Peregrinus
Peregrinus
- Beiträge
- 10.638
Ich nehme an, es handelt sich hierbei um eine These. Leuchtet mir nicht wirklich ein: Bei beiden geht das Blei durch den Magen, soweit klar. Und auch Seeadler und Geier nehmen gewöllbildende Stoffe auf. Vielleicht weniger, das mag sein. Aber wie gesagt, es dürfte sich im Aufbruch selbst nur sehr wenig Blei befinden und ein Seeadler nimmt auch nicht jeden Tag Aufbruch zu sich und schon gar nicht jeden Tag den bleihaltigsten Teil. Hinzu kommt, daß ein Seeadler etwa 8-10 mal so viel wiegt wie eine Rohrweihe und entsprechend mehr Blei aufnehmen muß, um dieselbe Konzentration im Blut zu erreichen.@ Pere
Warum die Rohrweihen nicht reihenweise umkippen, habe ich eigentlich schon erklärt.
Weil kleinere Greifvögel bei kleineren Beutetieren mehr gewöllbildene Stoffe aufnehmen, werden auch Bleipartikel schneller wieder ausgeschieden. Desshalb sind sie ja in den Gewöllen zu finden.
Bei einem Adler auf einem z.B. Reh oder einem Bartgeier an einem Luder, wird weniger Ballast mitgefressen, Bei einem Aufbruch, so gut wie keiner. Die Verweildauer der Partikel ist wesentlich länger.
Zudem stellt sich die Frage, ob die Verweildauer im Magen ausschlaggebend ist. Das wäre sie dann, wenn die Lösungsrate konstant wäre. Ob sie das ist, weiß ich nicht. In Wikipedia ist zu lesen: "An der Luft wird Blei durch Bildung einer Schicht aus Bleioxid passiviert und damit vor weiterer Oxidation geschützt. ... Auch in diversen Säuren ist Blei durch Passivierung unlöslich. So ist Blei beständig gegen Schwefelsäure, Flusssäure und Salzsäure, da sich mit den Anionen der jeweiligen Säure unlösliche Bleisalze bilden."
Nochmal: Es bezweifelt niemand, daß Seeadler und andere Greifvögel Bleivergiftungen erleiden. Und es scheint auch klar, daß sie Munitionsblei aufnehmen. Aber ob das wirklich die Ursache ist, ist noch unklar. Es gibt zum Beispiel die Theorie, daß Beethoven an einer Bleivergiftung gestorben sei. Diese hat er sich durch den regelmäßigen Genuß von Donaufischen zugezogen, die zu der Zeit stellenweise sehr hohe Bleiwerte aufwiesen.
Stimmt, Eric, Steinadler fressen selten Fische. Soll ja auch nur ein Beispiel sein, daß es noch mehr Bleiquellen gibt als Munition. Aber es macht sich ja niemand die Mühe, der Sache näher auf den Grund zu gehen. Zu eindeutig erscheint zumindest den Jagdgegnern die Ursache ...
Hauptfresser der Aufbrüche dürfte unzweifelhaft der Fuchs sein. Hat schonmal irgendjemand einen Fuchs mit Bleivergiftung gesehen? Und soll bitte jetzt niemand daherkommen und sagen, die Magensäure des Fuchses sei zu schwach, um Blei zu lösen.
VG
Pere