"Leidvolle" Erfahrung

Diskutiere "Leidvolle" Erfahrung im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Möchte eine Erfahrung in der Kanarienzucht schildern, die mir bisher unbekannt war und die mich doch schockiert hat. Ein Nest mit zwei...
Eben das steht noch nicht fest. Daher tendiere ich immer dazu jedem Vogel eine 2.Chance zu geben, denn 90% des Fehlverhaltens werden durch den Halter ausgelöst, dazu gehört auch die Zwangsverpaarung.
Du hast wohl nicht den Sinn der Redewendung verstanden, die sich wohl auch nicht auf Vögel beziehen kann, da sie mit menschlichen Vergleichen schlecht zu beschreiben sind.
Andererseits gelingt auch in der Natur nicht jede Aufzucht, reden wir deshalb von Quälerei?
Ich denke du mußt da noch einiges lernen.
Ivan
 
@vogelfan76

Ich verstehe was Du meinst. Ich war natürlich schon enttäuscht. Aber letztlich sehe auch ich diese Sache pragmatisch und speichere das ganze unter Erfahrung ab. Hier gab es nun mal defenitiv Probleme, und diese Zucht (oder dieser Abschnitt in der Zucht) ist nicht gelungen. Wenn ich Iwan richtig verstanden habe, sollte man die Verantwortung für das was man tut, übernehmen.

Die Vermenschlichung, die Du im zweiten Teil deines Posts beschreibst, ist aus meiner Sicht aber nicht die richtige Herangehensweise. Hier geht es um Vögel, nicht um Menschen. Der Vergleich hinkt, das musst Du zugeben.

Gruss
der Norwicher
 
Eben das steht noch nicht fest. Daher tendiere ich immer dazu jedem Vogel eine 2.Chance zu geben, denn 90% des Fehlverhaltens werden durch den Halter ausgelöst, dazu gehört auch die Zwangsverpaarung.
Du hast wohl nicht den Sinn der Redewendung verstanden, die sich wohl auch nicht auf Vögel beziehen kann, da sie mit menschlichen Vergleichen schlecht zu beschreiben sind.
Andererseits gelingt auch in der Natur nicht jede Aufzucht, reden wir deshalb von Quälerei?
Ich denke du mußt da noch einiges lernen.
Ivan
Ich versteh dich jetzt ein bisschen besser. Die Vögel können sich in der Gefangenschaft ihre Partner nicht aussuchen, das dürfte schon ein wichtiger Faktor sein. Und ein sehr triebiger Vogel kann sich in der freien Natur in der Zeit andere Weibchen suchen, was er in der Gefangenschaft nicht kann, und dann so ein Fehlverhalten als Folge haben kann.
 
@vogelfan76

Ich verstehe was Du meinst. Ich war natürlich schon enttäuscht. Aber letztlich sehe auch ich diese Sache pragmatisch und speichere das ganze unter Erfahrung ab. Hier gab es nun mal defenitiv Probleme, und diese Zucht (oder dieser Abschnitt in der Zucht) ist nicht gelungen. Wenn ich Iwan richtig verstanden habe, sollte man die Verantwortung für das was man tut, übernehmen.

Die Vermenschlichung, die Du im zweiten Teil deines Posts beschreibst, ist aus meiner Sicht aber nicht die richtige Herangehensweise. Hier geht es um Vögel, nicht um Menschen. Der Vergleich hinkt, das musst Du zugeben.

Gruss
der Norwicher
Das mit der Vermenschlichung: der Mensch wird ja auch von Instinkten geleitet, wie z.B. Beschützerinstinkt, Mutterinstinkt, Jagdinstinkt, etc. Und Tiere haben ja auch den Instinkt, dass Jungtiere zu nähren und zu beschützen sind. Aber wie gesagt, wenn die Bedingungen irgendwie nicht passen, funktioniert das Ganze anscheinend nicht.

Es ist eine Sache des Blickwinkels: ich persönlich habe einen eher gefühlsmäßigen, der pragmatische ist eher an 2. Stelle. Man tut sich im Allgemeinen sicher leichter, wenn man nicht so emotional gestrickt ist, aber es ist eben eine Persönlichkeitseigenschaft, die man nicht wirklich ändern kann.
 
In der Natur sucht sich die Henne den Hahn!
Nach welchen Kriterien sie dabei instinktiv vorgeht, läßt sich aus menschlicher Sicht schlecht nachvollziehen, obwohl einige Grundmuster bekannt sind.
Paßt ihr der Hahn nicht, wechselt sie in ein anderes Revier zu einem anderen Hahn.
Ivan
 
In der Natur sucht sich die Henne den Hahn!
Nach welchen Kriterien sie dabei instinktiv vorgeht, läßt sich aus menschlicher Sicht schlecht nachvollziehen, obwohl einige Grundmuster
Also, bei den Finken ist es so, dass sie "fremdgehen", dh mit anderen Weibchen kopulieren, auch wenn sie eine Partnerin haben. Wäre eine Möglichkeit auch bei Kanarien?
 
