Moin Rena!
Wohl mit einer der schwierigsten Fragen überhaupt in der Papageienhaltung.
Wie Monis Auflistung schon zeigt hängt die "Verpaarkeit" von der individuellen Lebensgeschichte und dem Charakter eines Vogels ab.
Wirklich allgemeingültige Regeln kann man meiner Ansicht nach nicht aufstellen, man kann höchstens gewisse Tendenzen ausmachen, d.h.:
die Wahrscheinlichkeit für das Gelingen einer Verpaarung steigt, wenn es sich um artgleiche, etwa gleichalte, gegengeschlechtliche Papageien handelt.
Ausnahmen bestätigen dann die Regel:
Ich erinnere mich an einen Ara von Doris, der Panik vor gleichalten Tieren Artgenossen hatte und bei dem eine Zusammenführung erst mit einem jungen, noch nicht geschlechtsreifen Vogel gelang.
Bei meinen Mohren war es so, das mein Mohrenweibchen Rufine nur ein anderes Weibchen akzeptierte, die Zusammenführung mit Männchen klappte nicht.
Sollte eine Vergesellschaftung mit einem artgleichen Vogel nicht gelingen ist das Zusammenleben mit artfremden Papageien eine in Erwägung zu ziehende Alternative, die immer noch besser als Einzelhaltung ist.
Zur Frage: Rupfer zu Rupfer?
Einerseits wird die These vertreten, das durch die Verpaarung eines Rupfers mit einem anderen die Rupfer weiterhin (quasi durch das Vorbild des anderen) in ihrem Verhalten bestärkt werden und deshalb nach Möglichkeit kein weiterer Rupfer dazugesetzt werden sollte.
Andererseits: wenn das Rupfen mit Folgebehinderungen verbunden ist wie Flugunfähigkeit, dann kann es sein, das ein gesundes, flutaugliches Tier sich aggressiv gegenüber dem im gewissen Maße verlosen Rupfer zeigt.
Aber auch hier gibt es Ausnahmen, nämlich Vögel, die durchaus trotz Behinderung sich gegenüber gesunden Tieren durchsetzen können - so hatte mein Grauer Alf, als er noch nicht fliegen konnte, keine Probleme, sich gegen den flugtüchtigen Charlie zu verteidigen, im Gegenteil, trotz seiner Einschränkung ist Alf - inzwischen wieder flugfähig - der Ranghöchste in der Gruppe geworden.
Zur Frage, ob es tatsächlich Papageien gibt, die nicht mehr verpaarbar sind: diese Frage hat eigentlich nur eine akademisches, keine praktische Bedeutung.
es mag sein, das jeder Vogel grundsätzlich noch verpaarbar ist, das heißt aber nicht, das es dem Menschen mit seinen Möglichkeiten auch gelingt.
Polemisch gesagt: mit 99 Vögeln hat es nicht geklappt, aber der hundertste könnte es sein.
Doch leider gibt es Grenzen des Machbaren:
Finanzielle Grenze: wieviel geld kann man aufwenden für die Anschaffung der Tiere, für Fahrtkosten etc.
Räumliche Grenzen: wieviel Platz hat man zur Verfügung?
Wenn sich Vögel weiträumig aus dem ewege gehen können kann man auch zwei Tiere zusammenhalten, die sich nicht gut verstehen. Hat man aber noch eine Wohnugnsvoliere zur Verfügung, wird dies für Halter und Vögel zum Stress.
Sdamit sind auch die Grenzen angesprochen, die im Interesse der Tiere einzuhalten sind: jede Verpaarung bedeutet zunächst einmal Streß.
Sie bedeutet aber gleichfalls, das man einen Vogel zur Verpaarung aufnimmt und damit das Problem, wohin mit dem aufgenommenen Vogel beim Scheitern der Zusammenführung? Wieder abgeben? Dann wird man sich schnell dem Vorwurf aussetzen, einen Wandervogel zu schaffen.
Behalten? Das mag bei dem ersten, dem zweiten noch gehen, aber was ist mit dem dritten, vierten, fünften?
Für diese Probleme gibt es meines Erachtens keine wirklich gute Lösung - man kann da nur versuchen, das möglichst kleinste Übel zu wählen.
Und man muß versuchen darauf hinzuwirken, das dieses Problem gar nicht erst auftritt - indem man immer wieder auf die Notwnedigkeit der Paarhaltung hinweist und darauf, das man bereits von Beginn an zwei Tiere anschafft.
Aber selbst das stellt keine Garantie dar: in Einzelfällen passiert es durchaus mal, das nach dem Eintreten der Geschlechtsreife die beiden Vögel sich nicht mehr verstehen.
Dennoch: bei all den Problemen sollte ein Einzelvogel immer die Chance bekommen, mit einem Artgenossen zusammenzuleben.