Auswildern von gezüchteten Waldvögeln?

Diskutiere Auswildern von gezüchteten Waldvögeln? im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Ist es möglich, in der Voliere nachgezüchtete Waldvögel auszuwildern? Ich geb mir große Mühe, unseren großen Garten vogelfreundlich zu gestalten...
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Ps. Der Freund und ich züchten immer noch.[/QUOTE]
 
Der Freund und ich züchten immer noch.[/QUOTE]
Früher zu meiner Kindheit gab es sowas nicht. Als 10 jähriger hab ich mit der Vogelzucht angefangen und bin fast täglich mit meinem Freund zusammen durch die umliegende "Natur" gekrabbelt.
Das man da 2 Stunden garnichts gesehen hat gab es nicht. Ob das nun an Pflanzenschutzmitteln liegt oder nicht ist zu vermuten lässt sich aber von mir nicht beweisen.
Gruß
Terra
Ps. Der Freund und ich züchten immer noch.
 
Entschuldigung, ich komme technisch nicht mit dem Zitieren zurecht, und lasse es nun lieber.

Die Kausalkette :
1 . Mehr für die Insekten geeigneten Futterpflanzen
2 . mehr Insekten können sich ernähren und verbreiten
3 mehr Futter für die Wildvögel steht zur Verfügung
erkenne ich und stärke ich und diese Kette funktioniert auch - zumindest im kleinen Bereich , den ich gestalten kann. .
Ich habe leider nur einen kleinen Einfluss auf die politischen Entscheidungen, den ich natürlich auch nutze.
Selbst bei der Gestaltung meines eigenen Gartens z.B. mit Pflanzen muss ich gezielt gestalten und aktiv in die Natur eingreifen , zumindest am Anfang.
z.B. bringe ich gezüchtete bienenfreundliche Pflanzen in den Garten ein.
Mich überzeugt immer noch nicht, dass es schädlich für die Natur sein soll - oder zumindest nicht nützlich- dass ein Vogelzüchter die Kinder der heimischen Waldvögel wieder frei lässt. Im Käfig sind sie doch nur für den Menschen eine Freude und haben keinerlei Einfluss auf den Vogelbestand der Natur . Wenn sie freigelassen werden, hätten sie eine Chance, sich zu vermehren.Wenn ich einen Nistkasten anbringe und ein z.B. Mauersegler nimmt ihn an, dann habe ich auch in den Naturverlauf eingegriffen .
Ich kapiere es einfach nicht, ich meine es nicht böse. Ich bin Ärztin und als solche boykottiere ich ständig die Gesetze der Evolution und helfe nach, dass schwache Individuen überleben und weiter die Welt bevölkern, die sonst nicht mehr überleben könnten. Wenn dies für die Menschen erlaubt ist, warum nicht für einige Vögel, die ein paar Generationen geschützt im Käfig gelebt und möglicherweise gering mutiert sind ( in der Natur passiert das doch auch) .

Ich bin auch sehr traurig, dass Insekten, Vogelbestand etc so sichtbar und spürbar abnehmen und dass unsere Umgebung dadurch immer weniger widerstandfähig und immer weniger attraktiv wird. Ich versuche nur, mich weniger hilflos dabei zu fühlen . Ist es nicht besser, ein bisschen was zu bewirken, als garnichts tun zu können? Und richtig spaßig ist es nicht, nur zu spenden.
Tut mir leid, ich bin noch immer nicht ganz überzeugt, dass die Brut von Wildvögeln nicht durch Zucht unterstützt werden sollte.
Egal, ich danke sehr für die Antworten !!! Maria
 
Schade, dass Du nicht überzeugt werden konntest. Die Argumente der Populationsgenetik sind doch eigentlich zwingend.
Was macht Dich glauben, dass völlig wildes unkontrolliertes Auswildern Sinn machen und keinen schlimmen Schaden anrichten kann?
Leider gibt es ja Leute, die so handeln...das hat schon einigen Schaden angerichtet.
Ich rate sehr, zu akzeptieren, dass die Forschungen hunderter ausgebildeter Wissenschaftler nicht einfach mit einem Bauchgefühl abgetan und ignoriert werden dürfen.
Wenn Du heimischen Vögeln helfen willst, darfst Du keinesfalls unkontrolliert gezüchtete Auswildern.
 