Grundsätzlich kann ein Hahn nicht fremdgehen, wenn es die betreffende Henne nicht "wünscht."
Also kommt solch eine Aufforderung immer von der Henne. Wie im wirklichen Leben.
Ivan
 
Naja, Menschen denken und tun sowas trotzdem. Vögel denken nicht, sondern handeln nur nach Instinkt.
 
Grundsätzlich kann ein Hahn nicht fremdgehen, wenn es die betreffende Henne nicht "wünscht."
Also kommt solch eine Aufforderung immer von der Henne. Wie im wirklichen Leben.
Ivan
Ich würde das Fremdgehen bei Vögeln jetzt nicht bewerten, ich glaube auch nicht, dass es die Henne "verletzen" würde. Sie ist einfach nach dem Ablegen des letzten Eies und eine gewisse Zeit nach der Brut nicht bereit, sich zu paaren.
 
Guten Morgen!

Ich habe zur Zeit ein ähnliches Problem.

Harzer Roller Paar, beide von letztem Jahr. Zuchtbeginn alles normal. Die Henne brütete normal, der Hahn benahm sich so, wie sich die Hähne benehmen... abwartend. Allerdings fiel mir auf, dass er extrem ruhig war, er sang noch nicht einmal zwischendurch. Nur wenn sie mal vom Nest kam, kam auch Leben in ihn. Dass er die Henne fütterte, sah ich ebenfalls nie. Allerdings muss ich an dieser Stelle bemerken, dass ich auch den ganzen Tag über nicht zuhause bin. Nun ja, auch abends und am WE stellte ich solches halt nicht fest.


Letzten Samstag schlüpfte eines der Jungen, Sonntag noch zwei. Umgehend begann der Hahn - insofern die Henne vom Nest ging, das Nistmaterial zu entfernen. Ich rief beim Züchter an und er riet, den Hahn sofort außerhalb der Hörweite der Henne unterzubringen. Das tat ich denn auch.

Die Henne war zu dem Zeitpunkt schon sichtlich genervt. Sobald sie sich um die Kleinen kümmerte, war er da und guckte, was er stibitzen kann. Die Kleinen ließ er unberührt. Ansonsten wirkte er vollkommen rastlos, flog nur in dem großen Aufzuchtkäfig rum. Keine Anwandlung die Henne oder die Kleinen zu füttern. Der Nestbau ansich bzw. diese Handlung - das ist scheint´s sein Ding. Denke mal das ist eine Art der Domestikation.

Die Henne brütet allerdings einwandfrei, kümmert sich sehr um die Nestlinge. Sie ist sehr zurückhaltend... komme ich in das Zimmer, stellt sie sofort das Füttern der JUngen ein. Gestern versuchte ich die Kleinen zu beringen. Ich ließ es dann sein... es klappte nicht (ist auch meine erste Beringung). Zudem war die Henne sichtlich irritiert und ich habe die Befürchtung, dass sie die Jungen im Stich lässt.

Sie fütterte dann aber wohl normal und huderte sie auch weiter. Heute sah ich noch nicht nach.

Der Hahn ist die ganze Zeit über vollkommen rastlos und ruft vor allem - vermutlich nach der Henne.

Nun meine Frage: Ich habe Erfahrung in der paarweisen Zucht - ein solches Verhalten bei einem Hahn erlebte ich noch nie.
Wie verfahre ich weiter? Ob ich das Risiko eingehen kann, den Hahn wieder einzusetzen, sobald die Jungen flügge werden? Sie sind jetzt 8 bzw. 7 Tage alt. Habe einfach Angst, dass die Henne die Küken nicht so lange füttert, bis sie einigermaßen selbstständig sind. Sie wird ein neues Nest bauen wollen.

Eine schwierige Situation. Der Züchter von dem ich die beiden habe macht es wohl so, dass er die Hähne immer relativ schnell rausnimmt und dann später - wenn die Jungen flügge sind - entweder den Vater oder auch einen erfahrenen Althahn reinsetzt. Solch einen Althahn habe ich nicht.


Mein zweites Paar - die Henne ist vom gleichen Züchter, der Hahn von einem anderen, beide Tiere von letztem Jahr - sieht die Sache schon anders aus. Er ist ganz "verliebt", füttert die Henne und kümmert sich sehr. Singt zwischendurch. Diese beiden sind in der Außenvoliere, während das Problempaar im Haus ist.

Um wirklich guten Rat in der o. b. Sache bin ich dankbar.

