@Hobbit: ja macht doch nichts, als Nichtjäger muss man sowas nicht kennen.
Ich hätte es einfach besser beschreiben sollen...
Heute war das Wanderweib von meinem Freund wieder erfolgreich auf Krähen, allerdings durch sehr ungewöhnliche Art und Weise.
Wir waren mittags mit dem Harristerzel draußen, der aber durch den vollen Kropf vorgestern noch um 40g zu hoch war und nicht ganz so gut flog wie er eigentlich konnte.
Also liesen wir es und entdeckten beim Heimfahren einen Krähenschwarm, der ideal für das Wanderweib gewesen wäre.
Daheim schnell den Harris an seinen Platz gestellt und den Wander hergerichtet; kurz darauf waren wir schon wieder unterwegs Richtung Krähen.
Kaum ist der Vogel losgestartet, flogen die Krähen auch schon zum Ortsrand und sammelten sie sich dort in einer Fichte.
Da der Wander sich darüber gestellt hat rannten wir sofort los um die Krähen rauszuscheuchen.
Wie immer waren sie natürlich nicht blöd und flogen in den nächsten Baum - auf die anderen Seite des eingezäunten Grundstückes.
Also so schnell wie möglich auf die andere Seite laufen, damit das Weib nicht auf die Idee kommt, sie könne vielleicht im Baum eine Krähe erwischen.
Ich kam mir vor wie ein Baseball-Spieler auf dem Weg zum Home Run, als ich um das Grundstück sprintete und dabei die Größe des Answesens verfluchte.
Auf der anderen Seite angekommen, scheuchte ich die Krähen aus einer Kastanie heraus, die direkt neben einer Garage o.ä. stand.
Der Falke setzte zu mehreren Stößen an, die aber alle ins Leere gingen.
Ich sah, dass oben auf dem Dach, in den Ästen der Kastanie noch eine Krähe saß (es gibt ja auch recht nervenstarke Krähen, die es sehr lange in ihrer Deckung aushalten).
Deswegen entfernte ich mich nochmals, um sie nicht zu früh aufzuscheuchen, also wenn der Falke nicht in der Nähe war und deswegen keine Chance hatte.
In einem großen Bogen kam das Weib dann zurück und steuerte die Krähe auf dem Dach an. Ich lief wieder los und versuchte mit klatschen sie aus dem Baum bzw. von dem Dach zu treiben.
Es waren nur noch kurz die Flügel der Krähe zu sehen, dann war das Weib schon da und band die Krähe auf dem Dach.
Die erste Frage die mir durch den Kopf ging: wieso flog die Krähe nicht weg?
Die zweite: wie bekommen wir nun den Falken samt der Krähe von dem Wellblechdach herunter?
Ich hörte, wie die beiden da oben ihren Kampf austrugen und hoffte, dass das Weib nicht allzu arg gebissen wurde und sie die Krähe schnell abnicken konnte.
Von meiner Seite aus gab es keine Möglichkeit, ohne Leiter auf das Dach zu gelangen, doch mein Freund konnte mit Erlaubnis der Grundstückseigentümer von der anderen Seite auf das Dach klettern und die beiden sicher "bergen".
Dann die Antwort darauf, wieso die Krähe nicht davon geflogen ist:
Sie pappte an einer der Kastanienknospen mit dem Schwanz fest und konnte nicht mehr weg.
Das sowas passieren kann, hätte ich nie für möglich gehalten.
Ich dachte eher, dass die Krähe vielleicht mit den nassen Schwanzfedern bei der Kälte am Blech festgefroren sei (was ja auch schon recht grotesk wäre...).
Hier die Bilder davon, eine der Knospen hängt noch immer fest an der Feder:
http://s7.directupload.net/images/100102/9anolorh.jpg
http://s4.directupload.net/images/100102/szeurvna.jpg