...Ich habe das Gefühl, dass das Medikamententhema irgendwie tabuisiert wird. Klar, die schwarzen Schäfchen wollen nicht als solche erkannt werden - und die braven Züchter wiederum wollen nicht mit den schwarzen Schäfchen verwechselt werden... und aus dem Grund ist es für Neulinge wie mich ziemlich schwer, sinnvolle Hilfestellung zu bekommen.
Also die "guten" Halter reden da ganz offen und ehrlich drüber, da Krankheiten leider zum Handwerk gehören. Und ein jeder der Vögel kauft weiß was er sich da schon alle so angelacht hat. "Wir" geben nur nicht mehr gerne öffentlich darüber Auskunft, sondern meist per PN, damit nicht jede Hirselstrippe die hier lesen kann, aber nichts versteht, ohne Verstand und ohne medizinischen Backgound oder TA an seine Tieren herumpfuscht. Da man ja Dank des IN nun überall und an jeder Ecke an jegliches Zeuchs rankommt.
Wie ich festgestellt habe, setzen offenbar recht viele Züchter ihre neuerworbenen Vögel nicht nur in Quarantäne, sondern unterziehen diese vorbeugend auch einer Baycox-Kur. Solange es nicht in einer Dauermedikation endet, ist hiergegen wohl auch nicht viel einzuwenden.
Doch absolut! Man sollte es so wie Plassco erwähnte, und genau auch so, aus eben diesem Grunde so handhaben.
(Man kauft nicht mal eben einen Vogel weil er einem gefällt, weil er in die Sammlung passt, weil er günstig ist.)
Wenn man sich des Risikos bewusst ist, welcher Rattenschwanz da dran hängen kann, was das für Kosten verursachen kann... Einschließlich der toten Vögel... dann sollte man immer so sicher wie möglich gehen, in der Befundung. Abgesehen davon gibt es noch diverse Möglichkeiten die den meisten TÄ noch gar nicht bekannt sind...Die also trotz aller Vorsicht im nachhinein einen ganzen Bestand verseuchen und eliminieren können
Für den Anfänger wäre dann wichtig zu wissen, welches Krankheitsbild man erkennen muss. Nicht dass man nen Vogel, der Zugluft erwischt hat auf Kokzidien behandelt...!
Falsch!
Der Anfänger sollte erst einmal wissen wie sich sein Tiere unter welchen Umständen wie verhalten und zeigen (individuelle Eigenarten nicht vergessen).
Dann weiß er auch was nicht normal ist und könnte z.B. eine beginnende Legenot von einer Kokzidieninfektion unterscheiden.
Die meisten kennen ihre Vögel nicht, jeden einzelnen. Und daher erkennen sie defakto auch die Anzeichen erst, wenn es eigentlich schon nach 12 ist. Offensichtlicher Durchfall, Niesen, am Boden sitzen, aufplustern sind
keine Anzeichen, sie zählen zu den "Ich verabschiede mich jetzt mal..." Symptomen.
Auch das Gewicht

seiner einzelnen Vögel sollte der Halter kennen, vor der Zucht und nach der Zucht. Ihren ungefähren TW-Verbrauch etc. Dann kann man schon vorher die Nachtigall trapsen hören.
In einem Zuchtbericht, um die Nachzuchten von Himalayagrünlingen gings da, hatte der Züchter regelmässig enorme Ausfälle bei den Jungvögeln vor und während der ersten Mauser. Als er sich entschlossen hatte, ausschliesslich in dieser Phase gezielt zu behandeln, ging die Ausfallquote gegen Null.
Das entspricht dem, was mir bei meinen WF passierte. Dennoch werde ich den Teufel tun und jetzt jedes mal Baycox reinknallen nur um Schwänze auf die Stange zu bringen. Ich kenne
jetzt aber die Symptome bei dieser speziellen Vogelart (Jungvögel) und werde demnächst noch schneller reagieren. Sprich Sammelprobe zum TA

Oder mal vom brütenden Weibchen so ein schönes großes Kotpaket vom Morgen checken lassen. Vorbeugend...
Trotzdem wäre es schön, wenn man als Anfänger, ohne Tabuisierung, eine vernünftige Anleitung bekommen könnte, wann man welche Vögel behandeln sollte. Wie häufig, welche Pause, welche Dosierung, Einzelvogel oder kompletter Bestand und so weiter.
Gar nicht Anton! Behandelt wird nach Boxen, Flügen oder
Volieren. Nicht Querbeet. Deswegen werden Sammelkotproben auch nach Besatz genommen und nicht alle Kotproben von allen Vögeln in einen Topf. Auch wenn sie im selben Raum leben!
Jetzt habe ich den einen Vogel nachbehandelt, der Symptome gezeicht hat. Und ich werde nach der Zuchtperiode noch einmal eine Sammelkotprobe analysieren lassen und falls die nicht komplett ohne Auffälligkeiten ist, werde ich ALLE Vögel einmalig einer Baycox-Kur unterziehen.
...Wenn etwas dagegen spricht, bitte um ehrliche Antwort...
Dagegen spricht das Wörtchen "Auffälligkeit" wenn sie/er auffällig sind/ist, lass einen TA auf die Probe schauen, wenn er nichts findet soll er flotieren, dauert 20zig Minuten. So lange kannst Du warten, wenn er dann immer noch nichts findet, Kotprobe ins Labor mit Antibiogramm (vorher einen Rest aufheben).
Du musst mal schauen was Kokzidien im Darm anrichten... da setzt sich schnell was anderes drauf... Wie Plassco schrieb... Man prügelt oft und schnell den falschen Hund. Diese Erfahrung musst Du dir aber selber aneignen... Durch Diagnostik und einen guten Facharzt, den Du wohl gefunden hast. Und nur die nicht cleanen Vögel werden behandelt. Sprich diese eine
Voliere, Flug, Box. Sonst landest Du da wo Plassco und viele andere weg wollen, bei den Dauermedijunkies
Hier kann ich Dir als Mathematiker helfen.

...
Anmerkung zu netter Hahn... Empfohlen werden 1-2,5 ml pro Liter.
Die Konsistenz ist nicht ganz gleich. Bei mir ergeben 0,03ml ein Tropfen Baycox.
Anton am besten holst Du dir in der Apo ein paar Insulinspritzen 1ml, und übst etwas

Die
Insulinspritzen mit Spardorn kosten etwas mehr, sind aber noch genauer.
Und nun wünsche ich allen Carduelidenhaltern und denen die hier mitlesen ein glückliches Zuchtjahr ohne böse Überraschungen
