Ich würde sie mittlerweile eher Kulturfolger als Haustiere nennen... genau wie Ratten, Waschbären, Füchse, verwilderte Katzen etc..
Du hast doch selbst noch nie welche aufgezogen, sonst würdest Du wissen, warum man Stadt- im Gegensatz zu Ringeltauben überhaupt nicht mehr loswird und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
…dann machen sie vorher ein Schild an ihren alten Brutplatz:
Natürlich ist es sinnvoll, ungewollte Brutplätze zu verschließen, am besten sogar im Zuge der Einrichtung eines Taubenschlags Wer hat denn etwas anderes behauptet ?
Meistens werden aber Nist- und Sitzplätze geschlossen, ohne vorher abzusehen, wo sich die Tauben im Anschluss aufhalten (sollen), so dass dann ggf. der nächste das Problem hat. Mit dem Geld, das hierbei aufgewendet wird, wären längst Taubenschläge zu finanzieren. Immer mehr Auftraggeber kommen daher selbst zu dieser Erkenntnis.
Oft geht es bei störenden Tauben doch gar nicht um Brut-, sondern um Fress- oder sonstige Aufenthaltsplätze. Vom Kurt-Schumacher-Platz wurden sie z.B. wegen der Futtersuche vor Imbißständen in eine Schlag abgezogen; „gehaust“ wird aber weiterhin auch in einem leeren Haus in der Nähe, das dem Bund gehört und diesen offenbar nicht kratzt, sonst wären ja schon lange die Fenster zugemacht worden. Einfacher geht’s gar nicht.
Da Tauben unter guten Bedingungen durchschnittlich 10 Jungtiere pro Jahr erzeugen, können Lücken durch Bekämpfungsaktionen innerhalb kürzester Zeit durch die nachrückenden Jungtiere geschlossen werden. Die Tötung von Tauben erhöht deshalb nur die überlebenswahrscheinlichkeit der Jungtiere und führt damit zu einer Verjüngung der Bestände."
Ah ja, Taubenküken sind also gegen alle Feinde gewappnet?
Wie ist es möglich das sie eine so hohe Vermehrungsrate (gleich Ratten) haben?
Tam, ich erkläre gerne auch Dir zum X-ten Mal, warum Entnahmen zu einer Verjüngung der Bestände führen. Allein durch den Bau neuer Nester fliegen die ersten Küken bisheriger Nichtbrüter alle ohne Trichomonaden und sonstige in ungereinigten Nestern gesammelte innerartliche Parasiten aus, während derzeit kaum eine Jungtaube ohne diese Keime von der Strasse kommt. Durch die vorherigen Entnahmen verteilen sich die nachrückenden Tauben dann auch mit zunächst weniger Konkurrenz auf der gleichen Fläche und haben daher eine höhere Aufzuchterfolgsrate, was zu der bekannten Verjüngung führt. Wir reden hier von einem Tier, das nach drei Wochen schlüpft, nach vier Wochen ausfliegt, mit vier Monaten geschlechtsreif ist und nach spätestens sechs Monaten selbst brütet. Überleben also nur die ersten zwei Bruten, ohne zu berücksichtigen, daß manche Tauben schon zwei Wochen nach Schlupf der Küken wieder Eier legen, haben wir doch bereits in Kürze einen aufgefüllten, jüngeren Bestand, und zwar selbst dann, wenn zuvor 80 % weggeholt wurden - wie rechnest Du denn ?
Übrigens gehörte ich immer zu denen, die gesagt haben, Brieftauben halten sich auf der Strasse nicht lange, es sei denn, sie können sich in einen Taubenschlag retten.
Der Effekt muss der gleiche sein, vorausgesetzt, die in beiden Fällen erforderlichen Begleitmaßnahmen (Verschließen der Brutplätze, allgemeines Fütterungsverbot) werden durchgeführt.
Wenn der Effekt der gleich ist, wäre man ja nicht davon abgekommen. Bis in die 80er Jahre wurden Tauben ja großflächig vergiftet, was heute nicht mehr erlaubt wäre, weil es kein gemäß Biozid-VO zulassungsfähiges Gift mehr gibt. In den USA, wo es weiter praktiziert wird, kann sich jeder anschauen, dass diese Dezimierungen nicht mehr als ein halbes Jahr vorhalten und ständig wiederholt werden müssen. Die Statistiken dazu sind doch zum Teil sogar öffentlich – was soll denn daran „Problemlösung“ sein ?
… anstatt permanent mit allen möglichen anderen, zum Teil an den Haaren herbeigezogenen Begründungen daherzukommen …
An den Haaren herbeigezogen ist vielmehr der krampfhafte Versuch, an völlig überkommenen Tötungs“lösungen“ festzuhalten und am besten noch selbst nach „Gutsherrenart“ entscheiden zu dürfen, wann diese „notwendig“ sind.
Es steht doch völlig außer Frage, dass man Tauben töten kann, wenn sie
tatsächlich ein Risiko darstellen würden. Die Rechtsgrundlage dafür ist generell gegeben, und es ist schlicht unzutreffend, dass dies von einer zuständigen Behörde verweigert würde. Gerade die großen Schwärme, die als Nichtbrüter auf Dächern nächtigen, gehören aber gar nicht dazu.