Nun,
zum einen brauchst Du unbedingt zwei Amazonen. Einzelhaltung ist Tierquälerei. Mehr muss man dazu gar nicht sagen. Zum anderen würde ich nochmal überdenken, ob gerade diese lauten, zeitweise manchmal (nicht unbedingt, kommt aber eben häufig vor) extrem aggressiven Papageien das richtige für Dich sind.
"Sprechen" lernen Amazonen je nach Art, Umfeld und Disposition unterschiedlich früh und gut. Kann schon mit ein paar Monaten anfangen, kann ein Jahr dauern, kann völlig ausbleiben....
Es gibt ja auch ziemlich viele Amazonenarten, die durchaus Verhaltens- und Temperamentsunterschiede aufweisen. Aber laute und potentiell aggressive Vögel sinds alle. Die meisten Arten lernen in der Regel wenig bis gar nicht sprechen. Am größten ist die Chance noch bei den Blaustirnamazonen und den diversen ochrocephala Unterarten.
Aber auch viele Exemplare dieser Amazonen lernen trotz großer Bemühungen ihrer Besitzer nie ein Wort. Kannst Du die Vögel dann auch noch liebhaben?
Vielleicht kämen für Dich auch die tendenziell ruhigeren und weniger aggressiven Langflügelpapageien oder Graupapageien in Frage?
Oder zB Nymphensittiche (sehr unterschätzte Vögel und absolut "richtige" Papageien bzw Kakadus)?
Schau Dir doch auch mal die Haltung von Amazonen (oder Deiner evtl neuen Wunschart) bei jemandem an, um einen Eindruck zu bekommen. Hier im Forum findest Du sicher jemanden in Deiner Nähe, der Dir das gerne mal vorführt.
Ich denke , Du weisst schon, dass Du einen Käfig von mindestens 2 x 1 x 2 m Größe brauchst. Aber ist Dir auch schon bewusst, dass der nicht einfach irgendwo stehen darf, sondern hell, nicht in der Nähe von unter 200Hz angesteuerten Fernsehern, nicht in der Nähe von Leuchtstoffröhren, die ohne EVG betrieben werden, nicht in der Küche und zugfrei? Je nach Standort muss auch eine Zusatzbeleuchtung installiert sein. Rechne dafür mal 2-300€ für die Anschaffung und 1000kWh/Jahr an Strom. Aber als Neuling hast Du wahrscheinlich nur sehr vage Vorstellungen davon, wieviel Dreck (hast Du eine Ahnung davon, was Gefiederstaub ist?) und Krach solche Vögel machen können und was sie beim -unbedingt häufig nötigen- Freiflug mit Möbeln, Türen und Wänden anrichten können.
Und bist Du sicher, dass Du die Zeit hast, den Vögeln jeden Tag (mit nicht allzuvielen Ausnahmen) mehrere Stunden überwachten freiflug in der Wohnung zu ermöglichen? Wenn Du hiermit Probleme hast, brauchst Du zur Haltung in jedem Fall ein Vogelzimemr und keine
Voliere.
Papageien und Kinder ist insgesamt das kleinste Problem, was auf Dich zukommt. Ich habe auch beides und nie Probleme damit gehabt. Man sollte halt die Vögel und Kinder (unter ca 13) nie unbeaufsichtigt zusammenlassen und die Kids müssen in der Lage sein zu lernen, den Käfig in Ruhe zu lassen. Aber das kann man auch schon Krabbelkindern beibringen (Hier ist Anfangs aber Aufsicht natürlich wichtig. So ein Fingerchen ist beim sich hochziehen am Käfig rasch mal abgebissen und Amazonen zählen hier absolut zu den gefährlicheren Arten).
Vor der Anschaffung ist auch die Urlaubsbetreuung zu regeln und ein vogelkundiger (!!!!) Tierarzt ausfindig zu machen.
Es muss auch klar sein, dass Du notfalls immer ad hoc ein paar hundert Euro übrig hast, falls der Tierarztbesuch übnerraschend nötig wird. Behandlung von Papageien wird meist relativ teuer.
Bedenke auch, dass es nur anfangs süss ist, wenn Papageienjünglinge sehr menschenbezogen sind. Aber glaube mir, das nützt sich ab und wird auf Dauer sehr sehr lästig. Ich weiss, das glaubt einem keiner, der so süsse Babies erstmals sein eigen nennt. Aber bei den meisten schwenkt das innerhalb weniger Jahre um und nicht wenige Vögel werden gerade deshalb abgegeben, weil sie völlig distanzlos (und somit als Erwachsene potentiell gefährlich), aufdringlich und (über)fordernd gegenüber ihrem Besitzer sind. Sinnvoller ist es daher, bereits bei der Anschaffung darauf zu achten, dass die Biester nicht zu zahm sind. Also keine
Handaufzuchten. Und darauf achten, dass sie sich gerade in den Jugendjahren nicht zu sehr auf den Menschen fixieren.
Wenn Dir das alles bewusst ist und Du bereit bist, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen, bekommst Du Haustiere, an denen Du jahrzehntelang Freude hast. Die attraktiv sind, fasziniernde Verhaltensweisen zeigen, durch hohe Intelligenzleistungen beeindrucken und evtl eben auch "sprechen" lernen bis hin zur situationsgerechten Anwendung des gelernten.
Aber die andere Seite...der Aufwand, die Kosten, der Platzbedarf, Krach, Dreck und Nageschaden.....das gehört eben immer unausweichlich dazu.