Sabine
 
Hallo,

vermutlich verhält es sich hier ähnlich wie bei mir. Der Hahn ist wohl zu triebig, aber zumindest geht er die JV nicht an. Ich würde ihn auch draußen lassen (außer Sicht- und Hörweite). Die Henne zieht die JV auch alleine hoch. Sobals die JV ausgeflogen sind und die Henne neu bauen will neues Nest sowie jede Menge Nistmaterial anbieten. Hahn mit den JV abtrennen (Gitter). Hahn ab und zu zur Henne lassen.
Die Paarweise Brut und Aufzucht bevorzuge ich auch, klappt aber leider nicht immer.

Gruss
 
Das ist kein richtiger Aufzuchtkäfig... nur ein immens großer Flugkäfig. Also Hahn rein und abtrennen funktioniert nicht. Entweder ich setze ihn rein oder nicht... und umsetzen kann und werde ich Henne mit Jungvögeln nicht. Ob er die Jungvögel evtl. angehen würde, kann ich nicht sagen. Ich reagierte ja sehr schnell und nahm ihn raus., Er ist ein dominanter Vogel, singt jetzt auch sehr viel. Wenn die Henne dann wieder voll in den Bruttrieb kommt und die Nachzucht nicht ausreichend versorgt, werde ich wohl probieren müssen, ob der Hahn füttert. Da wird mir vermutlich nichts anderes übrig bleiben.

Eine andere Lösung ist mir bisher auch nicht eingefallen

Vielen Dank und Gruß zurück!

Sabine
 
Warum sind eure Hähne zu triebig??? Wenn ich doch Keimfutter gebe und weiß (also wenn ich sowas weiß) das der Vitamin-E Anteil darin hoch ist, das in großen Mengen verfüttere und dazu "Pülverchen" gebe, ist mir doch klar das die Hähen "durch die Decke schießen" könnten!
 
Keimfutter gab ich keines. Aber Aufzuchtfutter vor Brutbeginn, 2, 3 Tage und auch während der Eiablage. Dann erst wieder kurz vor dem Schlupf - 1 Tag vorher begann ich damit. Während der Brutzeit bekamen sie nur normales Kanarienfutter + etwas Frischfutter. Davon auch nicht zuviel. Der Hahn hier ist extrem "fit". Ruft ständig, singt, ist äußerst agil. Als würde man ihm morgens "Pfeffer aufs Bürzel streuen". Auch bei den Vögeln gibt´s nun ja unterschiedliche Charaktere.
Die Nestlinge wachsen und gedeihen übrigens. Federn brechen durch, Augen öffnen sich langsam. Die Henne macht ihre Sache bisher sehr gut. Geht jetzt schon wesentlich mehr vom Nest weil sie Futter aufnehmen muss.
 
Muss der Hahn dann echt außer Sicht/Hörweite gestellt werden?

Das wäre bei Umpaarung vielleicht logisch, aber wenn die Beiden die Küken aufziehen sollen, nur der Hahn zur Zeit zu gefährlich treibt, kann er doch ganz nah im anderen Käfig auf Diät gehen. Ich habe es so gemacht (nachdem hier viele Posts über triebigen Hähne gelesen) und beide Male hats wieder geklappt.

Es soll ja auch einige Hennen stören, wenn der Hahn plötzlich nicht mehr da ist.

Gefüttert habe ich wie Du, Sabine. Dazu aber auch noch Keimfutter - außer Brutzeit und ersten Küken-Tagen. ;)
Gruß
Agata
 
Warum sind eure Hähne zu triebig???

Es ist ja nun nicht grundsätzlich so, dass alle Hähne zu triebig sind. Bei mir ist es nur einer, obwohl alle anderen die gleiche Vorbereitung hatten. Woran das nun liegt? keine Ahnung...
Auch wurden von mir keine "Pülverchen" verabreicht. Ansonsten ähnlich wie Sabine...

Auch bei den Vögeln gibt´s nun ja unterschiedliche Charaktere.

Scheinbar ist das wohl so. Der andere Yorkshire Hahn ist da eher entspannt, obwohl er gut mitfüttert usw.

Außerdem glaube ich, dass schon andere diese Erfahrungen gemacht haben, sie aber aus welchen Gründen auch immer nicht äußern...

Jeder fängt mal klein an...

Gruss
der Norwicher
 
Außerdem glaube ich, dass schon andere diese Erfahrungen gemacht haben, sie aber aus welchen Gründen auch immer nicht äußern...

Ich fühle mich da jetzt mal nicht angesprochen ;). Bei mir war es damals die Henne.
 
Nein Moni, das war eher allgemein gemeint ;)

Ich denke einfach, dass bei vielen Leuten so einiges passiert, sie aber dann Zuhause so vor sich hin muckeln :D
Dabei könnten evtl. wiederum andere von den Unwägbarkeiten und den gemachten Erfahrungen in der "Vogelzucht" profitieren.
Das einem dann dabei hier manchmal der Wind ins Gesicht bläst, finde ich persönlich eher erfrischend :D

Gruss
 
Thema: "Leidvolle" Erfahrung

Ähnliche Themen

Zurück
Oben