Den Grundtenor hast du leider nicht verstanden.. Wenn ich in Gefangenschaft gezüchtete Waldvögel auswildere, so haben sie soviel Chancen zu überleben, wie ein Schneeball im Backofen.
Die Gründe liegen auf der Hand!
Und wie vermehren sich dann die Toten im Garten?
Und welcher verantwortungsvolle Züchter würde dann an solch einem Experiment mitwirken...nur weil jemand eine Vision hat?
Und zu den Bienen auch mal ein kleiner, unbedeutender Einwand..Also pflanze ich Wildkräuter im Garten an, um den Bienen eine Nahrungsgrundlage zu bieten.
Durch Samenflug werden sich dann in die Unkräuter in der Nachbarschaft ausbreiten, sicher zum Wohlgefallen der ansässigen Nachbarn.
Und die setzen dann die Mittel von Baysanto ein, die dieses Problem beseitigen, mit dem Effekt, das das Zeug auch in deinem Garten landet, womit die Nahrungsgrundlage dann wieder mal sehr schief hängt.
Manchmal...
Gruß
 
Wenn ich in Gefangenschaft gezüchtete Waldvögel auswildere, so haben sie soviel Chancen zu überleben, wie ein Schneeball im Backofen.
Das ist weit überzogen. Wideransiedlung von z.B. Waldrapp oder Bartgeier beweisen das es geht, in Gefangenschaft aufgewachsene Vögel freizulassen.
Solange es noch Bestände gibt, ist es (wie oben von Ingo beschrieben) nicht gut auszuwildern weil Schäden an der bestehenden Population entstehen können.
 
Das ist weit überzogen. Wideransiedlung von z.B. Waldrapp oder Bartgeier beweisen das es geht, in Gefangenschaft aufgewachsene Vögel freizulassen.
Solange es noch Bestände gibt, ist es (wie oben von Ingo beschrieben) nicht gut auszuwildern weil Schäden an der bestehenden Population entstehen können.

Nein, das ist nicht weit überzogen und ich ärgere mich über diesen Beitrag, der geeignet ist, den Threadstarter in seinem Vorhaben zu ermutigen. Muss das sein?.
In Deiner Argumentation werden zwei Dinge vermengt.
Erstens: Es ist absolut machbar, in Gefangenschaft aufgewachsene Vogelindividuen auf die Freiheit vorzubereiten und sie später auszuwildern. Die Erfolgsrate kann dabei erfreulich sein, muss es aber nicht. Der Aufwand bis dahin ist meist erheblich.
Die zweite Frage ist, in welchen Fällen ist das sinnvoll?
Du hast in der tat zwei sinnvolle Projekte genannt.
Aber die beiden genannten Beispiele sind wirklich Extreme:
Der Waldrapp wird in Mitteleuropa auf eine bestehende Null Population hin ausgewildert. Der Aufwand, die Vögel zu selbständigem Überleben - inklusive Zug- zu bringen und eine stabile Population zu bilden ist enorm. Schaden an lokalen autochthonen Populationen ist ausgeschlossen, weil es die nicht gibt.
Der schlimmste Schaden, der entstehen kann, ist, dass am Ende wieder die Ausgangssituation vorliegt: Keine Waldrappen in Mitteleuropa.
Die Bartgeier Auswilderung erfolgt wissenschaftlich kontrolliert und das betrifft auch die genetische Selektion der Zuchttiere. Leider ist die Basis eng, aber umso wichtiger ist die Auswahl. Die autochthone Population war so stark geschrumpft, dass eine Aufstockung durch zusätzliche Individuen nicht nur sinnvoll, sondern zum Überleben wohl essentiell ist. Zudem sind Bartgeier extreme k-Strategen, was ihre Fortpflanzung angeht. Allein dadurch zählt das Individuum für den Populationsbestand. Die Singvögel, um die es in diesem Thread ja eigentlich geht, sind (wie auch die Wildbienen) durchweg r-Strategen und entsprechend ist der Wert eines Individuums bei ihnen für den Fortbestand einer Population kaum darstellbar - so lange eine gewisse Mindestpopulationsgröße noch besteht.
 
