Habe hier 18 Papageien sitzen, zum größten Teil Abgabetiere.
Darunter befinden sich, HZ, NB und sogar Wildfänge.
Rupfer: alles HZ
Beisser (auch solche, die nicht nur Menschen sondern auch Artgenossen heftig beissen): Alles HZ
18 Tiere sind nicht statistisch relevant, mag der eine oder andere kontern, nur erzählten mir andere Halter, die ebenfalls Abgabetiere bei sich haben, von identischen Erfahrungen. Das sollte einem doch zu denken geben.
Abgesehen davon schiesst sich die Diskussion derzeit sehr auf die Verhaltensfehler von HZ ein.
Was ist mit physischen Problemen? Was ist mit den physischen und psychischen Problemen der Elterntiere? Die sollte man auf keinen Fall ausser acht lassen.
Andere Tiere lernen bis zu einem bestimmten Alter auch vom Schwarm/Rudel. Ist das beim Papagei nicht der Fall?
Doch natürlich. Insbesondere in der Prägephase. Dazu kann Dir Volker mehr erzählen. Er hat sich damit eingehend verfasst und ist mehrfach publiziert in dieser Thematik.
Sobald er das Nest verlässt, schaut er sich von seinen Artgenossen nichts mehr ab?
Schon, aber wenn er sie nicht als Artgenossen erkennt, da er auf den Menschen geprägt ist, wirds schwierig.
Was die Papageien von den Elterntieren lernen ist sehr umfassend, dazu gehören nicht nur komplexere Verhaltensweisen (z.B. bin ich davon überzeugt, dass NB von den Eltern eine Art Beisshemmung gegenüber Artgenossen erlernen. Dies können Freilandbeobachtungen bestätigen), sondern auch "Basiswissen" wie z.B. Flugtechniken und Nüsse knacken.
Es gab z.B. in Aufzuchtstationen von Hyazintharas das Problem, dass diese nicht ausgewildert werden konnten, weil sie nicht erlernt hatten, wie man Palmnüsse knackt.
Ich verstehe auch die Käufer von
Handaufzuchten nicht ganz.
Da ist man bereit für ein Tier, was mit hoher Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Probleme und Verhaltensstörungen hat, bzw. entwickeln wird, mehr Geld zu bezahlen, als für eines was kerngesund und mit den besten Voraussetzungen für die Zukunft versehen ist.
Und das, nur um sich ein bisschen Zeit, Monate, oft auch nur Wochen, bei der Zähmung zu sparen. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Papageien Jahrzehnte alt werden, ist der kurze Zähmungszeitraum doch völlig irrelevant.
Insbesodnere, wenn man weiterhin bedenkt, dass die überwiegende Mehrzahl der Abgabetiere wg Verhaltensproblemen abgegeben werden.
LG,
Ann.