Hi,
um das zu klären:
Es gibt zwei anerkannte Unterarten von GPs: P.e. erithacus und P.e.timneh.
Beide lassen sich problemlos kreuzen, trotzdem ist nicht ganz klar, wie der wirkliche Verwandtschaftsstatus ist und ob man nicht von zwei Arten reden müßte.
In ihrem kleinen Verbreitungsgebiet sehen die Timnehs alle recht ähnlich aus. Unterschiede gibt es vor allem im Rötegrad der Schwanzfedern.
Für P.e.erithacus hat sich der Name Kongo GP eingebürgert. In dem großen Verbreitungsgebiet der Unterart gibt es natürlich viele Populationen, deren Individuen im direkten Vergleich recht unterschiedlich aussehen können.
Am Kamerunberg, auf Principe und Fernando Poo sind sie besonders groß und dunkel, in Ghana besonders hell und klein und anderswo sehen sie wieder anders aus.
Daher hat man zb früher die Kameruner als P.e. princeps bezeichnet. Die Unterschiede sind aber nicht groß und nicht eindeutig genug, um das zu rechtfertigen, eher sinds Trends und man sieht nicht jedem Vogel an, woher er stammt.
Daher wurde diese Unterart als synonym zu e.erithacus gestellt.
Trotzdem unterscheiden viele Züchter Ihre Vögel nach der Herkunft und vom Erhaltungszuchtgedanken her wäre es sogar absolut essentiell, nur Tiere gleicher Herkunft zu verpaaren.
Gut, das schafft heute keiner mehr und auch die Begriffe werden bunt durcheinander gewürfelt. Früher wurden eben Vögel, die aus Ghana importiert wurden, Ghana GPs genannt. Später eigentlich alle kleineren helleren GPs und mit dem klassischen Kongo GP waren größere, dunklere Vögel gemeint.
Heute werden die Bezeichnungen anscheinend nur noch von wenigen Leuten im ursprünglichen Herkunftssinn verwendet, sondern leider recht beliebig.
Neben den Populationsbedingten Trends zum Aussehen der Tiere gibt es natürlich individuell noch große Unterschiede. Da die NZten meist von Tieren verschiedener Populationen abstammen, sind unter ihnen diese Unterschiede oft deutlich größer, als bei Importen aus einer definierten Region. Das macht auch die Unterscheidung der Geschlechter schwierig.
Bei Vögeln einer Population haben Männchen fast immer dickere Köpfe und größere Schnäbel sowie ein dunkleres Gefieder. Bei Tieren aus verscheidener Gegend oder NZten sind diese Unterschiede oft nicht so deutlch oder gar verkehrt.
Ähnlich wie mit den Merkmalen der verschiedenen Populationen ist es mit dem Charakterunterschied Timneh-Kongo. Es gibt Trends, die aber durch individuelle Charaktermerkmale völlig verdeckt oder gar ins Gegenteil verkehrt werden können.
Nach meinen Erfahrungen gehen die Trends dahin, daß die Timnehs schlauer, lauter, nachtragender, agressiver und schreckhafter als die Kongos sind.
Auch gibt es einen Trend bezüglich der Charaktere der Geschlechter: Männchen sind oft beißfreudiger, dominanter und aktiver...aber wie gesagt: Alles nur Trends.
Soweit mein Senf zum Thema...ich hoffe, er würzt etwas