Warum nicht die Nandus als Beispiel anführen, oder vielleicht den Wolf und die Spitzmaus in dem Zusammenhang miteinander vergleichen...?
Ich denke auch in Australien hat man so etwas mit der Gouldamadine versucht (Auswildern)und hat es wohl wieder aufgegeben, um dann doch aber lieber das Weidevieh aus bestimmten Gegenden zu verbannen, damit die Vögel wieder genügend Grassamen finden, damit sie genug Nahrung haben, was ihre Fortpflanzung begünstigt. Auch scheint sich wohl die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, das nicht die Luftsackmilben für den starken Bestandsrückgang verantwortlich waren, sondern wieder mal der Mensch mit seinem Eingreifen in die Natur.
Das scheint nach meinen letzten Informationen doch jetzt positive Aspekte zu haben.
Aber wenn wir schon andere Tiere als Vergleich anführen, die kaum natürliche Feinde haben, außer dem Menschen natürlich, so gebe ich doch zu bedenken, das ich noch nie gehört habe, das ein Bartgeier durch einen schnell fahren PKW zu Tode kam, was bei Kleinvögel wohl die Todesursache Nummer 2 ist, direkt nach dem Vergiften der Nahrungsgrundlagen der Tiere durch den Menschen.
Manchmal...
Gruß
 
Nochmal.....so lange Habitat und Nahrungsgrundlage OK sind, verkraften Kleinvogelpopulationen auch dramatischste Verluste an Individuen ohne nachhaltige Folgen. Ebenso, wie das Aussetzen hunderter Individuen
Beim Bartgeier wäre das anders...in beiden Fällen.
 
Fazit:
Wenn ich mir ein Auto ohne Motor kaufe, muß ich mir doch zu allerletzt Gedanken über den durchschnittlichen Verbrauch machen.
Gruß
 
Auch wenn die Diskussion hier kontrovers läuft, einer von wenigen Threads bei dem man viel lernen kann, und ich lerne gern dazu!

Was ich noch nicht verstanden habe ist, weshalb ausgewilderte r-Strategen laut Aussage einiger Diskutanten in Freiheit null Überlebenschancen haben sollten. Klar, auf die Population hat die Auswilderung auch vieler Exemplare keinen Einfluss, aber die Grösse der Gesamtpopulation ändert sich nicht. Ich sehe aber nicht, warum ausgerechnet die gesunden, gut genährten ausgewilderten Exemplare wegsterben sollten.

Grüsse,
tox
 
Nein, es müssen natürlich nicht ubedingt die ausgewilderten Exemplare wegsterben. Ich habe weiter oben gesagt "gleich viele" bzw ungefähr gleich viele.
Wenn nämlich, wie bei r-Strategen fast immer, ausgesetzte Exemplare zahlenmäßig zu einer Überpopulation führen, wird sich das, sofern die Zahlen relevant sind, eben automatisch wieder auf das Ursprungsmaß reduzieren. Wer dabei stirbt ist absolut nicht vorhersagbar.
Netto sind aber trotzdem die ausgewilderten eben oft weniger fit, was Futtersuche udn Prädationsvermeidung angeht.
Bei großen Populationen fallen ein paar mehr oder weniger natürlich auch nicht unmittelbar ins Gewicht, aber warum sollte man dann auch überhaupt auswildern wollen?
 
Was ich noch nicht verstanden habe ist, weshalb ausgewilderte r-Strategen laut Aussage einiger Diskutanten in Freiheit null Überlebenschancen haben sollten.
Grüsse,
tox
Steht in einem kurzem Satz in Post 6.
Und wächst im Garten das Futter, womit sie in Gefangenschaft ernährt werden..Samen und Insekten ?
Aber da kommen noch viele andere Aspekte hinzu, die in Freiheit aufgewachsene JV erst von ihren Eltern erlernen.
Gruß
PS und wenn selbst bei in Freiheit erbrüteten JV nur 80% (Kleinvögel) die Geschlechtsreife erreichen, wie hoch darf dann die Quote bei ausgewilderten und unangepaßten Exemplaren sein?
 
Ich finde es wunderbar, dass Gimpel , Dompfaffen und Finken nachgezüchtet werden.
Kann ich diese für mich seltenen eeinheimischen Vögel aus der Zucht in die Freiheit lassen, so dass sie eine Chance haben, zu überleben?

