Eiablage / Legenot!

Diskutiere Eiablage / Legenot! im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich habe 9 Nymphensittiche, 6 von einem Paar. Die Nymphe ist geperlt, das Männchen Wildfarben. Vor einiger Zeit, hat mir ein Arbeitkollege...
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Tommy707

Guest
Hallo,

ich habe 9 Nymphensittiche, 6 von einem
Paar. Die Nymphe ist geperlt, das Männchen
Wildfarben.
Vor einiger Zeit, hat mir ein Arbeitkollege
sein Weibchen überlassen, ein Einzeltier.
Er bekam im tausch ein Jungvogel (Männchen ?)
von mir.
Das Weibchen ist ca. 3 Jahre und besonders
handzahm.
Es hatte bis dato noch kein Ei gelegt.
Ich habe beobachtet, dass es sich im wahrsten
Sinne, sich den Jungmännchen zur Paarung hingibt.
Es ist aber kein Paar!
Vor ca. 2Wochen hatte Sie regelrechte Probleme mit der Eiablage.Auch Ihr verhalten änderte sich, Sie wurde richtig apatisch.
Sie wusste wohl nicht so recht wohin mit dem
Ei!
Auch Ihr Kot war sehr wässerig.
Ich dachte Sie hätte etwas ernstes.
Bis ich Sie dann in Ihr Käfig im Wohnzimmer
setzte.
Promt hat Sie Ihr Ei gelegt, aber es ist
nach kurzer Zeit insich gefallen.
Nun hat wieder dieses Problem!
Meine Vögel halte ich frei im Schlafzimmer.
Eine große Voilere wird demnächst gebaut.
Kann mir bitte jemand einen Tip geben ?
Auch suche ich einen Verein hier in Lübeck
und Umgebung.



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Thomas Pollmann
 
Ähem, war ja noch gar nicht fertig...:-)

Also, aus diesen Gründen sollte man das Futter unbedingt rationieren und fettarm anmischen (aber trotzdem vielfältig in der Saatenauswahl, nur die fettreichen Saaten in geringerem Anteil und die fettarmen Saaten - besonders Gräser - in höherem Anteil.

So, das wollte ich doch sagen...:-)

Gruß, Silke.
 
Lieber Tommy,

der Zustand, in dem sich Deine Henne befindet, ist sehr gefährlich. Offensichtlich ist ihre Mineralversorgung im Keller, das kann an früherer Fehlernährung, aber auch an bereits zuvor gezeigter Dauerlegerei liegen, von der Du bisher noch nicht viel mitbekommen hast, weil sie ja noch neu bei Dir ist und durch den Umgebungswechsel zunächst abgelenkt. Aber auch ihr beschriebener Paarungsdrang spricht dafür. (Insofern solltest Du Dich mal erkundigen, ob Dein Jungvogel jetzt etwa ein Einzeltier ist, dann hat Dein Kollege die problematische Henne nur gegen ein vermutlich männliches Tier getauscht.)

Also, jetzt sofort solltest Du Dich um die Mineralienversorgung der Henne kümmern. Dazu solltest Du zusätzlich zu den Mineralsteinen (meine Empfehlung sind die Merkl's Mineral Menue, die nicht nur Kalk, sondern auch alle anderen wichtigen Spurenelemente, nebst echten, säurefesten Magensteinchen enthalten) auch erst einmal Kalkpulver über feuchtes Futter anbieten (Obst, Kräuter etc.)

Die Henne muß jetzt viel (vor allem) Kalk aufnehmen, sonst wird die Legenot nicht besser werden. Die Henne ist - trotz der Freisetzung der fehlenden Stoffe aus ihrem Skelett - offensichtlich schon nicht mehr in der Lage, eine feste Eischale zu bilden. Das hast Du ja schon bemerkt. Weil diese Eier aber so flexibel sind, lassen sie sich nicht mehr problemlos ablegen. Kommt zu diesem Problem noch eine Unterkühlung, kann es leicht lebensbedrohlich werden, denn die Muskulatur der Henne verkrampft und die Henne ist dann körperlich absolut außerstande, das Ei noch herauszupressen. Ein operativer Eingriff, wenn die Legenot zu arg ist und die Kraft der Henne weiterhin abnimmt, kann sie noch retten, aber dann ist Eile geboten.

Deshalb: Unbedingt die Mineralversorgung der Henne ankurbeln, das Zimmer (man denke auch nachts) gleichmäßig warmhalten.

