist schwierig genug, Großpapageien tiergerecht zu halten, da würde für mich das Haltungssystem im Vordergrund stehen. Wenn das stimmt, sind auch Großpapageien nicht auf den Menschen als "Bespaßer" angewiesen, sondern nur auf vielfältiges Futter, Sauberkeit und jede Menge Platz und Abwechslung- interagieren tun sie unter sich.
Damit hier kein Missverständnis entsteht: unter interagieren verstehe ich nicht etwa, dass ich mich den Vögeln aufdränge, sondern dass ich darauf eingehe, wenn sie etwas von mir wollen.
Wenn also ein Papagei auf meiner Schulter sitzt, die Kopffedern aufstellt und mir den Kopf ins Gesicht drückt, soll ich ihn dann nicht Kraulen sondern ihn zu seinem Partner bringen der das sonst macht, aber vielleicht jetzt gerade keine Lust dazu hat?
Oder wenn ich Futternäpfe tausche und einer will jetzt unbedingt einen Kampf um den Futternapf beginnen, soll ich das dann ignorieren und ihm den Futternapf mit mehr oder weniger sanfter Gewalt wegnehmen?
Oder wenn ich Nüsse austeile, einer der Vögel fliegt zu mir, ich gebe ihm eine Nuss, aber er will jetzt kein Leckerli sondern ein wenig ganz lieber Vogel spielen. Er nimmt die Nuss ganz spielerisch, lässt sie fallen, drückt seinen Kopf in meine hohle Hand und gibt dabei leise Quietschetöne von sich. Soll ich den Vogel dann möglichst schnell wegjagen, denn dieses Verhalten ist ja nicht tiergerecht?
Oder wenn sie abends ihre 2 Stunden im Haus herumgetobt haben und dann an der Wohnzimmertüre erscheinen und mit einem "Gute Nacht" ankündigen, dass sie jetzt in ihr Zimmer zurück wollen. Soll ich das ignorieren denn ein tiergerecht gehaltenes Tier hat seine Bedürfnisse nicht in der menschlichen Sprache zu artikulieren?
Oder wenn einer vor dem Fernseher mit sichtlichen Vergnügen und deutlich verstellter tiefer Stimme den Sprecher eines Dokumentarfilms nachahmt. Soll ich den Vogel also schnellstens aus den Wohnräumen entfernen, denn ein sprechender Papagei vor dem Fernseher, das ist doch nicht tiergerecht?
Übrigens habe ich heute in der Zoosendung "Nürnberger Schnauzen" gesehen wie sich ein Schmutzgeier von seinem Pfleger den Kopf kraulen ließ. Soll man sich also beschweren, wenn ein großer Tiergarten ein so wenig tiergerechtes Verhalten öffentlich vorführt?
Ich trainiere meine Vögel nicht und zwinge sie zu nichts, all diese Verhaltensweisen sind ganz freiwillig und ergeben sich aus einer bestimmten Situation. Ich sehe allerdings meine Vögeln nicht in erster Linie als Tiere sondern als intelligente Lebewesen deren Ansprüche gar nicht so viel anders als die des Menschen sind: Papageien haben Humor, können sich freuen und ärgern, lieben Musik und gutes Essen. Natürlich brauchen sie auch einen arteigenen Partner, was aber keineswegs bedeutet, dass ihnen der Umgang mit Menschen nicht Freude bereitet.
@Christine
Es geht nicht darum, dem Vogel den Spielkameraden oder Partner zu ersetzen.
Das muss man hier einfach dick unterstreichen. Viele, nicht alle, sehr junge User lesen nur dies heraus.
Wow, ich kann ihn Zähmen und er wird mein Kamerad und dann braucht er ja keinen Partner. Er hat ja mich.
Deshalb schreibe ich soviel und das jedes Mal, wenn das Thema, zahm und wie zähme ich, aufkommt.
Der Mensch kann ja viel machen, zähmen, interagieren und vieles mehr, das Wichtigste bleibt immer NURfür den Vogel, das er einen richtigen Partner hat.
Ich stimme hier durchaus zu. Aber aus Angst, daß jemand da jemand etwas in falschen Hals bekommen könnte, so zu tun, als wäre es nicht möglich Papageien so zu halten, daß Mensch und Tier etwas davon hat, das halte ich nicht für richtig, denn es stimmt einfach nicht.
Gruß
Walter