Hallo
Bevor ihr mich jetzt prügelt. Ich hab sowas schon mal versucht. Ich glaub ich war damals 12 Jahre alt oder so und ich war wohl meiner kindlichen Neugier erlegen.
Auch wenn ich es jetzt sicher nicht mehr versuchen würd so find ich es doch ok von meinen Erfahrungen von damals zu erzählen.
Mir ist ein Weibchen aus einer Freivoliere entwischt. Es blieb im Umkreis der
Voliere. Da ich nicht wußte wie ich es fangen sollte begann ich es zu füttern. Bald besetzte es einen Nistkasten und begann zu bauen und legete Eier. So kam ich auf die Idee das dazugehörige Männchen auch frei zu lassen.
Da das Weibchen die Umgebung schon gut kannte funktionierte das auch. Bald gab es Nachwuchs und die Zebrafinkenpopulation wuchs. Am Ende des Sommers bekamen dann auch die ersten Jungen selbst wieder Nachwuchs.
Ich konnte die Vögel in einem Umkreis von 2 km beobachten. Bin damals mit dem Fahrrad hinterher gefahren
Die Vögel bauten nur noch freistehende Nester und dies nur in den Wipfelbereichen von Blaufichten, von denen es in der Nachbarschaft einige gab.
Die für mich damals aufregendste Beobachtung war wie die Zebras das Fangen von Fluginsekten lernten. Sie machten es den Spatzen nach. Dabei saßen sie auf hohen Bäumen und flogen immer wieder auf um sich ein Insekt zu schnappen.
Was sich veränderte war das Flugbild. Während die zwei Zebras aus der Freivoliere recht langsam unterwegs waren flogen die in Freiheit Geborenen viel schneller.
Das klingt jetzt alles recht nett, doch es gab anscheinend einen enormen Feinddruck, denn die Population bestand im Schnitt immer nur aus 7 Vögeln und das obwohl wenn Junge aus mehreren Nestern gleichzeitig ausfolgen auch mal über 20 Zebrafinken gleichzeitig in Freiheit lebten.
Mittlerweile fütterte ich die Tiere auf unserem Balkon und gewöhnte sie dran, ihr Futter aus einem dort aufgestellten Käfig zu holen. Im Herbst des selben Jahres fing ich sie dann alle ein in dem ich mittels langem Zwirn das Türchen des Käfigs schloß.
Tja, so war das damals.
Heute würd ich jedem von solchen Experimenten abraten. Vermutlich war das alles nur möglich weil das entkommene Weibchen beim Männchen blieb und so langsam die Umgebung erkunden konnte, ausserdem war sicher viel Glück dabei, dass das Pärchen nicht vor der Jungenaufzucht Fressfeinden zum Opfer fiel.
Alles in allem würd ich das heute als "Schnappsidee" bezeichnen, will aber nicht leugnen, dass mir dieser Sommer immer in Erinnerung bleiben wird...
lg, Othmar