Unser 5-jähriger Wellensittich Pauli hat auch Megabakterien, die im Kot gar nicht eindeutig nachweisbar waren. Unsere vogelkundige Tierärztin hat aber erklärt, dass die Symptome eindeutig sind und ihm eine Behandlung mit Ampho-Moronal verordnet. Die Krankheit tritt in Schüben auf, beim ersten Schub im letzten Jahr hat Pauli nichts gefressen, das Fressen nur vorgetäuscht. Von seinem guten Gewicht von 45 gr. war er zuletzt auf 29 gr. abgemagert. Er wurde stationär aufgenommen und mit 34 gr. entlassen. Wir haben ihn wieder aufpäppeln können bis auf 43 zufriedene Gramm. Ich habe anfangs Knabberstangen gereicht und das Medikament darauf geträufelt, damit der Vogel überhaupt etwas fraß. Und zwar ausschließlich die Energiestangen. Nachdem er wieder an Hirse und Normalfutter ging, waren die Kabberstangen passe, da nur als Notlösung gedacht. Pauli ist handzahm, das ist ein Vorteil. Allerdings ist er nicht so konditioniert, dass er sich mit der Hand greifen läßt. Das wollte ich auch nicht, da ich so leichter erkennen kann, wenn's ihm nicht gut geht. Da könnte ich ihn nämlich über Gebühr anfassen. Durch eine zurück liegende Zinkvergiftung vor 2,5 Jahren hat Pauli eine vergrößerte Leber und Niere, so dass er täglich zweimal je einen Tropfen Hepar und Renes viscum erhält. Die Tropfen brauche ich ihm nicht zwangsweise eingeben. Er trinkt sie freiwillig aus den Minispritzen, scheinen wohl zu schmecken. Die Tropfen haben seinen Organzustand stabilisiert, kann ich nur empfehlen. Die Megas kamen im vergangenen Jahr durch Mauserstress hinzu und vor 3 Wochen kam der nächste Schub wieder nach der Mauser. Dieses Mal hat Pauli wie wild gefressen und wurde immer dünner. Also wieder zur vkTÄin bei 36 gr. Körpergewicht, 2 Tage stationär und Entlassung mit 34 gr. und dem genannten Medikament. Das nimmt der Vogel allerdings nicht frewillig aus der Spritze. Da jeder Stress der Krankheit Vorschub leistet und ich Pauli die Tropfen ungern unter Zwang verabreichen wollte, hat die Tierärztin empfohlen, das A.-Moronal im Verhältnis 1:9 ml mit Wasser zu mischen, eine Rispe Kolbenringe darin zu tränken, diese trocknen zulassen und dem Vogel als möglichst einziges Futter zu geben. Und es funktioniert gut. Pauli frisst die Hirse, er bekommt zusätzlich ein wenig aufgeweichte Schmelzflocken und nur wenig Körnerfutter angeboten. Sein Gewicht liegt mittlerweile wieder bei 44 gr..Die anderen Wellis könnten unbesorgt mitfressen, ein Separieren ist aber besser, damit man die Kontrolle über die Medikamentenzufuhr per Hirse behält. Die Kur wird noch 14 Tage dauern.
Ich schreibe deswegen so ausführlich, damit mehrere Fragen bzgl. vergrößerter Organe und Behandlung von Megas und Verabreichung von Arznei beantwortet werden können. Kurz zusammengefasst: Bei Megas absolut nichts Zuckerhaltiges verfüttern, kein Obst, kein Honig, kein Gebäck, nichts, was mit Farb-/Konservierungsstoffen versetzt ist (ist manches Standardfutter übrigens). Gewicht kontrollieren, Trinkwasser mit Thymiantee versetzen - die Vögel trinken das sogar bevorzugt.
Mein großer Dank gilt unserer vkTÄin, mein Rat ersetzt im übrigen keinen unverzügliche Gang zum vkT, wenn es Euren Lieblingen schlecht geht.