Wenn die Henne weiterhin legt - meine Hoffnung wäre, daß die Henne sich zunächst verpaart, das wäre der erste richtige Schritt in puncto Auskurieren der Verhaltensstörungen - legt sie aber weiter bzw. legt sie dann "geordnet" nach der Verpaarung und sieht man, daß sie bestrebt ist, die gelegten Eier trotz fehlenden Nistkastens zu bebrüten oder legt sie immer weiter nach, sollte man auf bewährte Methoden zurückgreifen: einen NIstkasten hinhängen, die Eier anstechen, die Henne darauf weiterbrüten lassen. Nach 3, max. 4 Wochen sollte man das Gelege und Kasten komplett wegräumen, bereits kurz zuvor sollte man die Ernährung der Vögel auf ein normales Erhaltungsmaß (max. 1 EL Körnermischung, fettarm, ohne Sonnenblumenkerne) herunterfahren und beibehalten.

Ich habe ja schon vielfach geschrieben und möchte mich deshalb nicht ewig wiederholen: Nymphen sind keine Frühlingsbrüter im Sinne unserer einheimischen Vögel. Jahreszeiten spielen überhaupt keine Rolle, lediglich das (Über-)Angebot an Futter steuert den Bruttrieb (in der Gefangenschaft kommen freilich solche Faktoren wie Langeweile, Einsamkeit etc. dazu). Aber aus dem Grunde der ständigen Brutlust und aus gesundheitlichen Gründen (Nymphen, die immer unbegrenzt viel Futter angeboten bekommen, verfetten meist und bekommen nach einigen Jahren entsprechende "Zivilisationskrankheiten", die z. T. tödlich enden oder zumindest Lebenserwartung und -qualität deutlich einschränken...

Gruß, Silke.
 
Bei Vitamin D würde ich zuallererst an die Versorgung mit _ungefiltertem_ Sonnenlicht denken, denn daß ist eine Hauptvoraussetzung für die Vitamin D-Versorgung.

Bei einem sehr verwahrlosten Tier kann man sicherlich bedenkenlos ein Multivitaminpräparat über eine kleine Zeit hinweg geben, grundsätzlich jedoch nehme ich lieber davon Abstand, weil eben auch eine Übervitaminisierung bei den fettlöslichen Vitaminen sehr gefährlich ist.

Gruß, Silke.
 
Damit das Weibchen eine Weile nicht mehr legen (und sich somit erholen) kann, sollten Sie vom Tierarzt Medroxyprogesteronacetat sprizen lasssen.
Dosierung: Perlutex (für Hunde), 0,5 ml, s.c. (unter die Nackenhaut), Wiederholung nach 7-10 Tagen.
Damit wird das Weibchen in Zyklusruhe versetzt und kann ihre physiologischen Parameter (und Sie die Wirkstoffversorgung)in Ordnung bringen.
Weitere Informationen auf Seite 49 des Buches "Medizinische versorgung im Brieftaubensport", Enke Verlag, ISBN 3-432-30251-7
 
Hey zusammen!
In Bezug auf eine nicht ausreichende Eischalenbildung spielt sicherlich die Mineralversorgung mit eine Rolle. So kann es einerseits an einer Unterversorgung an Calcium liegen, andererseits aber auch trotz ausreichender Calciumversorgung an einen gestörten Calcium-Phosphorverhältnis. Dieses Verhältnis sollte im Ideallfall und speziell in der Brut,- und Mauserphase 2:1(Calcium:Phosphor) betragen. Berücksichtigt man, daß fast alle Saaten(außer Sesam etc.) ein genau umgedrehtes Calcium-Phosphor-Verhältnis aufweisen, müssen die zusätzlich dargebotenen Mineralprodukte ein deutlich hohes Maß an Calcium enthalten. Empfehlenswert ist speziell im Falle einer Calciumunterversorgung die Beigabe von Calciumglukonat über das Trinkwasser, da dieses sehr schnell vom Organismus umgesetzt werden kann. (In der Apotheke nachfragen).
Weiterhin ist auch zu bemerken, daß im Calciumstoffwechsel Vitamin-D eine nicht unwichtige Rolle spielt. Gleichzeitig mit einer angeglichenen Mineralversorgung ist daher auch die Behandlung mit einem Multivitaminpräparat anzuraten. Hierbei ist darauf zu achten, daß das Verhältnis von Vitamin-A zu D bei etwa 7:1(höchstens 12:1) liegen sollte.
Viele hochkonzentrierte Produkte haben den Nachteil, das der Vitamin-D Anteil aufgrund gesetzlicher Verordnung(max. 200.000IE pro kg) deutlich zu schwach ist.

Bis dann
Oli
 
Thema: Eiablage / Legenot!

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