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Sandra W
Guest
Genau, für dich spielt es keine Rolle. Für den Pieper aber schon , denn dieser hat genau die gleichen Bedürfniße wie seine Wilden Artgenossen.
Tja, wer sich mit den Verhaltensgrundlagen und den Bedürfnissen von domestizierten Haustieren auseinander setzt, wird schnell feststellen, dass AUCH SIE die gleichen Bedürfnisse haben wie ihre wilden Vorfahren. Hunde die ihr Laufbedürfniss und ihr Familienbedürfnis nicht ausleben können, werden innert wenigen Wochen zu neurotischen Nervenbündeln mit Verhaltensproblemen. Und ein Pferd das in einer Box leben muss, wird nämlich nicht nur todunglücklich und neurotisch, sondern hat auch eine äusserst tiefe Lebenserwartung. Pferde haben immer noch DIE GLEICHEN Grundbeürfnisse wie Wildpferde vor 30'000 Jahren. Man kann sie zwar besser zähmen und reiten, aber an den Grundbedürfnissen hat sich NICHTS geändert!
Ausserdem verwildern viele domestizierte Tiere äusserst schnell, wenn man es darauf ankommen lässt! Die grossen Wildpferdeherden in den USA und in Australien zeigen das sehr deutlich. Das Selbe gilt für Hauskatzen und Haushunde die auch auch ohne menschliche Obhut bestens in wilden Rudeln zurecht kommen und sich prächtig vermehren. (Solange sie nicht völlig überzüchtet wurden)
Deshalb ist es auch so traurig wie schlecht viele Haustiere und besonders Farmtiere gehalten werden. Denn auch Kühe, Hühner und Schweine haben noch immer die gleichen Grundbedürfnisse wie ihre wilden Vorfahren. Es ist deshalb genau so schlimm für eine Kuh wenn sie nie raus darf und angebunden wird, wie es für einen Papagei schlimm ist wenn er in einem kleinen Käfig eingesperrt ist.
Zudem haben gerade Farmtiere kaum eine Lobby. Da geht es den Papageien zum Glück besser. Strenge Vorschriften und viele gut informierte Besitzer die auch andere Leute aufklären.
Ihr Papageienhalter müsst jedoch begreiffen, dass es nicht wichtig ist ob ein Tier domestiziert wurde oder nicht, sondern ob seine Grundbedürfnisse gedeckt sind.
Das sich alle Halter hier im Forum bestens um ihre Vögel kümmern, ist mir absolut bewusst. Auch kennt ihr die Grundbedürfnisse eurer Tiere und wisst wie man ihnen die Gefangenschaft so angenehm wie möglich machen kann. Allerdings denke ich, dass ihr dem Begriff "ist ein Wildtier" zu viel Gewicht bei messt. Das führt dann auch dazu, dass ihr Halter verurteilt die "unnatürliche" Dinge tuhn mit ihren Papas - selbst dann wenn's den Pieper sichtlich Spass macht. Die Halter von Kira und Pitti mussten sich z.B. im Forum sehr oft anfeinden lassen von den "Wildtier-Fanatikern".
Soll dies jetzt heißen : Je öfters Coco Fahrad fährt , um so mehr er von mir umsorgt wird ( das kleine Schätzelein ) , je mehr Kunststücke er kann ---------------------umso mehr ist der Vogel glücklich und zufrieden ?
Nein natürlich nicht! Ich hatte klar geschrieben, dass erst mal die Grundbedürfnisse gedeckt sein müssen. Das heisst viel Sonnenlichtlicht, frische Luft, Artgenossen und dann natürlich die Artspezifische Verhaltensbedürfnisse wie z.b. Nagen, gute Sitzstangen, Klettermöglichkeiten etc.
Wenn dann jedoch alle diese Grundlagen erfüllt sind, steht meiner Meinung nach nichts im Wege den Vogel auch noch andersweitig zu beschäftigen. Solange es dem Tier Spass macht und seine Sicherheit nicht gefährdet ist (egal ob nun durch Rechnungsaufgaben lösen oder mit einem Aviatorausflug) sollte man eine solche Handlung von Besitzern nicht einfach verurteilen. Es gibt durchaus Tiere denen so was Spass macht!!!
Es ist jedoch als Ergänzug gedacht und nicht etwas als Ersatz für einen Artgleichen Partner, eine Voliere oder ein Korkstück zum nagen.
Ich hoffe ich habe mich nun klarer ausgedrückt...
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