Hallo Varlik,
ich glaube, deine hau-ruck Aktionen resultieren daraus, dass du noch nicht ganz verinnerlicht hast, was du da eigentlich für hoch sozialisierte Tiere hast.
Anders als z.Bsp. Hunde, welche Führung durch ihr Herrchen unbedingt benötigen und alles uneingeschränkt akzeptieren was dieser tut, sich also unterordnet, ist das Wesen der Grauen sehr viel differenzierter. Es klingt ungewohnt, aber du kannst dich gut daran halten, dich bei diversen Handlungen selbst zu fragen "wie würde ich das wollen. Wie würde ich behandelt werden wollen". Beispiel: Wenn ich möchte, dass meine Grauen von ihrem Platz auf meine Hand steigen, damit ich sie mitnehmen kann, halte ich die Hand hin und frage "kommst du mit?" Sie folgen nicht einfach (wie manch anderes Tier), sondern überlegen sehr genau, ob das für sie passen würde.
In der Welt der Papageien ist der Schwarm sehr wichtig. Sie futtern gemeinsam, putzen sich synchron, sind 24 Std. am Tag zusammen. Sind sie außerhalb der gegenseitigen Sichtweite, rufen Sie sich. Dabei wird auch der Halter irgendwann automatisch zum Schwarm gehören. Bin ich außerhalb der Sichtweite, wird nach mir gerufen. Und sie haben einen bestimmten Ruf nur für mich (stammt aus der Werbung für Kinderschokolade
). Sie rufen mit der ersten Tonfolge, ich antworte mit dem Rest.
Auch bei einer Zusammenführung kannst du dich an dich orientieren. Stell dir vor, du wärst allein auf weiter Flur und plötzlich stellt man dir eine Frau vor. Würdest du jede x-beliebige akzeptieren? Sicher nicht. Es muss schon irgendwie passen. Einfach zack, da ist sie, die nimmst du, ist nicht. Da würdest du schön blöd gucken.
Aber wenn sie quasi nebenan wohnt ohne dass sie dir auf die Pelle rücken könnte........da würdest du vielleicht ja neugierig werden
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Diese Tiere können wie wir gute und schlechte Tage haben. Sie sind mitunter beleidigt, eifersüchtig (wenn du dich zu viel mit dem anderen Vogel beschäftigst z.Bsp)., sie testen, wie weit sie mit dir gehen können und, das wurde schon von Geiercaro gesagt, wenn sie in einer fremden Umgebung sind benehmen sie sich erst mal "nett". Ganz genau wie du, wenn du bei Fremden zu Besuch bist. Daher kommt das eigentliche Wesen erst zum Vorschein, wenn sie sich eingelebt haben.
Hilfreich für dich ist sicher auch, wenn du dich mit ihrer Körpersprache befasst. Ich denke fast, die Rubrik könntest du schon gefunden haben, so viel, wie du schon gelesen hast
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