Ich möchte gerne noch mal aus einen anderen Grund auf die Ausgangsfrage zurück kommen, der soweit ich es gelesen habe, nicht angesprochen wurde. Stieglitze, Zeisige, Gimpel und andere Cardueliden aus menschlicher Obhut entsprechen sehr oft nicht mehr dem Wildtyp. Einheimische Vögel werden seit vielen Generationen gehalten und gezüchtet. Mutationen sind dabei aufgetreten und wurden entsprechend weitergezüchtet. Mutationen wurden auch von einer Art auf die andere übertragen und ebenfalls innerhalb der Arten weiter gezüchtet. Kreuzungsversuche sind gemacht worden bzw. Unterarten wurden untereinander verpaart. Natürlich gibt es auch noch Tiere, die der Wildform entsprechen, aber aber auch die die sollten aus den o.g. Gründen nicht ausgewildert werden - Unterartenmischlinge und Tiere aus Mutationszuchten erst recht nicht.

Jörg
 
Deshalb mein Hinweis gleich Eingangs auf die Populationsgenetischen Voraussetzungen. Selbst äusserlich absolut wildfarbene Vögel aus Hobbyzucht sind in aller Regel ein genetischer Mix mit zudem hohem Homozygtiegrad.
Und auch Wildfannachzuchten in früher Generation passen genetisch normalerwiese nicht zur Wohnlokalität des Züchters.
 
Nein, das ist nicht weit überzogen und ich ärgere mich über diesen Beitrag, der geeignet ist, den Threadstarter in seinem Vorhaben zu ermutigen. Muss das sein?.
In Deiner Argumentation werden zwei Dinge vermengt.
.
Das hast Du falsch interpretiert. Ermutigt habe ich niemand und vermengt auch nichts.
1) Ich habe geschrieben, dass es NICHT GUT ist Volierenvögel auszuwildern.
2) Waldvögel sterben in Freiheit nicht GLEICH weg wie von Gast 10 beschrieben.
Nimm einen Erlenzeisig der sich sofort an eine Gruppe Wildvögel anhängen würde, und sehr wahrscheinlich überleben würde. Bei Exoten sieht es anders aus, was allerdings nicht das Thema war.
 
Na, das setzt erst mal voraus, das sich im Gebiet Erlenzeisige auch aufhalten, hier habe ich seit 30 jahren keine gesehen... aber andererseits, warum Erlenzeisige auswildern, wenn sie doch in der Umgebung vorhanden sind?
Stieglitze gibt es hier aber, sollte man die dann auch auswildern.:zwinker:.
Aber sicher kann man sich auch etwas konstruieren, wenn denn bestimmte Schlußfolgerungen nicht ins Konzept passen.
Und nur mal am Rande, Vögel aus Käfigen und Volieren sind konditionell so auf der Höhe, das sie den Sperber beim Angriffsflug auch noch rechts überholen.:D
Ist auch nur mal so eine kleine Zwischensequenz, die auch unter "Auswildern" läuft.
Gruß
 
Du solltest nicht ständig von Dir auf Andere schliessen, sieht man in vielen Deiner Postings, Beispiel:

Und wächst im Garten das Futter, womit sie in Gefangenschaft ernährt werden..Samen und Insekten ?

So blöd, Vögel zur Auswilderung mit Futter vorzubereiten, das sie später in der Natur nicht vorfinden, ist wahrscheinlich kein Mensch. Aber Du scheinst alle Anderen ausser Dir selbst für unfähig zu halten bzw. argumentierst hier (im Gegensatz zu anderen Foris) mit Banalitäten und Selbstverständlichkeiten.
 
Nochmal für Maria, ich versuche Ingo s Aussagen mal zu vereinfachen. Hoffe Ingo is nicht böse deswegen.
Wenn in einem bestimmten Gebiet /Revier genug Futter für ein Pärchen Vögel vorhanden ist so wird sich dort auch ein Pärchen ansiedeln. Jetzt kannst du noch 5 Pärchen dort auswildern aber das Futter reicht nur für ein Paar. In Folge werden im günstigsten Fall 5 Paare verhungern oder im schlimmsten Falle sogar das angestammte Paar auch noch.
Wenn ich nur Futter für eine Ziege habe und zwei halte werden beide verhungern.
Mit anderen Worten. Besser ist es das Futterangebot und das Revier zu verbessern, dann überleben mehr wilde Jungvögel und können die Reviere besetzen.
Zu Zuchtvögeln sei noch gesagt das die schon so viele Generationen gezüchtet werden das es keine reinen Wildvögel mehr gibt. Es macht keinen Sinn einen Dompfaffen auszuwildern dessen nachkommen womöglich weiß oder gelb werden.
Gruß
Terra
Ps. Hoffe es richtig erklärt zu haben.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Auswildern von gezüchteten Waldvögeln?

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